Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 28.01.2012 14:05von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge
Hallo zusammen!
Ich plane in absehbarer Zeit den Neukauf eines (stärkeren) Stativs. Die Wahrscheinlichkeit ist relativ hoch, daß es ein Manfrotto werden wird. Nun bietet Manfrotto aber Stative in der Klasse von unter 200 € bis weit über 700 € an bei vergleichbarer Tragkraft. Wenn man nicht den neuesten Schnickschnack haben muß und das Transportgewicht nicht sooo wichtig ist, kann man dann einfach zum billigen Stativ greifen oder muß man da, auch wenn "Manfrotto" draufsteht, mit irgendwelchen bösen Überraschungen rechnen, die sich nicht aus den Rezensionen bei Amazon ersehen lassen?
Kurz zu meinen Anforderungen: Es muß vor allem stabil sein. Schneller Aufbau, Packmaß, leichtes Gewicht oder unkomplizierte Bedienung sind nicht sooo wichtig, weil man bei einer RB67 sowieso mehr Gewicht und Zeitaufwand gewohnt ist. Nur "halten" muß es die Maschine halt und sollte den Geldbeutel noch etwas schonen, weil da noch einige Ausgaben hinzukommen, bis die MF-Ausrüstung komplett ist.
Tut's dann auch ein günstiges Manfrotto und ein günstiger Kopf, solange es nach den technischen Daten (max. Belastung) ausreichend ist?
Gruß,
Daniel
RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 28.01.2012 23:43von ThomasBorchers • Mitglied | 180 Beiträge
Hallo,
es ist als Preisfaktor ja nicht nur die Belastbarkeit entscheidend sondern z.B. auch die maximale und minimale Höhe, die Packgröße, das Gewicht und die verwendeten Materialien wie Carbon z.B. die sehr stabil aber auch leicht sind.
Ich glaube ein schlechtes Manfrotto gibt es gar nicht. Die Unterschiede im Detail sind es. Z.B. die 190er Serie lässt sich nur bis ca. 1,50 ausziehen. Ein Modell ( das Günstigste zu 135,- ) lässt sich bis 35 cm runterfahren. Die anderen Serien aber bis 8 cm.
Da musst Du mal tatsächlich ganz im Detail die Beschreibungen vergleichen, was das eine kann und das andere nicht.
Grüße
Tom
RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 29.01.2012 00:37von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Karbon muß es nicht sein. Die haben zwar Vorteile beim Gewicht, bei der Stabilität aber nicht so sehr.
Die Manfrotto 190er sind für die RB67 nicht geeignet. Ein 055er ist sicher auch schon grenzwertig. Das untere Beinsegment habe ich nie ausgezogen. Entscheidend ist auch der Kopf. Unter 150 Euro würde ich für den allein nicht gehen - für einen Kugelkopf.
Sehr gut geeignet aber mit größerem Packmaß wäre ein Holzstativ z.B. von Berlebach oder, falls Du auf die Mittelsäule verzichten kannst, ein Sirui der R-Serie.
Du hast Dir keine Kamera ausgesucht, wo Du nicht mit billigem Zubehör Geld sparen kannst. Die Kamera ist ein Klotz, und deshalb kannst Du beim Rest nicht kleckern. Falls Du aber bei den Filmen sparen willst und auf billige oder abgelaufene Rollen spekulierst, dann spielt auch das Stativ keine besondere Rolle mehr.
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
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RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 29.01.2012 14:40von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge
Habe mir jetzt vor lauter Verzweiflung ein 055XPROB mit 498RC2 und dazu die für die RB67 mit Vorbau nötige 293 Teleobjektiv-Halterung bestellt. Die Geschichte ist noch recht preisgünstig, trägt 7 kg (der Kopf 8 kg), und wie Jochen schon sagte, wird man für den Lichtschacht die unteren Segmente gar nicht benötigen - dann wird es schon irgendwie hinhauen, denke ich. Besser als das alte Velbon ist es allemal.
Für Aufnahmen von "ganz unten", habe ich mir überlegt, müßte es doch ganz witzig sein, wenn man eine Platte mit Loch und Stativschraube hat, so daß man die 293er Teleobjektivhalterung praktisch auf den Boden stellen kann. Bei Gelegenheit werde ich mal im Baumarkt schauen, was man sich da zusammenstricken könnte.
Gruß,
Daniel
RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 29.01.2012 20:03von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Daniel.
Ne RB67 ist en tolles Perd!! Das Teil will standhaftigkeit haben und keine Wackellämmerschwanz als Untergrund!
Stativbeine nicht ausziehen löst auch nur bedingt Deine Probleme. 3 Beine stehen dann sehr eng aneinander.
Das ist sehr kippelig. Und Höhe brauchts sehr sehr oft. Bei jedem Gebäude vor Deiner Linse ist Höhe gut, um paralaxenarm zu belichten, weil Du ja bergauf fotografieren musst. Shiftobjektiv helfen, besonders wenn sie auf einem höhen Stativ stehen.
Ein Stativ ist ein Kauf fürs Leben!
Wenn Deine Kamera + Tele ein optimales Ergebnis bringen soll, also besser als KB, dann hast Du noch nicht das Richtige als Unterbau.
Wenn Du Hobby-Schrauber bist, bekommst Du für kleines Geld ein Stativ der Vermessungstechniker oder der Bundeswehr.
