Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 20.03.2009 10:49von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Leute,
folgende Ausganssituation: Ich hatte mit Filtern eigentlich nie was am Hut (Abgesehen von Kaffeefiltern und Filtern für die Super-8-Kamera). Bislnag war ich immer der Ansicht, die digitalisierten Fotos lassen sich am besten mit dem Computer filtern - Photoshop bietet unendlich viele Filter und regelmäßig kaufe ich von Fremdherstellern welche dazu.
Jetzt ändert sich allmählich meine Meinung: Wenn Kunstlichtfilme immer seltener werden oder gerade mal keiner zur Hand ist, tut's vieleicht auch ein Korrekturfilter, der den von Leuchtstofflampen verursachten Grünstich reduziert oder wo ich nun beabsichtige, mir diverse Infrarotfilme zuzulegen wird es auch allerhöchste Zeit, mich näher mit Fotofiltern auseinanderzusetzen.
Problem: Je mehr ich mich damit befasse, desto verwirrter werde ich : Wer die Wahl hat hat die Qual.
Warum ist auf einigen Filtern die Kameramarke angegeben ? Heißt das nun, daß ein Filter auf dem steht "Für Nikon, Canon..." oder "Für Pentax" für die Mamiya ungeeignet ist ? Sind Filter für Digitalkameras für analoge Kameras ungeeignet ? Der Unterschied dürfte doch eigentlich nur sein, dass Infrarotstrahlung bei den Digicams für Unschärfe sorgt, während sie bei analogen Kameras nicht stört oder kennt Ihr noch weitere Unterschiede ?
Wie steht es um die Qualitätsunterschiede ? Passende UV-Filter für meine Kamera kosten beispielsweise von ca. 20€ (No Name) über 40-50€ (B&W, Hoya...etc.) bis hin zu über 70€ (Mamiya, Hasselblad). Selbst ein einzelner Hersteller wie z.B. Hoya deckt je nach Vergütung eine ganze Preisspanne ab. Ist der teuerste Filter automatisch der Beste ? Was bedeutet eigentlich "Multi-coated" bzw. HMC etc. ?
Worauf muß beim Kauf von Filtern geachtet werden, welche Kriterien sind entscheidend ?
Dann gibt's Gelatinefilter, Glasfilter, Kunststofffilter... was muß diesbezüglich beachtet werden. Haben die Cokin-Filter auch Nachteile gegenüber den konventionellen Filtern?
Welches Filter passt zu welchem Film ? Für den einen Infrarotfilm ist z.B. abhängig davon ob Pseudo-Infrarotfilm oder echte Infrarotsensibilisierung ein dunkelroter gegenüber einem schwarzen Filter vorzuziehen, aber brauche ich daher jetzt haufenweise Filter und woher weiß ich, welches Filter das Richtige für den aktuell benutzten Film ist ? Brauche ich für die Entscheidung zwangsläufig das Datenblatt vom Film ?
Ich hoffe, dass dieses komplexe Thema für Euch weniger verwirrender ist als für mich und freue mich auf eine anregsame Diskussion die da mal gefiltertes Licht ins Dunkel bringt. Hat Jemand vielleicht einen Leitfaden; vielleicht sogar ein pdf ? Ich habe leider nur eine ältere Broschüre (Programmübersicht) von B&W und die nützt wenig, weil jeder Hersteller von sich behauptet, der Beste zu sein und jeder Hersteller andere Kennzeichnungen benutuzt.
Gruß Oliver
RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 20.03.2009 21:24von oetzel • Mitglied | 439 Beiträge
Hallo Oliver,
ich kann Dich auf dem Gebiet leider auch nicht kompletto aufklären. Ich kann Dir aber meine "Konfiguration" mit auf den Weg geben:
Ich hab mich für Cokin-P entschieden, allein wegen dem Preis. Korrekturfilter habe ich keine, nur ein Gelb-, ein Rot- und ein Infrarot-Filter. Da gibt's von Cokin nur einen, der, so weit ich weiß, bei 695nm 50% des Lichtes durchlässt. Der Filter ist kompatibel zu allen im Moment gängigen IR-Filmen (da lehn ich mich jetzt mal aus dem Fenster). Dann habe ich noch zwei Verlaufsfilter und einen linearen Polfilter. Der Polfilter vignettiert bei dem 50mm Objektiv leider, obwohl ich den Cokin-P Slim Halter mit nur einer Schublade habe.
