Kamera Vorstellung :
M I N O L T A XD 7
Eigentlich wollte ich keine Kamera kaufen. Mich nur mal informieren.
Da schlendert man von Anbieter zu Anbieter und begutachtet die große Auswahl .
Und urplötzlich steht sie da und strahlt einen an. Einäugig, schwarz, chromfarbig lacht sie dir entgegen.
Man nimmt sie in die Hand und da ist es, dass Gefühl der Verbundenheit. Das Wohlfühlgefühl das sich nicht beschreiben lässt.
Irgendwie, je länger man sie betrachtet, wird man das Gefühl nicht los, als sei sie mit der R4 einer Solmser Firma verwand. Man braucht sich nur den Aufbau vom Sucherprisma weg zu denken . Und tatsächlich, beim genaueren hinschauen entdeckt man gewisse Ähnlichkeiten. Wer nun für wen Pate gestanden hat, vermag ich nicht zu sagen.
Auf den Markt kam sie so ca. 1978 und war damals für ca. 700 –800 Mark (ohne Objektiv) zu haben. Sie war die Antwort auf Canons A1 und der Yashika FRI
Sie war die erste Kamera mit Blenden – und Zeitautomatik. Ferner hatte sie eine Art Programmautomatik ( den Begriff gab es damals noch nicht). Die auf der Kamera mit grün gekennzeichneten Zeichen und Zahlen, sind als eine Art Programmautomatik zu sehen. Dabei sucht sich die Kamera Blende und Zeit selbst.
Natürlich kann man auch alle Einstellungen rein manuell vornehmen.
Der Metallamellenverschluß von der bekannten Firma Seiko ( Uhrenwerk) geht von 1 Sek. bis 1000stel Sek. Langzeitbelichtungen können in der Stellung B gemacht werden.
Dieser Verschluss arbeitet in höchster Präzision und macht ihn gegen Temperatur - und Luftfeuchtigkeitseinflüsse weitgehend störungsfrei. Die Laufzeit über das 24mm Format beträgt gerade mal 7msek. , in der schnellsten Verschlusseinstellung.
Das Auslöseverhalten ist der Wahnsinn schlechthin. Da die Auslösung elektromagnetisch vorgesteuert erfolgt, ist eine seidenweiche Auslösung gegeben. Die Erschütterungen durch den Spiegelschlag ist fast nicht zu spüren, da sie anscheinend durch die Ingeneure der Minolta Entwickler sehr gedämpft wurde.
Bei der automatischen Belichtung bestehen Sicherheitsreserven und zwar in beide Richtungen. Der Verschluss bildet Schlitzbreiten von 1,5mm und läuft niemals ganz geschlossen ab. Dadurch werden auch kürzere Zeiten als der offizielle Nennwert von 1/1000stel möglich und es gibt nicht sofort Fehlbelichtungen, wenn man einmal den Grenzwert überschreitet.
Die gesamte Kamera ist aus Ganzmetall und sowie innen, als auch aussen hervorragend, verarbeitet. Sie hat eine Kunstlederbelederung und der Sucher ist hell und wie von Minolta gewohnt brilliant.
Für die Kamera gibt es einen Motor-Drive mit Handgriff als auch einen Winder (D-Modell). Die Objektivpalette ist sehr vielseitig und man bekommt heute noch gute Objektive für relativ wenig Geld.
Minolta-Blitzgeräte, als auch Fremd-Biltzgeräte, welche kompatibel sind, können über den Aufsteckblitzkontakt benutzt werden.
Andere Blitzgräte kann man mit dem X-Kontakt auch benutzen.
Mein Fazit:
Wer das Nachfolgemodell, die X700 kennt und dann einmal die XD 7 in den Händen halten kann, wird meinen, dass die Minolta-Techniker Rückschritte, anstelle von Fortschritte machen. Das billig anmutende Plastikgehäuse der X700 lässt diesen Schluss leider zu.
Mein erworbenes Mauerblümchen, hat gewiss schon etliche Länder gesehen. Tausend und abertausende von Motiven, gingen durch ihren Verschluss und wurden auf Film gebannt.
Freilich, war sie als ich sie bekam nicht in der Blüte ihrer Pracht und eine Reinigung und ein paar minimale Tröpfchen Öl ( Balistol Waffenöl), waren nötig.
Danach, war es so, als sei sie zu neuem Leben erwacht. Alle Funktionen liefen wie ein Uhrwerk. Ob das mit der X700 auch möglich gewesen wäre, möchte ich bezweifeln. Dies hat sie nicht zuletzt ihrem Metallgewand zu verdanken.
Wer eine grundsolide gute Kamera für Unterwegs sucht, dem kann ich nur dazu raten.
In Ländern wie Ungarn, Polen, Spanien, Italien und etliche mehr, ist es nicht immer von Vorteil mit einer Leica an der Schulter spazieren zu gehen.
Auch die trümmerschweren modernen EOS 1 und 3 Modelle, sorgen da schnell mal für Interesse, in der Gauner-Liga.
Wer belanglos, nicht aufsehenerregend und mit leichten Gerät im Urlaub, auch mal abseits des touristischen Geschehens seine Bilder machen möchte, dem kann ich dieses Gerät nahe legen.
Vielleicht ist es eine Art Geheimtipp. Denn gerade die unscheinbaren Dinge im Leben, sind oft nicht die schlechtesten.