Das Teil hat dann nur 2 Beinauszüge und wiegt ab 6Kg aufwärts ohne Kopf. Auf die Stativplattform muss Du dann noch einen sehr guter Kopf adaptiert. Dann wirst Du Deiner Ausrüstung gerecht.
Gruss Berthold
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 30.01.2012 02:09von Daniel • Mitglied | 2.258 Beiträge
Zitat von BertholdSW
Stativbeine nicht ausziehen löst auch nur bedingt Deine Probleme. 3 Beine stehen dann sehr eng aneinander.
Das ist sehr kippelig. Und Höhe brauchts sehr sehr oft. Bei jedem Gebäude vor Deiner Linse ist Höhe gut, um paralaxenarm zu belichten, weil Du ja bergauf fotografieren musst.
Nun ja, aber dann müßte ich beim 055er ja noch eine Haushaltsleiter im Gepäck dabei haben, denn ganz so groß wie Dirk Nowitzki bin ich nämlich nicht. Das läßt sich also gar nicht vermeiden, daß die untersten Segmente eingefahren bleiben, will ich von oben in den Lichtschacht schauen.
Zitat von BertholdSW
Wenn Deine Kamera + Tele ein optimales Ergebnis bringen soll, also besser als KB, dann hast Du noch nicht das Richtige als Unterbau.
Vielleicht sollte man auch mal die Kirche im Dorf lassen. Das 055er wird schon nicht der allerletzte Schrott sein. Es gibt sicherlich immer noch bessere und teurere Stative, die irgendwann so schwer sind, daß man sie gar nicht mehr mitnimmt. Und ein Stativ, welches man daheim gelassen hat, ist das schlechteste Stativ.
Zitat von BertholdSW
[...]bekommst Du für kleines Geld ein Stativ der Vermessungstechniker oder der Bundeswehr.
Das Teil hat dann nur 2 Beinauszüge und wiegt ab 6Kg aufwärts ohne Kopf. Auf die Stativplattform muss Du dann noch einen sehr guter Kopf adaptiert. Dann wirst Du Deiner Ausrüstung gerecht.
Das ist nicht mehr transportabel. Die von mir gewählte Kombination kann man mit Ausrüstung und Rucksack noch in einem gewissen Radius zu Fuß transportieren. Es hat ja keinen Sinn, wenn ich mich nachher nur im Dunstkreis des Autos aufhalten kann. Es wird also immer ein Kompromiß sein und ich hoffe jetzt mal, den ganz gut getroffen zu haben. Sobald das Metall eintrifft, werde ich es ausprobieren. Schlechter als mein Velbon wird das Manfrotto schon nicht sein, denke ich.
Gruß,
Daniel
RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 30.01.2012 09:22von pongo • Mitglied | 776 Beiträge
Da gibt es einen einfachen Test: Stativ zu Hause aufstellen, genau ausrichten, Kamera drauf und ein kleines Glas Wasser auf die Kamera (ggf. kippen). einen Meter wegtreten und beobachten, ob sich die Wasseroberfläche kräuselt. Falls ja, nicht bestanden. Geht natürlich nur, wenn das Haus ohne Erschütterungen vorbeifahrender LKWs usw. steht.
VG
RE: Kriterien für den Stativkauf
in analoges Fotozubehör 30.01.2012 09:55von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo Daniel.
Ich habe Dich wohl falsch verstanden..
> Es muß vor allem stabil sein. Schneller Aufbau, Packmaß, leichtes Gewicht oder unkomplizierte Bedienung sind nicht sooo wichtig,
2-Segmenter sind sehr schnell aufzubauen, und die von mir genannten sind preiswert, extrem stabil, haben aber auch Gewicht.
>die irgendwann so schwer sind, daß man sie gar nicht mehr mitnimmt. Und ein Stativ, welches man daheim gelassen hat,
> ist das schlechteste Stativ.
Was suchst Du denn nun? Leicht, aber topp bei langen Linsen? Das geht nicht zusammen!
>Es hat ja keinen Sinn, wenn ich mich nachher nur im Dunstkreis des Autos aufhalten kann
Warum denn dann überhaupt ne RB67? Das Teil mit Tele jedenfalls braucht einen soliden Sockel!
Das ist wie ein Porsche im Winter mit Sommerreifen. Da wird man von jedem Kleinwagen mit Winterreifen abgehängt.
Ne sehr gute KB mit Spiegelvorauslösung das geht dann mit Tele auch so eben noch mit Deinem 055er.
So aber wird ne gute Qualität nicht optimal gelingen. Da Dein Weg schon gezeichnet ist, versuch später mal Deine erreichten Endergebnisse mit echten Bildern oder Dias anderer guter RB67-Fotografen zu vergleichen. Ich staune immer, was man gut ausgerüstet erreichen kann. Die Trauben aber hängen hoch, sehr hoch. Die Kamera jedenfalls ist klasse.
OK, das soll es von mir gewesen sein.
Gruss Berthold
PS.
Der Wackeltest mit dem Wasserglas hat auch so seine Tücken.
Gute Kameras sind auf das schlagfreie Aufklappen der Spiegel optimiert worden.
Das Rückschellen ist dann oft sehr grob, was aber nicht mehr die Belichtung verwackeln kann.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
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