Ich bin ganz zufrieden mit der ganzen Chose. Gerade bei Infrarot ist das Steckfiltersystem nicht schlecht, weil es schneller geht, den Filter raus und wieder rein zu stecken, als abzuschrauben. Qualitativ sind die Plastikfilter sicher nicht so hochwertig wie ihre runden Kollegen. Aber der Preis... wenn Du schon mal geschaut hast, was ein Hoya R72 für 77mm Filtergewinde kostet. Gni Gna Trallala
Viele Grüße
Michael
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RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 20.03.2009 22:13von Gerd Orfey • Mitglied | 78 Beiträge
Zitat von Oliver-Jorst_Jürgen
folgende Ausganssituation: Ich hatte mit Filtern eigentlich nie was am Hut (Abgesehen von Kaffeefiltern und Filtern für die Super-8-Kamera). Bislnag war ich immer der Ansicht, die digitalisierten Fotos lassen sich am besten mit dem Computer filtern - Photoshop bietet unendlich viele Filter und regelmäßig kaufe ich von Fremdherstellern welche dazu.
Die Filter in PS haben ziemlich wenig mit einem Filter in der analogen Fotografie gemeinsam.
Ohne das ich vom Filmen irgendeine Ahnung hätte, aber ich glaube nicht, daß sich die Verwendung von Filtern in der Fotografie und bei Super-8-Filmen irgendwie unterscheidet. Doch?
In Antwort auf:
Wenn Kunstlichtfilme immer seltener werden oder gerade mal keiner zur Hand ist, tut's vieleicht auch ein Korrekturfilter, der den von Leuchtstofflampen verursachten Grünstich reduziert oder wo ich nun beabsichtige, mir diverse Infrarotfilme zuzulegen wird es auch allerhöchste Zeit, mich näher mit Fotofiltern auseinanderzusetzen.
Hier redest du von Farbkonversionsfiltern. Das sind Filter, die die Farbtemperatur des vorhandenen Lichts an die Bedürfnisse des Films, bzw. des Fotografen anpassen. Die kann man benutzen. Gebraucht werden sie v.a. wenn es darum geht eine farbechte Darstellung des Motivs zu erreichen. Also z.B. bei der Erstellung von Katalogen, wenn z.B. Kunstlicht verwendet wird.
Kunstlichtfilme sind für die Verwendung bei Glühbirnenlicht gedacht, sie sorgen also dafür, daß der Orangestich bei Glühlampenlicht verschwindet. Man kann sie ersetzen, wenn man einen blauen Konversionsfilter und Tageslichtfilm verwendet. Der Preis dafür sind deutlich verlängerte Belichtungszeiten.
Mischlicht kann man mit Filtern nicht verhindern, weil ja die Farbe aller das Bild beeinflußenden Lichtquellen konvertiert werden.
Manche Leuchtstofflampen verändern in hoher Geschwindigkeit ihre Farbe, so daß man da mit einem Filter nicht immer Erfolg hat. Glühlampenlicht nach Tageslicht zu konvertieren funktioniert dagegen recht gut.
In Antwort auf:
Warum ist auf einigen Filtern die Kameramarke angegeben ? Heißt das nun, daß ein Filter auf dem steht "Für Nikon, Canon..." oder "Für Pentax" für die Mamiya ungeeignet ist ?
Es gibt, vorwiegend ältere Kameamodelle, die haben für die Filter einen eigenen Anschluß. Die Rolleiflexen fallen mir da ein. Die verfügen über einen Bayonettanschluss für Filter, die heissen z.B. Bayonett 1 oder Bayonett 3.
