Filmkorn ist zwar ein Nebenprodukt der analogen Fotografie und hing ja damit zusammen, dass das Verhältnis von Lichtempfindlichkeit zu Korngröße in Abhängigkeit stand. Je empfindlicher, desto größer das Korn.
Da dies eigentlich unerwünscht war erforschten die Filmhersteller ihr Ausgangsmaterial und entwarfen z.B. das T - Korn dessen Oberfläche eine dichte Packung der Kristalle erlaubte.
Auf der anderen Seite erhielten Bilder ein besonderes Flair. Diese Ausstrahlung erhielten die Aufnahmen durch die Struktur und diese Struktur bricht jetzt wieder Bilder auf die sonst zugeflossene Tiefen haben oder ausgefressene Lichter.
Im Gegenzug haben wir das "perfekte" und chemisch reine digitale Bild. Perfekt ist aber eigentlich langweilig. Also sollte man sich Gedanken zu Störungen machen, Störungen die wieder Spannung ins Bild bringen.
Störungen selber erzielt man auf verschiedene Arten. Dies kann schon ein Gegenstand, eine Detailfarbe usw. bei der Aufnahme sein, es kann aber auch die Farbverschiebung, die Tonung oder das Korn sein, was im Labor herausgearbeitet wird. Das war in der analogen Zeit schon so und die Möglichkeiten sind in der digitalen Welt noch einfacher und kontrollierter geworden.
Vor zwei Wochen waren wir beim spazieren um einen See und am Himmel flog ein Vogel. Die Frage die wir uns stellten, ist es ein Storch. Da dies vor Ort nicht zu klären war machte ich ein Bild. Grauer Himmel, tierisch vergrößert und es war nur eine Wildgänseart. Das Bild hatte keine Austrahlung und es war einfach nur langweilig und schlecht. Als Bild war die Qualität einfach zu schlecht um als Kunst durch zu gehen, zu gut.
Also mal ein wenig mit den Filtern gespielt und Störungen ala Lomo reingeknallt, noch den Helligkeitsverlauf mit Maske von innen (hell) nach außen (schwarz) geschoben. Der Din A4 Ausdruck liegt seit zwei Wochen auf dem Tisch und gefällt mir jeden Tag mehr.
In dem Fall brauchte ich keine Körnung. Sollte ich jetzt aber z.B. ein Aufnahme eines Steampunks machen, könnte ich mir SW und Körnung gut vorstellen. Meine bessere Hälfte war im Sommer auf einer Veranstaltung mit Kostümen aus dem Ende 18 Jhr. Hier würden Aufnahmen in SW mit Vignette und Körnung den Bildern eine zusätzliche Authentizität verleihen. Wichtig it aber, das diese Störungen echt aussehen und nicht künstlich. Da es bei der Körnung keine Regelmäßigkeit gab, kann man die Körnung nicht einfach mit einer einfachen Rechenformel erzeugen.
Ein Hilfsmittel wäre ein Bild einer Körnung über das Bild zu legen und zu verrechnen. also bauen wir in PS und Co den Look nach oder verwenden Einstellung welche bereits von anderen erdacht worden. Dies geschieht i.d.R. durch ein Plugin. Auch ich habe verschiedene und lange noch nicht die Möglichkeiten ausgereizt. Neben den Plugin`s von Nik haben auch die von Topaz einen guten Ruf.
Da ich aber bisher weder mein PS noch meine Nikfilter ausgereizt habe, schiebe ich den Kauf der Topaz vor mir her.
Jetzt hatte ich am WE aber von "Franzis" ein Angebot für TOPAZ B&W Effects 2. und ich habe "zugeschlagen" und gekauft. Da ich die Boxversion wollte, dauerte es 2 Tage bis ich das Teil ausprobieren konnte . Genial schnell und einfach. Zum Thema Filmkorn steht im Klappentext .....wählen sie von belieben analogen Filmen das spezifische Filmkorn aus, das von realen Filmmaterial abgescannt wurde.......
Jetzt werde ich nicht jedes Bild in SW umwandeln und erst recht nicht jedes Bild mit Korn versehen. Je besser gefüllt der Werkzeugkasten ist, umso einfacher erreicht man aber sein Ergebnis.