Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
RE: Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
in Events 30.11.2011 22:35von JoJo • Mitglied | 1.728 Beiträge
Zitat von SputnikZitat von JoJo
(...) Die Leute haben erzählt, dass (...)
Na das nenne ich doch mal ne Quellenangabe.
Oh, ENTSCHULDIGUNG! LEIDER habe ich vor 20 Jahren vergessen, mir Name und Adresse des dortigen Abteilungsleiters aufzuschreiben und mir dessen Ausweis zeigen zu lassen.
Außerdem werde ich hier nicht den Namen eines Betriebes nennen, den es heute noch gibt.
Joachim
"Rot ist Plus, Schwarz ist Minus und alles mit mehr als 2 Drähten ist Elektronik"

RE: Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
in Events 01.12.2011 05:15von Gelöschtes Mitglied

Zitat von SputnikZitat von plaubelZitat von Daniel
Beitrag gesehen. Das tut weh, wenn man sieht, wie das halbe Lebenswerk einer ganzen Betriebschaft in wenigen Wochen abgerissen wird.
Ich finde eher, es tut weh zu sehen, wie sinnlos dieses halbe Lebenswerk war...
Gruss,
Ritchie
Wieso sinnlos? Wieviel Millionen guter Aufnahmen wurden auf AGFA/ORWO Film gemacht? War die analoge Fotografie sinnlos, nur weil sie heute von der Digitalfotografie abgelöst wurde?
Zu Frage 1: das nun zu vertiefen,geht wahrscheinlich in diesem Forum zu weit:-)
Frage2: gute Aufnahmen kann man auch auf mässigem Material machen.
Wieviel es davon nun gibt, kann ich Dir aber nicht beantworten;
Frage 3:wie Du dies nun aus meiner Aussage ableitest (ich bezog mich ja aufs Lebenswerk), ist mir unerklärlich, es sei denn, Orwo ist für Dich "DIE ANALOGE FOTOGRAFIE".
In meiner Welt war das sicher nicht der Fall - anderenfalls gäbe es die Firma heute auch noch.
Wenn Du wüsstest, womit ich fotografiere, hättest Du mir diese Frage auch sicher nicht gestellt.
Ansonsten erkenne ich in der Frage einen höchst philosophischen Ansatz,Du könntest sie ja mal in einem gesonderten thread wiederholen:-)
Gruss,
Ritchie

RE: Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
in Events 01.12.2011 05:49von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Ich weiß gar nicht, warum es hier so aggressiv wird. Betrachten wir es mal rational: Die Filmfabrik Wolfen war irgendwann veraltet und zu den am Standort herrschenden Kosten nicht mehr konkurrenzfähig (zumindest nicht in allen Bereichen). Zu diesem Zeitpunkt hätte man in einer Marktwirtschaft zwei Möglichkeiten gehabt, Investieren oder Stillegen. Niemand kann genau sagen, wie die Entscheidung ausgefallen wäre - aufgeben mußten ja durchaus einige Hersteller im Laufe der Jahre. Da aber in der DDR keine Marktwirtschaft herrschte, ging die Erfüllung des Bedarfs an Filmmaterial vor (und daß man bei einem so wichtigen Gut wie Filmmaterial autark sein wollte, leuchtet ein). Gleichzeitig wurde erkannt, daß Investitionsbedarf besteht und das im Rahmen der Möglichkeiten auch in Angriff genommen, der Mangel an Investmitteln verhinderte allerdings ein rasches Vorgehen bzw. wurde das wieder und wieder verschoben (Betriebsteile auf "Weltniveau" gab es allerdings, z.B. die Filmkonfektionierung). Gescheitert ist ORWO dann letztlich daran, daß das Werk trotz mangelnder Konkurrenzfähigkeit dem Markt ausgesetzt wurde. An sich kann man keinem vollends die Schuld daran geben, die Wirtschaftsplaner der DDR betrieben eine Art "große Mischkalkulation" für eine gesamte Volkswirtschaft und zwar mit bürokratischen Verteilungsmechanismen - daß einzelne Betriebe am Markt bestehen sollten, war nie vorgesehen, die Privatisierer (Treuhand) dahingegen waren nun betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten ausgesetzt, sprich, der Betrieb hätte profitabel arbeiten müssen. Dabei fehlte es bei ORWO ja keineswegs nur am Maschinenpark, sondern auch an den Abnehmern. Auf den Westmärkten waren die dort dominierenden Farbfilme nur relativ wenig vetreten, die Exporte in den Ostblock dahingegen waren nun nichts mehr wert bzw. in der dort nun einsetzenden Wirtschaftskrise nicht mehr abzusetzen. Wäre das Indiengeschäft besonders lukrativ gewesen, hätten sich sicher Investoren gefunden - das war es aber vermutlich nicht, weil ja dem Vernehmen nach nicht in Devisen sondern Sachwerten bezahlt wurde. Fakt ist wohl auch (ich habe es zumindest so in Erinnerung), daß ORWO seine (modernisierten) Filme trotz Treuhand-"Subventionen" auf ein marktgerechtes Niveau nicht am Markt absetzen konnte, weil, wie gesagt, die Abnehmer fehlten - da eben die Vorgänger, zum Beispiel der NC 21, auf den Westmärkten nicht sonderlich marktüblich war.
gut Licht
Walter