Ansonsten sind die Gewinde genormt (metrische Gewinde, sie heissen z.B. M77 bei 77 Millimeter Durchmesser). D.h. ein Filter für Canon und einer für Nikon passen auch an den jeweils anderen Geräten.
Ein Grund dafür, warum Händler, einen Artikel mit "für Canon" anpreisen ist es Unsicherheiten bei den Käufern im vorneherein zu umgehen. Ausserdem gibt es Leute, die im Web nach Artikeln für ihre Marke suchen und dann will der Verkäufer, daß auch seine Filter hochkommen.
In Antwort auf:
Sind Filter für Digitalkameras für analoge Kameras ungeeignet ?
Nein, da ist es dasselbe Spiel, auch Fotobücher werden ja heute mit dem Zusatz "für Digital" verkauft, obwohl inhaltlich kaum ein Unterschied zur früheren Ausgabe besteht. Es geht einfach darum den Kunden die Unsicherheit zu nehmen, ob das Produkt auch für ihn geeignet ist.
In Antwort auf:
Der Unterschied dürfte doch eigentlich nur sein, dass Infrarotstrahlung bei den Digicams für Unschärfe sorgt,
Das glaube ich nicht. Warum sollte das so sein? Sensoren sind sehr IR-empfindlich. Um Falschfarbeffekte zu vermeiden haben sie einen IR-Sperrfiler vor dem Sensor fest installiert (also ein Filter, der nur Nicht-IR-Licht durchlässt) . Wenn man da einen Filter vorschraubt, der nur IR-Licht durchlässt, dann gibts ewig lange Belichtungszeiten. Zu Unschärfe führt der Filter aber nicht.
Wenn der eingebaute Sperrfilter zu dünn ist, dann kommt es bei digitalen Kameras zu Effekten die als Moirémuster bezeichnet werden. Ausserdem werden schwarze Hochzeitsanzüge, die Kunststofffasern enthalten, schnell mal lila dargestellt. Das musste man bei Leica, nach der Einführung der M8, auf sehr unangenehme Art und Weise lernen.
In Antwort auf:
Wie steht es um die Qualitätsunterschiede ?
[quote]
Qualitätsunterschiede bestehen v.a. in der Vergütung, aber auch in der Fassung. Gute Fassungen sind aus Messing, damit verklemmt der Filter auch nicht wenn er lange am Objektiv bleibt. Bei einfachen Fassungen (ich glaube die sind aus Alu) passiert es schon mal, daß man nach längerer Zeit den Filter nicht mehr von Objektv runterbekommt.
Die Vergütung ist z.B. dazu da Reflektionen durch den Filter bei Gegen- und Seitenlicht zu verhindern. Die Art der Vergütung bestimmt den Preis mit.
[quote]
Welches Filter passt zu welchem Film ? Für den einen Infrarotfilm ist z.B. abhängig davon ob Pseudo-Infrarotfilm oder echte Infrarotsensibilisierung ein dunkelroter gegenüber einem schwarzen Filter vorzuziehen, aber brauche ich daher jetzt haufenweise Filter und woher weiß ich, welches Filter das Richtige für den aktuell benutzten Film ist ?
Nur du kannst wissen, wie deine Bilder aussehen sollen. Danach richtet sich der benötigte Filter. D.h. du musst ausprobieren.
In Antwort auf:
Brauche ich für die Entscheidung zwangsläufig das Datenblatt vom Film ?
Bei einem IR-Film sollte kann man das Lichtspektrum für das der Film sensibilisiert ist kennen im Datenblatt nachlesen. Beim IR-Filter kann man dort nachlesen, welches Licht er durchlässt und welches nicht. Die beiden Dinge sollten zusammenpassen. Ansonsten heisst es experimentieren um den Effekt zu bekommen, den du dir vorstellst.
Bei Farbfilmen stehen im Datenblatt häufig die zu verwendenden Filter bei bestimmten Lichtsituationen und/oder bei bestimmten Belichtungsdauern. Wenn man sich damit beschäftigt kann das schneller zu guten Ergebnissen führen, als wenn man einfach blind irgendwelche Filter ausprobiert.