Das ist mein Eindruck über diese Kamera. Es ist bestimmt nicht der Weisheits letzter Schluss aber hier und heute bin ich davon angetan.
Wenn ich sagen würde, was ich für dieses Schmuckstück berappen musste, dann würde mir dies sowieso keiner glauben. Belassen wir es dabei.
Gruß TTL
Hi TTL,
danke für den ausführlichen und spannend zu lesenden Erfahrungsbericht.
Mit Minolta habe ich bislang noch keine Erfahrungen sammeln können, zudem ich auch darauf bedacht bin, erst einmal mein Canon EOS-System auszubauen. Aber wenn ich auf Dauer doch mal nach einer Alternative ausschau halten werde, könnte die XD7 (wenn man dann eine gute Gebrauchte bekommt) offensichtlich in Frage kommen.
Gruß
Sven
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Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
Hi TTL,
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Sven
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RE: Kamera damals !
in Erfahrungsberichte 01.03.2007 02:14von wolfgang m. • Mitglied | 1.341 Beiträge
willkommen in unserer Runde.
Hatte am Sonntag ein Erlebnis der besonderen Art, da hat doch bei der Fotobörse in Stuttgart ein Ex-User des Forums eine solche Kamera zu einem unglaublichen Preis ergattert. Eine grundsolide Kamera, ohne Schnick-Schnack.
Wäre der Satz 'früher war alles besser' nicht schon stark abgegriffen, ich käme in Versuchung, meinen Beitrag damit zu schließen.
Gruß Wolfgang
P.s.: Eine kurze Uservorstellung wäre sehr nett.
LyroGraphische Momente
In Antwort auf:
Irgendwie, je länger man sie betrachtet, wird man das Gefühl nicht los, als sei sie mit der R4 einer Solmser Firma verwand. Man braucht sich nur den Aufbau vom Sucherprisma weg zu denken . Und tatsächlich, beim genaueren hinschauen entdeckt man gewisse Ähnlichkeiten. Wer nun für wen Pate gestanden hat, vermag ich nicht zu sagen.
Die Leica R4 entstand in Kooperation der Solmser mit Minolta und hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit der XD-7.
Gehaeuse und Handling sind wohl weitgehend vergleichbar.
Was die Leica der Minolta voraus hat sind die Selektivmessung (neben der Intgralmessung) und die wechselbaren Mattscheiben - und natuerlich die Leica-Objektive !!!!
Die Leicaner haben die Gehaeuseform bekanntlich beibehalten bis zur R7 - die ist somit quasi die optimale Weiterentwicklung der Minolta/Leica-Konzeptes.
Ich habe nie mir einer Minolta fotografiert, kann mir aber vorstellen dass das Feeling sehr aehnlich der Leica ist - und damit eine tolle Kamera
Viele Gruesse
Holger
"Blende 8 - und dasein!"
RE: Kamera damals !
in Erfahrungsberichte 01.03.2007 10:24von kugelfisch • Mitglied | 2.759 Beiträge
Hallo,
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.......... und die wechselbaren Mattscheiben - .........
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wobei wir an einem Thema angekommen sind, dass ich aufgreifen möchte.
Gerade bei der besagten MINOLTA, ist die Mattscheibe mit zweil Krazern verunstaltet.
Das ist aber nicht schon beim Kauf gewesen. Das schreib ich meiner eigenen Dusseligkeit und der Ungeduld beim Reinigen zu ( könnte mich schwarz ärgern ).
Kennt jemand eine Werkstatt, welche mir dies Mattscheibe austauscht.
Auch hätte ich ganz gern eine "allgemeine Durchsicht" und gegebenenfalls Justierung .
Bin für jeden Tipp dankbar.
@ Holger,
dass Minolta und die Solmser Hand in Hand arbeiteten wußte ich auch noch nicht.
Danke !
Gruß TTL
In Antwort auf:
Kennt jemand eine Werkstatt, welche mir dies Mattscheibe austauscht.
U.U. mal bei Minolta Deutschland bzw. Solmer (ist der aus Deutschland??) nachfragen, ggfs. per Email ?? Die können doch bestimmt eine geeignete Werkststatt nennen.
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In Antwort auf:
dass Minolta und die Solmser Hand in Hand arbeiteten wußte ich auch noch nicht.
Teilweise haben die auch im Objektivbereich kooperiert - so wurden Optiken die eher geringe Stückzahlen erzielen wie das 8,0/500er Spiegeltele oder auch die frühen Vario-Elmars gemeinsam entwickelt und von Minolta gefertigt.
Die "höherwertigen" Objektive kamen aber immer von Leitz.
Auch die Leica R3 war eine "Ableitung" der Minolta XE-7. Trotzdem war aber die – nach heutigen Massstäben etwas arg kantige – R3 ein eigenständiges Produkt der Wetzlarer, da Leica ihr eine „hauseigene” Spezialität mitgab, welche seit der Leicaflex SL die Spiegelreflex-Kameras aus Wetzlar ausgezeichnet hatte: Die selektive Belichtungsmessung.
Auch der Leitz-Copal-Shutter und die Getriebedämpfung des Spiegels waren soviel ich weiß Techniken die nur der Leica zugutekamen die, so "häßlich" sie ist immer noch eine meiner Lieblingskameras ist (vielleicht auch gerade deshalb )
Viele Grüße
Holger
"Blende 8 - und dasein!"
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