Gern geschehen Frank. Freut mich, wenn ich nicht nur zur Befriedigung des eigenen Geltungsbedürfnisses poste, sondern andere tatsächlich etwas daraus ziehen können.

Das hätte ich fast übersehen:

Zitat von uthaburn

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Die zweite Frage die sich aufwirft, ist der "kalte Farbton der Canon" gegenüber dem "warmen Farbton der Hassi", auch da mache ich mir keinen Reim drauf.

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Das hat einfach etwas damit zu tun, dass Farbfilme immer auf eine bestimmte Farbwiedergabe "geeicht" sind, der eine satt in den Farben, der andere neutral, der nächste wiederum eher zurückhaltend und z.B. speziell auf Hautfarbtöne abgestimmt oder wieder andere speziell auf Kunstlicht. Das sind Festlegungen seitens der Filmindustrie, die wir als Fotografen einfach hinnehmen müssen. U.a. genau deshalb muss man sich ja auch auf einen Film "einschießen", um dessen Eigenheiten eben auch in der Farbwiedergabe kennen zu lernen. Und dann wählt man halt "den" Film aus, der am besten zum nächsten Shooting passt.

Bei der Digicam wiederum wird diese Farbwiedergabe alleine durch den Weißabgleich geregelt. Hier hast Du selbst als Fotograf die Möglichkeit, die Farbtemperatur zu steuern. Deine 10D sollte z.B. die Möglichkeiten bieten, zwischen Sonnenschein, Bewölkung, Kunstlicht und noch der ein oder anderen Beleuchtungssituation zu wählen. Probier das mal aus und fotografiere ein Motiv mit diesen verschiedenen Modi. Dann wird ein Bild auch eher wärmer und eines eher kühler ausfallen - nichts anderes als mit der Wahl des Filmes geschieht.

Bei den DSLR der neuesten Generation (und etwa zwei davor) kannst Du dann übrigens den Weißabgleich sogar manuell über ein Raster auf der Rot-Grün- bzw. Blau-Gelb-Achse verschieben. Du kannst Farbstiche aber auch später in der EBV beseitigen bzw. direkt auf RAW-Dateien zurückgreifen und dann noch festlegen, was für einen Weißabgleich Du nutzt.

Sozusagen erst fotografieren und Zuhause entscheiden, welcher Film eigentlich in der Kamera war - und das nachher trotzdem noch ändern können.

Das ist ja gerade der größte Nachteil der digitalen überhaupt, dass bei vielen Motiven gar kein Spiel mit der gezielten Unschärfe möglich ist und warum ich diese Dinger nicht mag. Bei einer geschätzten Brennweite von 25mm und Blende 5,6 brauchste eigentlich gar keinen Autofokus mehr, das Bild wird immer von vorn bis hinten scharf sein (überspitzt formuliert). Um die gleiche Schärfe in der Tiefe oder Tiefe der Schärfe ;) zu erreichen, musst du bei 80mm Mittelformat und gleichem Bildwinkel wohl maximal abblenden, wenn das überhaupt geht. Komplett vergessen kannst du das Spiel mit der Unschärfe bzw. Tiefenschärfentiefe ;) bei den fingernagelgroßen Chips der Kompakt-Digis. Gäbe es 6x6cm Sensoren zu einem bezahlbaren Preis egal mit wiewenig Megapixel (10 MP reichen locker), wär ich wohl nicht mehr analog unterwegs. Und Spiegel mit all den damit verbundenen Nachteilen sind bei Digicams der allergrößte Schwachsinn. Vorwerfen kann man das natürlich der Industrie, jedoch nur bedingt. Es gehören immer auch Leute dazu, die das auch kaufen.

Irgendwo hab ich mal einen Aprilscherz gelesen, dass eine chinesische Firma eine altmodische analoge Kamera als preisgünstige Digitale rausbringt. Mit Blendenring, Zeitenrad und manuellem Fokusring. Nur den Film durch einen Sensor ersetzt. Als ich dann realisierte, dass dies nur ein Aprilscherz war, dachte ich nur: schade, sehr, sehr schade... Die würde zudem das Bild auch genau in dem Moment machen, wo ich auf den Auslöser drücke, und nicht erst ein Sekunde später.

