#1

Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 14.11.2011 11:22
von Gelöschtes Mitglied
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Sie ist hässlich. Sie ist elektronisch. Es fehlen ein paar Sachen. Ich fange an, sie zu lieben.

Mein Weg zu dieser Kamera war ziemlich seltsam. Freiwillig hätte ich mir diese Kamera nie und nimmer zugelegt. Es begann alles mit einer geschenkten Canon A1 Ausrüstung. Leider stellte sich die Kamera als defekt heraus. Der Auslöseknopf hat einen Wackelkontakt und der Verschluss läuft ab, öffnet aber bei ca. 50 % der Bilder nicht. Mist. Das fast schon obligatorische Verschlusspfeifen war aber in wenigen Minuten dank Spritze und Öl behoben. Na gut, kann ja passieren. Also nach einer neuen alten A1 umgesehen und bekommen - dem Forum sei Dank. Funktioniert astrein - aber nach einem Film war die Batterie leer. Wie kann das sein? Mit einem Spannungsprüfer konnte ich feststellen, dass es einen Kriechstrom gibt, sobald die Kamera eingeschaltet ist, auch wenn man keinen Knopf drückt. Nach ca. 30 Minuten ist die Batterie ratzeputze leer. Bäääh.

Mittlerweile hatte sich neben einem 1.4/50, 2.8/28 und ATX 35-200-Zoom auch noch ein wunderbares 3.5/50er Makro eingefunden und ein hervooragender Kenko MC7 2-fach Telekonverter war besorgt. Aber kein funktionierender Body. Noch ne A1? Neeee. Wat nu? Auch zu den diversen anderen Kameras des Systems wie AE-1 usw. war mein Zutrauen doch sehr beeinträchtigt. Eine deutlich neuere T70 jedoch ist sehr günstig zu bekommen und trotz einiger fehlender Ausstattungsdetails könnte sie den Gebrauch der schönen Objektive endlich ermöglichen. Also mal in der Bucht gucken.

Für 22 Eur. inkl. Versand fand dann eine T70 mit irgendeinem Zoomchen seinen Weg zu mir. Zustand neuwertig, auch die Bereitschaftstasche weist so gut wie keine Gebrauchsspuren auf. Hier die wichtigsten Daten:

Pro:
sie nimmt 2 stinknormale AA-Batterien oder Akkus!!!
motorischer Filmtransport
Programmautomatik (Normal, Tele und Weit)
Blendenautomatik bei Zeitvorwahl
Belichtungsmessung integral und selektiv (11% des Bildes) mit Messwertspeicherung
Zeiten 1/1000 bis 2 Sekunden
keine DX-Kodierung!!! Ja, das ist ein riesen Vorteil!!!
einfache Bedienung, hervorragende Ergonomie

Kontra:
keine Anzeige der Verschlusszeit im Sucher
nur bis 1600 ASA einstellbar
Zeiten über 2 Sek nur mit schwer zu bekommendem Kabelauslöser oder Datenrückwand möglich
lauter Motor
keine Spiegelvorauslösung
keine Abblendtaste

Ein paar schwerwiegende Minuspunkte also. Aber die Kamera funktioniert tadellos und liegt wirklich sehr gut in der Hand, um Längen besser als die A1, die ich zumindest nur mit angesetztem Winder gut halten kann. Es macht wirklich Spass, mit der Kamera zu arbeiten. Sie weist von allen Kameras, die ich besitze, die beste Ergonomie auf. Der Motor ist zwar rel. langsam, aber es lässt sich wesentlich zügiger arbeiten als bei manuellem Filmtransport. Trotz Elektronik und Knöpfchen drücken ist die Bedienung wirklich einfach.

Die T70 hat einige Ausstattungsmängel, aber im normalen Betrieb lässt sich wirklich hervorragend mit ihr arbeiten. Sie ist deutlich neuer als die hochgepriesenen Kollegen und macht trotz viel Plastik einen robusten und zuverlässigen Eindruck. Und was das beste ist - sie funktioniert! Dieses potthässliche Entlein könnte sich glatt als Prinzessin entpuppen.

Fotos der T70 von Matthew Brown, mehr Infos zur T70 auf dieser wunderbaren Seite

LG Reinhold

Angefügte Bilder:
800px-Canon_T70.jpg
800px-Canon_T70_top.jpg

zuletzt bearbeitet 14.11.2011 11:23 | nach oben springen

#2

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 14.11.2011 22:43
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Ja, die T Serie von Canon.
Damals stand bei mir gerade ein Kamera Neukauf an, für die T 70 konnte ich mich nicht erwärmen und kann es heute immer noch nicht so richtig.
Eine T70 ist mir mal beim Filterkauf in der Bucht mitgekommen. Das Porto war gleich und die Kamera gab es für einen Euro. Die Anzeige wae ausgelaufen.
Vom Handling ist die Kamera für mich gewöhnungsbedürftig, während die T90 der Hand schmeichelt, liegt mir die T70 nicht in der Hand.

