Hallo Manfred,
ich denke auch, daß Du hier richtig bist.
Mein Pi-mal-Daumen basiert weniger auf systematischem Testen, sondern auf Bauchgefühl. Das fängt bei der Belichtung an (meist Uralt-Kamera, Messung dann mit Selen-Beli plus Bauch oder gleich ganz geschätzt) und geht weiter bei der Entwicklung. Da notiere ich inzwischen, was ich gemacht habe und merke es mir auch.
Die Werte bei Massive Dev Chart oder im Datenblatt nutze ich als Anhaltspunkt, wenn's beim ersten Mal nicht toll war, variiere ich die Zeit und oder Verdünnung beim nächsten Film. Auch habe ich mich auf zwei Entwickler beschränkt (Standard ist Rodinal, für Flachkristallfilme und alles was mit Pushen zu tun hat, habe ich Promicrol), da verliere ich nicht die Übersicht und kenne inzwischen das Zeug auch ganz gut. Wie Du auch schreibst, bei Einmalentwickler weiß man, was man hat – auf Pülverchen anrühren habe ich auch schlicht keine Lust.
Das ist aber, wie gesagt, alles überhaupt nicht systematisch (und ich entwickle auch während der Hausarbeit, vor dem Fernseher oder wenn ich im Internet surfe). Insgesamt gehe ich davon aus, daß all die vielen Ungenauigkeiten und Fehler in meiner Prozeßkette sich gegenseitig wieder aufheben. SW ist tolerant, deshalb mache ich's auch so gern.
Die fundiertere Einarbeitung wird aber irgendwann auch noch kommen.
Viele Grüße
Nils