Digitalisieren speziell von Farbnegativfilmen
RE: Digitalisieren speziell von Farbnegativfilmen
in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:11von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Farbstich – erste Möglichkeit
Die erste Möglichkeit besteht also darin, den Farbstich bereits nach Erstellung des Vorschaubildes, aber noch vor dem tatsächlichen Scan herauszufiltern. Je komplexer die Scansoftware ist, desto umfangreicher sind hier die Möglichkeiten. Bei der Software zum Scan Elite II nutze ich bevorzugt die Helligkeitskorrektur. Mit diesem Werkzeug kann ich sowohl die Gesamthelligkeit, als auch die Helligkeitseinflüsse von Rot, Grün und Blau verändern – hierdurch kann ich dem Farbstich schon einmal den ersten Schrecken nehmen. Allerdings lassen sich – auch für mehrere Bilder des gleichen Negativstreifens – keine verbindlichen Korrekturwerte ermitteln, vielmehr ist es eine intuitive Tüftelei, bis ich den Farbstich reduziert oder beseitigt habe.
Es gibt in der Software noch diverse weitere Möglichkeiten der Korrektur (Tonwert, Gradationskurve), da diese aber nicht so genau eingestellt werden können wie die entsprechenden Varianten im Bildbearbeitungsprogramm, rate ich davon ab, diese bereits aus dem Scanprogramm heraus zu nutzen.
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RE: Digitalisieren speziell von Farbnegativfilmen
in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:13von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Farbstich – zweite Möglichkeit
Die zweite Möglichkeit besteht in der Tonwertkorrektur. Wie ihr sie findet, entnehmt ihr dem IV.-Kapitel. Die Tonwertkorrektur kann bereits über die „Auto“-Funktion zu einem brauchbaren Ergebnis führen, es geht allerdings genauso oft auch schief.
Die manuelle Variante besteht darin, die einzelnen Farbkanäle aufzurufen und die jeweiligen Schieberegler an das Histogramm heranzuführen und damit den Hell- und Dunkelpunkt des jeweiligen Kanals zu verschieben. Beobachtet in der Vorschau des Bildes, wie sich die Farbgestaltung auswirkt.
Der Vollständigkeit halber sei eine zusätzliche Möglichkeit der Korrektur erwähnt, welche die Tonwertkorrektur mit der Graupimpette bietet. Diese auswählen und damit im Bild eine neutrale Graufläche anklicken, das restliche Bild wird dann entsprechend angepasst. Da nach meiner Erfahrung aber sehr selten im Bild eine wirklich neutralgraue Fläche zu finden ist (außer man hält immer eine Graukarte mit in’s Bild) funktioniert diese Funktion mehr schlecht als recht.
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RE: Digitalisieren speziell von Farbnegativfilmen
in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:14von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Farbsicht – dritte Möglichkeit
Eine weitere Möglichkeit besteht in Photoshop und PhotoImpact in der Funktion „Farbstich entfernen“. Hiermit klickt man mit einer Pimpette entweder in eine weiße, eine schwarze oder eine graue Fläche.
Ähnlich wie bei der Graupimpette der Tonwertkorrektur führt auch diese Funktion nur sehr selten zum Erfolg, denn sie setzt entweder eine wirklich weiße, schwarze oder neutralgraue Fläche voraus. Reflektiert beispielsweise eine weiße Fläche eines Bildes eine in der Umgebung liegende Farbe leicht (z.B. von blauem Wasser oder von grünem Rasen) und man klickt in diese weiße Fläche mit Reflexionsfarbe, erhält man gleich den nächsten Farbstich, da dieses Weiß doch nicht so rein / neutral ist, wie man zunächst wohl erst meinte.
Farbstich – vierte Möglichkeit
Die dritte Möglichkeit besteht in der Korrektur mittels Gradationskurve. Diese ist zum Beispiel in der Vollversion von Adobe Photoshop und PhotoImpact (SE) eingebunden, für Adobe Photoshop Elements-Besitzer kann hier (http://free.pages.at/easyfilter/smartcurve.html) ein Gratis-PlugIn heruntergeladen werden, das die Gradationskurve in Photoshop Elements einbindet. Dieses PlugIn funktioniert sehr gut, es ist eines meiner am häufigsten genutzten Werkzeuge in Photoshop Elements.
Die Funktion ist ähnlich wie bei der Tonwertkorrektur, jedoch viel feiner und differenzierter zu steuern. Wechselt zur Korrektur des Farbstiches in den jeweiligen Farbkanal und zieht die Diagonale – vorzugsweise zunächst in der Mitte – leicht nach oben bzw. unten, um unter ständiger Kontrolle auf die Vorschau den Farbstich zu reduzieren bzw. zu entfernen.
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in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:17von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
VI. Kontrastanpassung
Ist der Farbstich erstmal entfernt, kann das gescannte Bild durch die Eingriffe etwas flau wirken. War es vorher vielleicht schon erforderlich, so ist spätestens jetzt der Kontrast wieder anzupassen.