Nun Canon ist ja mit der T-Serie in die elektronischen Kameras eingestiegen. Das da am Anfang noch nicht das Design im Vordergrund stand, scheint verständlich http://de.wikipedia.org/wiki/Canon_T-Serie

Viel Spaß mit deiner Kamera :-)


Steve
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#3

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 15.11.2011 02:18
von Gelöschtes Mitglied
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Steve, eine T90 hatte ich noch nie in der Hand, aber was ich bei einer Kamera dieses Kalibers vermisse ist der Hochformatauslöser - m.E. unverzeihlich bei einem solchen Trumm. Bei den Motor-Drives der Vorgänger war der selbstverständlich dran. Bei einer Kamera mit professionellem Anspruch ein Muss.

Auf eure Meinung zu den Schwächen und Stärken der FD-Bajonett-Kameras bin ich übrigens gespannt. Und vielleicht gibt es ja noch ein schönes und zuverlässiges Modell, das ich übersehen habe. Zur T70 bin ich ja nur gekommen, weil ich endlich mal einen funktionierenden Body haben wollte.

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 15.11.2011 02:20 | nach oben springen

#4

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 15.11.2011 02:29
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

Mit meinen FD Objektiven ar ich eigentlich immer zufrieden - zumindest mit denen von Canon.

Gebraucht hatte ich mir damals von einem Händler Objektive gebraucht und von einem Frendhersteller gekauft - abe nie richtig belichtet Aufnahmen hinbekommen - vermutlich hat da der Blendenverschluss nicht in allen Einstellungen funktioniert.
Mein ertses selbstgekauftest war außerdem ein 300mm Zoom von - da muss ich mal nachschauen, war glaube ich Maginon - da hat für den Preis gute Aufnahmen gemacht.
Meine Eltern hatten mir zu Weihnachten ein sündhaft teures Zomm mit Macro (Fremdhersteller) aus den USA mitgebracht - war dann auch recht bald in Reparatur - sobald man bei eingestelten Macro das Zomm verschoben hat - hat es sich verklemmt.....
Nachdem das zweite mal das passierte, landete es in der Kiste.

Leider gehen die digitalen EOS ja nicht mit den FD oder für uns analogen zum Glück.

Wenn ich analog KB fotografiere war und ist die Canon FD für mich ein treuer Begleiter,


Steve
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#5

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 15.11.2011 03:18
von Dirk • Mitglied | 388 Beiträge

Hallo,

die Canon T-70 war meine erste aus dem Ausland gefertigte Kamera (komme aus Leipzig, zuvor hatte ich eine Ritsch-Ratsch-Exa)die ich/wir geliehen von einem Hannoveraner mit in die Bretagne (1992) nehmen durften.
Ich war mit der Canon sehr zufrieden, wollte Sie auch haben, nur gab es Sie im Fotoladen nicht zu kaufen, Internet gab es auch noch nicht.
Letztendlich hatte ich mir ein Jahr später eine Canon EOS 500 gekauft.
Und da ich in der Bretagne (Cap Frehel)die schönsten Sonnenuntergänge sah, hatte ich mir geschworen, mit 50 Jahren wieder dort zu sein, mit Frau/Freundin, wer weiß das schon...und wieder mit einer Canon T-70...ich hab noch acht Jahre Zeit...vllt. auch demnächst...Dank der Lobhudelei für Diese Kamera.

VG
Dirk


"I had 4 biscuits and then I ate one. Then I only had 3!"


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#6

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 16.11.2011 01:29
von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge

nach negativen Erfahrungen weiß man eine funktionierende Kamera erst richtig zu schätzen.
Interessanter Erfahrungsbericht, Deine Zuneigung zu dem Teil schwappt schon ein bisschen zu mir rüber, obwohl ich Plaste-Kameras eigentlich auch nicht so richtig mag (na gut, verwende hin- und wieder meine alte EOS 500n, und habe Freude daran. War meine erste ernsthafte...)


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#7

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 13.12.2011 15:20
von Dirk • Mitglied | 388 Beiträge

Isses wirklich so das man nur bis 2 sec als längste Zeit fotografieren kann?,auch bei Selbstauslösung?
Ich würd ja zu gerne im Januar käuflich zuschlagen.

LG
Dirk


"I had 4 biscuits and then I ate one. Then I only had 3!"


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#8

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 13.12.2011 21:58
von Gelöschtes Mitglied
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Ja Dirk, die T70 hat keinen Anschluss für einen normalen Drahtauslöser. Für längere Zeiten musst du entweder den Auslöser mit dem Finger drücken oder einen (schwer zu bekommenden) elektrischen Fernauslöser oder eine Datenrückwand benutzen. Für alles außer Langzeitaufnahmen ist sie eine tolle Kamera, ich habe mittlerweile 2 Stück

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 13.12.2011 22:06 | nach oben springen

#9

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 14.12.2011 02:00
von Dirk • Mitglied | 388 Beiträge

Da ich bei M42 Auktionen immer Zuckungen bekomme (die Preise!, manchmal unverschämt)und ich mal ein Systemwechsel brauch, werde ich zur Canon T-70 greifen, besonders der Erinnerungen wegen und der Lobhudelei.

VG
Dirk


"I had 4 biscuits and then I ate one. Then I only had 3!"


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#10

RE: Canon T-70 und die FD-Kameras

in Erfahrungsberichte 14.12.2011 11:21
von Penta • Mitglied | 1.852 Beiträge

So einen elektrischen Auslöser hatte ich für meine T90 mal für wenig Geld in einer Krappelkiste gefunden.


Steve
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