Es tut mir leid, Sven, aber wenn Du schreibst
Die Überbelichtung des Bildes verhinderst Du mit der vorher dringend notwendigen Blitzbelichtungsmessung. Hierbei gehst Du mit einem blitzlichttauglichen Handbelichtungsmesser an die Stelle des Models und misst die eingestellte Leistung der Blitzköpfe aus. Hierbei bekommst Du z.B. einen Wert von 1/125 bei Blende 8. Das entspräche einer theoretischen Verschlusszeit von 1/600 Blende 3,5. Es wird also automatisch vom Blitzbeli eine kleinere Blende errechnet, die eine Überbelichtung des Bildes verhindert
hat das die Logik der Aussage, wonach hohe Schuhe wärmer sind als braune. Die Anzeige des Blitzbelichtungsmessers läßt sich NICHT in irgendeine Zeit-/Blenden-Kombination umrechnen, indem man eine bestimmte Blitzzeit unterstellt. Man kann sich jede Blitzaufnahme, die nicht in völliger Dunkelheit stattfindet, als zwei getrennte - um das Verständnis zu erleichtern: aufeinanderfolgende - Belichtungen vorstellen, eine durch den Blitz und eine durch das Umgebungslicht. Der Blitzbelichtungsmesser mißt und zeigt an, was die Emulsion schwärzt: die Gesamtheit von Blitz- und Dauerlicht. Der Blitzlichtanteil wird ausschließlich über die Blende reguliert; er läßt sich durch die Belichtungszeit nur in dem unerwünschten und natürlich nicht in Betracht kommenden Sinne beeinflussen, daß man bei Kameras mit Schlitzverschluß eine zu kurze Zeit einstellt. Zu kurz sind alle Zeiten, die kürzer sind als die Synchronzeit. Bei ihnen ist das Filmfenster nicht mehr über seine gesamte Länge (oder Breite, je nach Ablaufrichtung des Verschlusses) geöffnet, sondern es wandert der Schlitz zwischen öffnendem und schließendem Rollo, der dieser Art von Verschluß seinen Namen gibt und die mittlerweile atemberaubend kurzen Verschlußzeiten ermöglicht, vor dem Film vorbei. Der Anteil des Dauerlichts aber wird dadurch bestimmt, wie lange man es (bei durch den Blitz vorgegebener Blende) auf die Emulsion einwirken läßt, also: durch die Belichtungszeit. Man stelle sich in ein gut beleuchtetes Wohnzimmer, wähle am Blitzbelichtungsmesser als Verschlußzeit 1/125 sec. und löse einen Blitz aus! Möglicherweise zeigt uns der Beli jetzt Blende 8 an. Jetzt wählen wir am Belichtungsmesser - klotzen, nicht kleckern! - 1/2 sec., und siehe, da müssen wir, um ein gleichfalls richtig belichtetes Foto zu bekommen, mit Blende, sagen wir, 11 oder kleiner fotografieren. Ebenfalls richtig belichtet, aber der Vergleich beider Aufnahmen ist augenfällig: Das erste ist eine typische Blitzaufnahme, das zweite eine Wohnzimmerlampenbeleuchtung mit durch Blitz aufgehellten Schatten (und mit Bewegungsunschärfen, falls jemand gezappelt hat). Irgendwo dazwischen liegt die Aufnahme, die wir gerne machen würden - und das haben wir im Sinne des Wortes in der Hand. Der digital Fotografierende kann sich durch Versuch und Irrtum an die gewünschte Relation von Blitzlicht zu Dauerlicht herantasten. Der analog Fotografierende liest auf einer Skala ab, wieviel LW Blitz- und Dauerlicht voneinander entfernt sind (in welcher Relation sie zueinander stehen) und verlängert die Belichtungszeit so weit, bis er glaubt, die gewünschte Lichtstimmung zu treffen.