Gerd
RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 20.03.2009 23:21von Patricia • Mitglied | 21 Beiträge
Hallo Oliver,
zu Cokin kann ich Dir nicht viel sagen. Das System hat mich nie wirklich überzeugt.
Generell zu Filtern:
1. Optische "Güte":
Es wird viel von "Vergütung", "HMC", "Multicoated" etc gesprochen. Da hast Du wohl recht. Letztlich geht es immer um dassselbe:
Du möchtest nicht, dass die Oberfläche des Filters zur Kamera hin Licht reflektiert.
Grundsätzlich fügt so ein Filter dem optischen System zwei neue Oberflächen hinzu, die zu so einer Reflexion führen. Das Licht, das von Deiner Frontlinse reflektiert wird, geht entweder durch Deinen Filter nach Aussen, oder es wird auch hier wieder in die >Optik hineinreflektiert. Und im letzten Fall landet es mit einier Wahrscheinlichkeit auf Deinem Film und mindert die Qualität des Bildes.
=> Immer schön auf mehrfach vergütete Filter ("Multicoated") zurückgreifen.
Der Rest sind Buzzwords. Wenn ein Filter ordentlich konstruiert ist, dann ist er i.d.R. auch gut genug vergütet. So jedenfalls meine Erfahrung.
2. Mechanische "Güte":
Zu Cokin kann ich - wie gesagt - nicht viel berichten. Gerade beim Thema Mechanik wirkten Cokin-Sytseme auf mich nicht überragend. Aber wenn Michael berichtet er wäre zufrieden, dann wird das ja auch seinen Grund haben.
Bei den "üblichen" Filtern sind mir zwei Systeme bekannt: Bajonett und Gewinde.
Bajonett-Anschlüsse brauchst Du inzwischen nur bei einigen wenigen Kameras. Meine gute alte YashicaMat hat sowas. Ist nichts gegen zu sagen. Es werden jedoch teils höhere Preise verlangt, als bei Gewindefiltern gleicher Größe und Bauart. Ein Grund für mich, einen Bajonett-auf-gewinde-Adapter zu besitzen-
Gewinde-Anschlüsse sind das Übliche. Das Gewinde hat den Vorteil, dass alles sicher sitzt und es nach meinem Wissen keine kamerspezifischen/Markenspezifischen Gewinde gibt. Alles schön austauschbar und für jeden Objektivdurchmesser erhältlich.
Leider bedeutet das auch, dass Du fleissig für jeden Gewindedurchmesser, den Deine Objektive haben, einen Filter kaufen darfst.
Aber:
1. Willst Du lange nicht jeden Filter auf jedem Objektiv anwenden? Kannst Du Dir ja mal überlegen.
2. Es gibt Adapter von kleineren zu größeren Filtergewinden. Die ksoten nicht viel. So kannst Du Deinen 67mm-Filter an dem 61mm-Objektiv verwenden.
Um Doppelkäufe kommst Du wahrscheinlich nicht herum, aber es hält sich - nach meiner Erfahrung - in Grenzen.
Wichtig:
Billige Filter haben oft eine Aluminiumfassung. "Schön leicht. Tolle Sache!"
Frisst sich auch gerne mal richtig im Objektivgewinde fest.
Gib' lieber Geld für ordentliche Filter aus. Die haben oft schwerere Messingfassungen, "gleiten" dafür aber auch gewissermassen in das bzw. aus dem Gewinde.
3. Herstellerspezifische Filter:
Mal abgesehen von den besonderen Anschlüssen, sehe ich keinen Grund für solche Herstellerangaben. Die Gesetze der Optik verändert die Natur auf jeden Fall nicht - weder für Nikon, noch für Canon...
4. "Digitale Filter" <-> "analoge Filter":
Auch hier gelten dieselben optischen Gesetze. Besondere spektrale Empfindlichkeiten von CCDs werden ja schon von Deiner Grundkombi "Digitalknipse + Objektiv" berücksichtigt.
