#1

Erfahrungsbericht FD-Objektive an MFT

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 16.03.2015 07:17
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Das ist jetzt erst mal der erste Teil auf der Grundlage von Testbildern vom Stativ. Was die Praxis auch mit unterschiedlichen Kameras bringt, das kommt in den nächsten Wochen, falls man am WE vor die Tür kann.

die Kameras: Lumix G5 und OM-D E-M5
die MFT-Objektive: Lumix 14-45 und 45-150 beide mit Stibilisator
die FD-Objektive: S.S.C. 1,4/50 und nFD 2,8/135

Meine kürzerbrennweitigen FD-Objektive und das Zoom habe ich nicht getestet, weil ich dafür keine sinnvolle Verwendung sehe an den Kameras. Zu den längerbrennweitigen habe ich keinen MFT-Vergleich.

Und wenn das Jupiter-8 2,0/50 und das Jupiter-3 1,5/50 da sind, dann kommen die auch noch. Das Bild vom nicht 100% funktionierenden Jupiter-8 an der Olympus will ich Euch aber nicht vorenthalten. Das passt optimal, finde ich:

und es paßt wie das 1,7/20 in jede Jackentasche. So liebe ich den Transport meiner Ausrüstung.

In dem Zusammenhang muß man ganz klar sagen, daß die Lumix mit ihrem angeformten Handgriff sich mit den relativ schweren FD-Objektiven deutlich besser handhaben läßt als die "nackte" OM-D. Da wäre der zusätzliche Handgriff nicht schlecht, habe ich aber nicht.

An beiden Kameras lassen sich die Objektive auch noch abgeblendet gut scharfstellen, wobei die OM-D wegen des Stabis im Gehäuse ein wesentlich ruhigeres Sucherbild liefert. Natürlich läßt sich bei beiden eine Sucherlupe einschalten, aber das hilft nur wirklich auf dem Stativ, weil das Bild bei 135mm = KB 270mm sehr stark im Sucher wackelt.

Dann mal zum Vergleich der Bildqualität auf dem Stativ:
bei gleicher Blende sind die FD-Objektive in der 100% Ansicht auf dem Monitor tatsächlich etwas besser als die beiden Lumix-Zooms. Ob man das in normaler Bildgröße (Diagonale=Betrachtungsabstand) noch sieht, ist eine andere Frage. Bei "gleicher Blende" bedeutet im Vergleich mit den Zooms auf 4 oder 5,6 abgeblendet. Theoretisch hat man dann noch 2 oder sogar 3 Blenden Lichtstärkereserve, aber das wird dann schon etwas kritisch.

Bei Offenblende liefern beide Objektive wie üblich deutliche Überstrahlung, was wohl auf Streulicht in der Kamera zurückzuführen ist, denn der ausgeleuchtete Bildkreis ist ja erheblich größer als der Chip. Der Rest des Lichts geistert dann irgendwo rum. Bei Porträts mit dem 50er kann das sogar durchaus ein willkommener Effekt sein. Leider tritt aber noch ein 2. Problem auf, das auch allgemein beschrieben wird. An harten hell-dunkel Kanten gibt es lila Farbsäume (purple fringing). Die Ursache ist mir nicht bekannt.

Blendet man 1 Stufe ab, sind beide Effekte stark gemindert. Sie bleiben zwar erst mal geringfügig sichtbar, aber zumindest die Überstrahlung läßt sich mit Nachbearbeitung gut in den Griff bekommen.

Ob die Farbsäume (nicht zu verwechseln mit CAs) überhaupt zum Tragen kommen, hängt natürlich vom Motiv ab.

Einen Freihandtest habe ich noch kurz gemacht, aber der führte zu nichts. Ohne Stabi im Gehäuse der Lumix, waren die schnell geschossenen Aufnahmen allesamt von gut bis unbrauchbar praktisch unabhängig von der Belichtungszeit. Das muß ein realer Test draußen zeigen, ob das mit der Lumix sinnvoll möglich ist. Den mache ich nächstes WE. Dann bin ich mit beiden Kameras Fisheye, 20er und den FDs 50 und 135 unterwegs. Die OM-D mit Stabi im Gehäuse hat da natürlich Vorteile, obwohl man bei jedem Objektivwechsel wieder die richtige Brennweite einstellen muß, was vielleicht lästig wird und gern vergessen. Mal sehen, ob der Stabi den Handlingsnachteil der OM-D ausgleicht.


Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
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#2

RE: Erfahrungsbericht FD-Objektive an MFT

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 19.03.2015 00:46
von gewa13 • Mitglied | 333 Beiträge

Jochen, danke für den Bericht. Ich habe an meiner OM-D 5 als manuelles Objektiv ein Zuiko 1,8/38mm von der analogen PEN F. So richtig begeistert war ich davon nicht. Erstens mußte ich den Blendenpin festsetzen (mit einem Stück Zweig, weil ich nichts anderes zur Hand hatte, der China-Adapter macht das nicht von selbst) und so richtig begeistert war ich von der Bildqualität nicht. Zudem würde ich mir eine Kantenanhebung zu besseren Fokussieren wünschen. Die neue OM-D5 hat das.

Gruß Gerhard


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#3

RE: Erfahrungsbericht FD-Objektive an MFT

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 26.03.2015 00:15
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Kürzere Brennweiten habe ich nicht ausprobiert, weil die für mich keinen Sinn machen. Mein 35er ist zwar ein 2,0er, aber da man wegen des Streulichts, das bei wachsendem Bildwinkel schlimmer wird, ohnehin mindestens 1 Blende abblenden muß, hat man damit nicht mehr als mit dem Kitobjektiv. Das 2,8/24 ist ganz sinnlos. Meiner Meinung lohnt sich das Adaptieren nur wirklich für längere Brennweiten, weil da das Angebot ausgesprochen kümmerlich ist. Es stehen praktisch nur Zooms zur Verfügung. Mit meinem 5,6/300 (=600 KB) Spiegeltele kann ich mit etwas Sorgfalt noch einwandfrei aus der hand fotografieren.

Bei der OM-D E-M5 ist der Gehäusestabi normalerweise nicht aktiv bei Benutzung der Sucherlupe sondern erst beim Druck auf den Auslöser, wodurch die Lupenfunktion beendet wird. Das ist gerade bei Teleobjektiven sehr unpraktisch, weil das Sucherbild natürlich im gleichen Maß wie die Lupenvergrößerung stärker wackelt. Mit dem 135er ist dann schon kaum mehr ein sauberes Fokusieren mit Lupe möglich. Es gibt aber einen Trick: Im Zahnradmenü D muß man LV Makro Modus auf mode2 stellen. Dann wird die Lupenfunktion nicht mit Druck auf den Auslöser beendet sondern mit Druck auf die Lupentaste (sofern man sich die eingerichtet hat).

Mit der Lumix habe ich ja keinen Stabi. Ich hatte mit der am WE aber auch kein Problem bei normalem Tageslicht, weil die Belichtungszeiten auch für das abgeblendete 135er immer noch kurz genug waren. Ich brauchte nicht mal mit der ISO auf 400 hoch gehen, was für mich noch keinen wirklich sichtbaren Qualitätsverlust bedeuten würde.


Gruß
Jochen
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zuletzt bearbeitet 26.03.2015 00:18 | nach oben springen

#4

RE: Erfahrungsbericht FD-Objektive an MFT

in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 26.03.2015 08:30
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

zur Ergänzung:
das FD S.S.C. 1,4/50 ist bei 2,0 schon sehr gut zu gebrauchen, wenn es nicht so sehr auf Schärfe ankommt, läßt sich per Schärfungstools aber bereits gut anpassen, wenn es sein muß. 2,8 ist schon fast so gut wie mein Lumix Objektiv und bei 4 gibt es einen deutlichen Qualitätssprung, der sich wohl durch Beugung bei 8,0 aber wieder leicht verschlechtert auf das Niveau von 2,8. Die Schärfe ist über das ganze Bildfeld recht gleichmäßig.


Gruß
Jochen
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