RE: Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
in Events 01.12.2011 06:05von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Zu den Naturschutzproblemen: Meines Erachtens lag das ganz einfach daran, daß dieselben Leute, die für die Produktion verantwortlich waren (im weitesten Sinne die SED-Nomenklatura) auch für den Naturschutz verantwortlich war und im Zweifel geht - das kennen wir auch aus der Marktwirtschaft - Ökonomie vor Ökologie. Wobei es fraglich wäre, dem Vorrang der Ökonomie (aus Produzentensicht) die Berechtigung vollends abzusprechen. Wenn allerdings Produktion und Kontrolle nicht getrennt sind, gibt es Zielkonflikte, die meist (zu sehr) zugunsten der ökonomischen Belange ausgehen.
gut Licht
Walter

RE: Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
in Events 03.12.2011 05:51von Sputnik (gelöscht)

Da magst Du durchaus recht haben. Mir ging es ja in erster Linie darum, darauf hinzuweisen, daß in besagtem Silbersee mit Sicherheit NICHT EIN GRAMM Silber zu finden gewesen sein dürfte. Was bei der Kunstfaserherstellung verzapft wurde, steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich empfehle, dem Filmmuseum einfach mal einen Besuch abzustatten. Der Eintritt ist lächerlich (als ich vor Jahren da war, glaube ich 1 oder 2 Euro inkl. Führung, die ehemalige Mitarbeiter durchführen). Sehr interessant und vor allem: Informationen aus 1. Hand und nicht von Fernsehreportern, die von Tuten und Blasen u.U. keine Ahnung haben (das meine ich jetzt eher allgemein - habe den beitrag ja noch gar nicht sehen können). Dass die Leute unter den damals dort herrschenden Umständen solche Qualität liefern konnten, nötigt einem jedenfalls Respekt ab.

RE: Heute abend im Fernsehen: Original Wolfen - Die Geschichte einer Filmfabrik
in Events 03.12.2011 06:03von Sputnik (gelöscht)

Zitat von plaubel
Zu Frage 1: das nun zu vertiefen,geht wahrscheinlich in diesem Forum zu weit:-)
Frage2: gute Aufnahmen kann man auch auf mässigem Material machen.
Wieviel es davon nun gibt, kann ich Dir aber nicht beantworten;
Frage 3:wie Du dies nun aus meiner Aussage ableitest (ich bezog mich ja aufs Lebenswerk), ist mir unerklärlich, es sei denn, Orwo ist für Dich "DIE ANALOGE FOTOGRAFIE".
In meiner Welt war das sicher nicht der Fall - anderenfalls gäbe es die Firma heute auch noch.
Wenn Du wüsstest, womit ich fotografiere, hättest Du mir diese Frage auch sicher nicht gestellt.
Ansonsten erkenne ich in der Frage einen höchst philosophischen Ansatz,Du könntest sie ja mal in einem gesonderten thread wiederholen:-)
Gruss,
Ritchie
Zur Antwort auf Frage 2: Wie wahr! Meist verhält es sich allerdings genau umgekehrt, was den Sinn der ewige Filmdiskussionen wohl ziemlich in Frage stellt.
Zur Antwort auf Frage 1 und 3: ORWO bedeutet für mich keineswegs Analoge Fotografie. Ich zog lediglich Parallelen. Man kann auch noch weitergehn. War ein Leben sinnlos, nur weil am Ende der Tod steht?

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