Ich vermute ja eher, das die Händler/Hersteller nochmal den Filtermarkt antreiben wollen.
5. "Gelatinefilter, Glasfilter, Kunststofffilter..."
Wir reden doch über Aufnahmefilter, oder? Dann bitte nru Glasfilter. Wann/wo/wie hüfig werden denn andere Filtertypen für die Aufnahme angeboten?
Aufnahmefilter müssen eine ordentliche optische Qualität besitzen, aber auch mechanisch robust sein. Schließlich trägst Du sie fleissig durch die Gegend.
Im Labor könenn es dann auch gerne mal Gelantinefilter sein.
6. "Welches Filter passt zu welchem Film ?"
Insgesamt stellst Du verdammt viele Fragen auf einmal. Das macht es nicht nur schwer zu antworten. Vielmehr habe ich auch den Eindruck Du stehts irgendwie unter dem Druck jetzt ganz ganz viele Filter auf einmal zu kaufen und diese dann am besten noch übereinander zu schrauben.
Nur so ein Eindruck...
Also: Im Allgemeinen brauchst Du natürlcih nicht das Datenblatt des Films um den richtigen Filter zu verwenden. Es genügen im Regelfall einige einfache Informationen. Und die implizieren auch nicht de Benutzung eines Filters. Die sollte dann durch Motiv und Bildidee bestimmt werden.
Infrarotfilm: Je nach Sensibilisierung kannst Du mit verschiedenen Farbfiltern mehr oder weniger kräftige "Infrarot-Effekte" erreichen.
Farbfilm: UV-Filter sind i.d.R. überflüssig. Farbfilter benutze ich hier nie. Andere tun es zum Ausgleich von spektralen Eigenschaften des Lichts (z.B. Kunstlicht).
Schwarzweissfilm: Farbfilter sind hier sehr stark (im Vergleich zu den Korrekturfiltern bei Farbfilmen). Das ist so, da Du die Bildwirkung frei bestimmen willst, und der Schwarzweissfilm ja auch bei kräftigen Eingriff ins Spektrum nicht "farbstichig" wird. Das bedeutet, das man heir sehr viel mit Filtern arbeiten kann, aber auch viel falsch machen kann. Ich habe heir mit einem Gelb- und einem Orangefilter angefangen. Der Gelbfilter ist bei Außenaufnahmen fast immer mit dabei, wenn ich sonst keinen Filter verwenden will.
"Multiple purpose"-Filter: Als solcher dient bei mir nur der Polfilter. Er ist gut, wenn ich mit Refelxionen im Bild arbeite, wenn ich den Himmel betonen will (insbesondere bei Farbfilm), oder Laub farblich kräftiger erscheinen lassen möchte. UV-Filter sind für mich nur Ersatzteil für fehlende Objektivdeckel...
Wichtig ist bei Polfiltern, ob Du einen "linearen" oder einen "zirkularen" brauchst. Den "zirkularen" Typ kannst Du überall anwenden, den "linearen" Typ nicht. Dummerweise kostet der "zirkulare" Typ deutlich mehr.
Die Wirkung/Qualität ist aber bei beiden Typen gleich! Es hat nur was mit Deinem Kamerasystem zu tun!
Das kann zum Beispiel schief gehen: Die kamerainterne Belichtungsmessung "sieht" das polarisierte Licht nicht und es kommt zur Überbelichtung. Der passive Autofokus Deiner Kamera kann nicht richtig scharfstellen, da er das polarisierte Licht nicht richtig "sieht".
Beide Filtertypen filtern auf dieselbe Weise. Zum Schluss hast Du polarisiertes Licht. Der "zirkulare" Polfilter sorgt nur anschliessend dafür, das das Licht wird beide Polarisatiosebenen besitzt.
7. "Wer die Wahl hat hat die Qual."
