Ha, das hättest Du nicht sagen sollen! Die Haltbarkeit ist weitgehend unkritisch. In der Anfangszeit war das noch nicht so sicher, denn die Farbstoffe, mit denen man die ersten Chargen goss, waren ein klein wenig anders als die der Farbfilmemulsionen. Ich habe hier Agfapan Vario Xl-Negative, die aus den ersten paar Chargen sind. Also mittlerweile etwa 27 Jahre alt. Kein Problem. Jemand schrieb hierzuforen kürzlich, dass er seit 20 Jahren nur noch chromogene Filme einsetzt, ebenfalls mit der Äußerung der Zufriedenheit.
Bei Farbstoffen hat man ja die Halterungsgrenze von 100 Jahren recht früh überschritten. Das war zu einem Zeitpunkt, der uns heute bereits kaum noch interessiert und nicht mehr von Belang ist. Generell gilt hier wie bei anderen Negativen oder Dias auch: Wenn Du sie nicht bei 40° im Wasserdampf lagerst, geht da auch erstmal nix schief. Mehrere Jahrzehnte sind überhaupt kein Problem. Und länger müssen sie meiner Ansicht nach auch gar nicht halten. Gesetzt den Fall, sie halten wirklich 100 Jahre. Was dann? Ich erlebe das schon nicht mehr, die Nachfolgegeneration wird sich dann vielleicht - sofern es von Interesse ist - daran erfreuen. Die Endlos-Haltbarkeitsregel, die gern für herkömmliche SW-Filme ausgesprochen wird, gilt doch auch nur für absolut archivfest ausgewässerte Negative bei einer klimadichten Lagerung bei 20° und bestimmten Luftfeuchtigkeitsverhältnissen, die nicht abweichen dürfen. Man kommt dann auf eine Lagerungsfähigkeit von 600 Jahren. Vorher macht aber der Schichtträger schlapp... Von daher ist das eine eher klassische Patt-Situation, denn wer schafft zu Hause schon die notwendigen Lagerbedingungen? Unter gleichen Bedingungen gelagert, dürften sich bei herkömmlichen und chromogenen SW-Filmen bei der heimischen Aufbewahrung keine Unterschiede festmachen lassen. Nicht zu Lebzeiten jedenfalls.
Gruß
Niko