Am einfachsten geht dies über die Funktion „Helligkeit / Kontrast“, in Photoshop Elements zu finden unter „Überarbeiten“ – „Beleuchtung anpassen“ – „Helligkeit / Kontrast“. Hier hebt man nun vorsichtig den Kontrast an (die Stärke eines festen Wertes kann je nach Bildbearbeitungsprogramm unterschiedlich ausfallen). Haltet hier die Vorschau im Auge. Laufen Euch dunkle Partien zu, in der ihr aber noch Zeichnung halten wollt (oder habt ihr von Anfang an einen zu hohen Bildkontrast), so erhöht die Helligkeit zusätzlich so, dass dessen Wert ungefähr zwischen der Hälfte und drei Vierteln des Wertes für die Kontraststeigerung liegt (Beispiel: Helligkeit: 5; Kontrast: 8).
Eine Alternative, die Kontraste viel feiner einzustellen, ist die Gradationskurve. Stellt hier RGB als Farbkanal ein und zieht im oberen und unteren Teil die Kurve jeweils so, dass sie ein „S“ bildet. Dies hebt die Kontraste in der Regel sehr schön an.
Sind die Kontraste zu heftig, greift im RGB-Modus (oder falls erforderlich, im jeweiligen Farbkanal) den untersten Punkt (schwarz) und zieht ihn leicht nach oben, hierdurch werden dunkle Flächen aufgehellt. Eine Erhöhung der Mitteltöne (Diagonale mittig fassen und leicht nach oben links ziehen) empfiehlt sich, wenn die Kontraste zwar zu hoch sind, aber sowohl die Schwärzen als auch die hellsten Bestandteile im Bild so bleiben sollen.
Natürlich könnt ihr hier auch mit der Kurve spielen, um ihre Funktion genau kennen zu lernen. Vergesst nur nicht, vorm Bestätigen die spielerischen Änderungen wieder zurückzusetzen.
Danach sollte ein letztes Mal als TIFF-Datei mit mehr als 8 Bit gespeichert werden.
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VII. Schärfung
Bevor nun die Umwandlung in eine 8-Bit-Datei erfolgt, muss ggfs. noch eine Schärfung des Scans erfolgen. Hier möchte ich aber auf meine Abhandlung „Richtig nachschärfen – verschiedene Methoden“ verweisen.
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VIII. Konvertieren in das 8-Bit-Format
Nun steht die Umwandlung der Datei in das 8-Bit-Format an, in der auch eine erste Umspeicherung in das JPEG-Format möglich ist, das nur auf 8-Bit-Ebene arbeiten kann. Unter Photoshop (Elements) erfolgt die Umwandlung über „Bild“ – „Modus“ – „8 Bit pro Kanal“.
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IX. Zwischenspeichern
Ob ihr nun die fertige Datei noch als TIFF oder schon als JPEG speichern wollt, bleibt Euch überlassen. Achtet nur darauf, falls ihr Euch für JPEG entscheidet, die Komprimierung möglichst hoch zugunsten der Qualität ausfallen zu lassen.
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in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:19von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Nun muss Euer bearbeitetes Bild noch auf Internetgröße zurechtgestutzt werden. Dies läuft über die Skalierung. Ich persönlich empfehle hierbei, das Bild nicht von z.B. 3000x2000 direkt auf 600x400 Pixel herabzubrechen, da dies je nach Programm zu gewaltigen Qualitätsverlusten führen kann. Hier gibt es von anderen Anwendern andere Erfahrungen, ich bevorzuge weiterhin eine stufenweise Reduzierung.
Das Werkzeug zum Skalieren heißt in Photoshop (Elements) „Bildgröße“, zu finden unter „Bild“ – „Skalieren“. Da stelle ich das Pixelmaß von „Pixel“ auf „Prozent“ um, füge den Wert „60“ und skaliere so lange mit 60% herunter, bis ich mich knapp über der Zielgröße (z.B. 700x500 Pixel) befinde. In einem letzten Schritt stelle ich beim Pixelmaß „Pixel“ ein und gebe die Zielgröße ein.
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in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:20von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Vor dem letzten Speichern kann noch eine Nachschärfung notwendig werden, da das Bild beim Skalieren an Schärfe verlieren kann. Hierzu empfehle ich „Unscharf maskieren“, da auf diese Weise sehr sanft nachgeschärft wird.
Ruft hierzu das entsprechende Tool auf, gebt bei „Stärke“ den Wert 120, bei „Radius“ 0,2 und bei „Schwellenwert“ 0 ein und bestätigt mit „OK“. Diesen Vorgang wiederholt ihr so oft (in der Regel zwischen 1 und 3 mal erforderlich), bis das Endergebnis schärfemäßig an Euer Original angepasst ist.
Fertig !!
P.S. Die PDF ist in Mache. Ich werde sie dann Mike zur Verfügung stellen, damit er sie in den Download-Bereich einfügen kann.
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RE: Digitalisieren speziell von Farbnegativfilmen
in Scanner und EBV für analoges Material 10.07.2008 04:27von Dnaturfoto • Mitglied | 1.430 Beiträge
Gruß,
Detlef
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