An Deiner Stelle würde ich Dein Kamerasystem (wegen des Polfilters) und Deine Objektive betrachten. Welche Gewindedurchmesser herrschen vor? Was ist der größte Durchmesser? Welche Objektive willst Du Dir noch zulegen?
Dann ergibt sich vielleicht automatisch, dass Du hauptsächlich Filter für einen bestimmten Filterdurchmesser benötigst. Dazu dann ein oder zwei Gewindeadapter von kleineren zum größeren Gewinde.
Dann gibst noch das Thema: Was willst Du Filtern? Bist Du "Schwarzweiss-Mensch"?
Daraus ergibt sich für mich, mit welchen Filtern Du anfängst. Einen "zirkularen" Polfilter kann man fast immer gebrauchen.
Ich gebe aber zu:
Nachteil meiner Vorgehensweise ist der Umgang mit Gegenlichtblenden. Wenn Du einen kleinen Objektivgewinde-Durchmesser hast, dann ist es schwerer mit der Gegenlichtblende auf dem evtl. deutlich größeren Filtergewinde zu arbeiten. Ich empfehle deswegen udn wegen der Kosten nicht unbedingt alles auf das größte Filtergewinde abzustellen. Wenn Du z.B. ein Objektiv mit 72mm Gewinde hast, aber drei mit 67mm und eines mit 55mm, dann würde ich eher zu den 67mm-Filtern greifen. Die sind dann auch bezahlbar
Viel Spaß noch
Patricia
Hallo,
zu Cokin-P: Neben dem Preisvorteil, der sich bei Patricias Vorgehensweise natürlich relativiert, hat Cokin einen unschlagbaren Vorteil. Die Verlaufsfilter sind frei verschiebbar, d.h. der Verlauf ist nicht unbedingt mittig. Das ist besonders in der Diafotografie von unschätzbarem Wert.
Die optische Güte der Filter ist mäßig, es sind halt reine Plastikscheiben die natürlich auch recht schnell verkratzen. Ich habe aber noch nie den Eindruck gehabt, dass die "gefilterten" Bilder auf einem Film schlechter waren als die ungefilterten. Wirklich schlecht soll der Polfilter sein, den habe ich mir deshalb auch nicht gekauft und kann von keinen Erfahrungen berichten.
Gruß!
Markus
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I know Jesus loves me. But I just want to be friends.
RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 21.03.2009 05:05von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Leute,
wow; da hab ich ja ne Diskussion losgetreten. Vielen lichsten Dank für Eure Bemühungen !!! Wird sicher nicht nur mir weiterhelfen.
Hab soeben den Zuschlag für ein hübsches Filterset bei eBay bekommen - freu.
Es handelt sich um eine kleine Grundausstattung bestehend aus 20 Stück Cokin-P-Filter-Folien, einem Filterhalter (Cokin-P-System) und einer Aufbewahrungsbox für die Filter. Die Filter sollen sich in einwandfreiem, sehr guten Zustand befinden.
Der ganze Spaß kostet mich komplett inklusive Versand und Verpackung: 38,85€, zunächst einmal nicht wenig, aber wenn ich so sehe, was die Filter einzeln kosten glaube ich, ein akzeptables Geschäft gemacht zu haben.
Die Filter sind leider nicht einzeln aufgelistet, aber aus der Abbildung ersehe ich ein Rotfilter, ein Orangefilter und ein Gelbfilter für meine Color Infrarotaufnahmen. Ein sehr dunkles; wahrscheinlich schwarzes Filter für s/w-Infrarotfilme ist auch mit dabei - könnte sich theoretisch aber auch um ein Lichtreduktionsfilter handeln, dass ich ebenso gebrauchen kann. Dann bekomme ich noch schöne Blaufilter - kann ich bei uns an der Ostsee immer gut brauchen und diverse Grünfilter.
Was mir nun noch fehlt zum vollendeten Glück ist ein 77mm-Adapterring, aber der ist nicht schwer zu bekommen. O.K. werden nicht die letzten Filter gewesen sein, aber für den Anfang bin ich schon mal gut ausgestattet - einmal abgesehen von UV- und Polarisationsfiltern.