So bleibt es dabei: wenige EUR für eine gute gebrauchte Analoge im Vergleich zu 17000 EUR für eine sogenannte Mittelformat-Digi, deren Sensor minimal größer als KB ist und die man nur im Studio sinnvoll handhaben kann, da kann ich bis über mein Lebensende hinaus Filme und Abzüge/Chemie kaufen und daneben noch Chateau Lafite saufen.

PS: das Digitalbild oben hat durchaus was, aber genau diese sterile Perfektion schreckt mich auch ab.
PPS: der Fokus vom Hassi-Bild liegt irgendwo am rechten Bildrand, also unglücklich gewählt. Dazu evtl. verwackelt oder durch Spiegelschlag versaut. Das geht deutlich besser.

z.B. hier. Pentacon Six, Biometar 2,8/80 bei 5,6/125 aus dser Hand, Ektar100. Scan von 13x13 Abzug mit Billigst-Scanner

In Antwort auf:

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der Fokus vom Hassi-Bild liegt irgendwo am rechten Bildrand, also unglücklich gewählt. Dazu evtl. verwackelt oder durch Spiegelschlag versaut. Das geht deutlich besser.

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Das liegt an meiner Faulheit, kein Stativ mitzuschleppen

Grüße
Frank

Hi Frank,

Ich würde jetzt mal behaupten, dass man bei dem Analogbild gar nicht richtig feststellen kann, ob es scharf oder unscharf ist. Was komischerweise noch niemanden aufgefallen ist -> das Analogbild ist extrem "unscharf maskiert". Also extrem nachgeschärft worden, wobei alle Details auf auf Backsteinen einfach verschwimmen...die Kanten werden jedoch geschärft.
Zb an der zweiten Säule...diese ist furchtbar verschwommen, die Kante jedoch knackig scharf

Ich hab mir im Winter einen HP Scanner gekauft -> HP ScanJet G3010. Der hat optisch 9600 dpi! Aber hat mir jedes Bild genau wie dieses versaut. Egal welche Einstellungen ich vorgenommen habe, die Scannersoftware hat vor dem speichern das Bild irgendwie immer so bearbeitet, dass es aussieht wie dieses hier.
Ich hab dann mal die Scannersoftware "VueScan" ausprobiert...jetzt bekomm ich Bilder, die vergleichbar mit deinem Digitalbild sind. Und das schon bei nur 1200 dpi.
Ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, dass das auch dein Problem ist. Ich würde der Sache mal auf den Grund gehen.
VueScan kann man sich übrigens kostenlos auf der Homepage runterladen, jedoch ist auf jedem Bild dann so ein Dollarzeichen mit drin Aber zum Testen, obs an deiner Scannersoftware liegt, lohnt sichs.

Gruß,
Andi

Hallo Frank,

die beiden Belichtungsmesser arbeiten vermutlich einfach unterschiedlich. Die Canon 10D hattest Du vermutlich auf Mehrfeldmessung stehen? Das kann durchaus einen größeren Unterschied zur Intergralen Messmethode (auf der die Hassi stand?) geben. Die Belichtungsmesser der digitalen haben oft auch die kleine Weisheit im Hinterkopf, dass ausgefressene Lichter fast nicht mehr zu retten sind, abgesoffene Schatten hingegen schon. Wenn jetzt also zwischen den Torbögen eine sehr helle Stelle ist, dann denkt sich die digital Kamera bei der Mehrfeldmessmethode: O weia, da ist ein Feld total hell! und dreht die Belichtung runter. Der Belichtungsmesser der Hassi denkt einfach: *...* richtig, nichts. Er nimmt einfach den kompletten Meßwinkel und verrechnet alles auf Neutralgrau. Wenn Du die digitale auf Integral stellst, sollte sie sich ähnlicher sein. Wenn nicht, dann weiß ich auch nicht weiter

Viele Grüße
Michael

ps: Von der "Schärfe" her geht vermutlich wirklich das meiste beim Scan verloren. Wie sieht denn der Abzug von dem Bild aus?