O.K. zu den Cokin-Filtern lese ich hier nicht nur positives, aber ich denke für meine ersten Infrarotversuche wird`s reichen. Wenn der Spieltrieb erstmal befriedigt ist, wird sich bei mir der Einsatz von Infrarotfilmen wahrscheinlich eh erstmal reduzieren.
Nochmals vielen lieben Dank für Eure guten Tipps und Hinweise !!!
Gruß Oliver
RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 21.03.2009 23:47von oetzel • Mitglied | 439 Beiträge
Hallo Oliver,
erstmal viel Spaß mit den Filtern! Ich geb Patricia natürlich recht: Die Filterscheiben sind nicht die besten. Ich behandle sie sehr sorgfältig damit sie nicht verkratzen. Der frei verschiebbare Grauverlauf ist natürlich auch nett und ich verwende ihn gerne. Mit der Infrarotscheibe habe ich erstaunlich gute Erfahrungen gemacht, obwohl ich hier am ehesten Probleme mit Reflexionen erwartet hätte. Ich hatte bislang aber noch keine einzige.
Ich will Dir noch ein heißen Tipp für die RB67 mitgeben: Fokuskorrektur für Infrarot: Beim 50mm Objektiv etwa 1/4cm mehr Balgenauszug und beim 90mm etwa 1cm. Sprich: Ohne Filter fokusieren, dann noch den Balgen um die genannten Entfernungen länger machen. Also praktisch absichtlich zu nahe fokusieren. Filterscheibe rein und abdrücken. Das hat bislang für mich ganz gut hingehauen, Du wirst aber vermutlich eigene Erfahrungen sammeln.
Viele Grüße
Michael
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RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 22.03.2009 03:37von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Zitat von oetzel
Hallo Oliver,
Ich will Dir noch ein heißen Tipp für die RB67 mitgeben: Fokuskorrektur für Infrarot: Beim 50mm Objektiv etwa 1/4cm mehr Balgenauszug und beim 90mm etwa 1cm. Sprich: Ohne Filter fokusieren, dann noch den Balgen um die genannten Entfernungen länger machen. Also praktisch absichtlich zu nahe fokusieren. Filterscheibe rein und abdrücken. Das hat bislang für mich ganz gut hingehauen, Du wirst aber vermutlich eigene Erfahrungen sammeln.
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
vielen Dank für den Tipp. Habe über das Thema schon viel mit Sven (Grisu) diskutiert (Uservorstellung). Das Problem: Ich hatte mich zugunsten der neueren RB67 Pro SD von meiner alten
RB67 Pro S getrennt. Nun habe ich festgestellt, dass ich bei dem neuren Modell im Gegensatz zum alten für Infrarotaufnahmen nicht mehr über unendlich hinaus fokussieren kann (Balgenanschlag). Da hilft wohl nur der Tipp von Sven: Großzügig abblenden.
Bei Entfernungen unter unendlich muß ich erstmal Feingefühl entwickeln. Bei der Pro SD fehlen neuerdings die Markierungen für die Verwendung von Infrarotfilmen auf der Fokussierskala am Balgen.
Werd mich erst einamal an Deinem Rat orientieren und beim 90mm-Objektiv den Balgenauszug um 1cm erhöhen; ein 50mm-Objektiv habe ich leider im Moment noch nicht und beim 140mm Macro kann ich ja mal so ca. 5...7mm zugeben, oder ? Dann hätte ich noch ein 360mm-Objektiv, bei dem ich wohl nichts zu beachten bräuchte.
Na mal schauen, hängt alles neben der Brennweite noch vom Abstand zum Motiv ab.
Gruß Oliver
RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 22.03.2009 05:08von Oliver-Jorst_Jürgen • Mitglied | 440 Beiträge
Hallo Leute,
Eure Meinung zu einigen eBay-Artikeln bzüglich Kamerafiltern interessiert mich sehr:
Ich suche unter anderem spezielle quadratische Filter für mein Mamiya G3-Kompendium mit den Abmessungen 76mmx76mm. Solche Filter sind leider sehr sehr selten und schwer zu bekommen. Habe da bei eBay was entdeckt, woch ich nicht weiß, was sowas eigentlich Wert ist. Der Zustand der Filter ist leider bescheiden, so dass mich das Set zunächst einmal nicht wirklich interessiert, aber mich interessiert ja mal Eure Meinung:
Holzbox Glas-Filter + Filterhalter (57mm) Cokin / Lee
Werbung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...em=130294856475
Das Angebot zeigt schon mal, dass Cokin-Filter nicht zwangsläufig aus Kunststoff sein müssen. Wieviel würdet Ihr davür ausgeben, wie denkt Ihr über das Set ?
Ein ganz anderes Set, das bei eBay manchmal rumgeistert ist folgendes:
77mm 23pc Filter Set for Mamiya RB67 RZ67 77mm 23pc
Werbung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...em=370169343600
Leider taucht das Set zur Zeit immer nur in Indien auf und ich traue mich nicht so recht im Ausland zu bestellen. Auch habe ich ein Makroobjektiv und höffentlich bald auch die Zwischenringe - dann brauche ich doch auch keine Nah- oder Makrolinsen mehr ??? Habe gelesen, dass Makrolinsen gegenüber einem echten Makroobjektiv nur eine Notlösung mit mäßiger Qualität darstellen.
Wie denkt Ihr über ein solches Set ? Wieviel ist sowas in etwa Wert und ist so ein Set überhaupt alltagstauglich; was davon brauche ich wirklich und worauf kann ich eher verzichten ?
Zu guter Letzt interessiert mich noch einmal nachträglich Eure Meinung zu meinem neuen Cokin-Set. Habe ich Eurer Meinung nach zu viel bezahlt ?
Cokin Filterfolienset Fotofilter System P
Werbung: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...em=190293636254
Gruß Oliver
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RE: Filterverwirrung
in analoges Fotozubehör 22.03.2009 05:42von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge
Zitat von Oliver-Jorst_JürgenHi!
Zu guter Letzt interessiert mich noch einmal nachträglich Eure Meinung zu meinem neuen Cokin-Set. Habe ich Eurer Meinung nach zu viel bezahlt ?
Zumindest hat Du für 40 Euro jede Menge Filter bekommen. Allerdings wird mir ganz schlecht, wenn ich sehe, daß der Mensch die Filter einfach so übereinanderlegt. Die Einzel-Aufbewahrungsboxen von Cokin sind extra so gestaltet, daß der Filter nur am Rand Kontakt mit der Box hat. Das Plastik der Filter ist sehr Kratzempfindlich. Was mich wundert sind die runden Ecken der Filter. Zumindest alle Filter von Cokin die ich kenne / selber besitze haben spitze Ecken. Auch die alten Cokin-Filter aus der Grabbelkiste eines lokalen Photodealers haben alle spitze Ecken. Ich könnte mir vorstellen, daß nur die Aufbewahrungsboxen und eventuell der Halter Original sind und der Rest aus einer Fernost-Produktion stammt. Das Cokin-Sortiment wird gerne billigst kopiert.
Ich habe selber ein paar Cokin-Filter und Gelis passend für meine RB. Die schon erwähnten Nachteile stimmen voll und ganz, aber der Preis ist einfach unschlagbar und auch ich habe nicht das Gefühl, daß die Bilder mit Filter unschärfer/schlechter sind, als die ohne.
Zur schnellen Beurteilung eines Filters hilft auch folgender Trick: Halte den Filter ganz nah vors Auge, so daß Du nicht daran vorbeisehen kannst und fokussiere auf einen möglichst kontrastreichen Gegenstand (Jalousie, stark gemasterter Boden, ...) Wenn Du jetzt den Filter verschiebst, darf sich das Bild nicht ändern. Da wo es sich ändert, hat der Filter einen Defekt.
viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas
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