Abschluss:
Ich habe noch weitere Vergleichsscans gemacht. Gut geschlagen hat sich der Kodak Ektar 100, der ja auch für seine gute Scanbarkeit angepriesen wurde.
Am Wochenende hab ich auf Superia Pilze fotografiert. Unter Anwendung von Colorperfect ergaben sich Vorteile in den Lichtern. Bei diesen bodennahen Fotos war es aber schwer zu bestimmen, welches die Originalfarben seien. Colorperfect schlug anhand der Funktion "Autofarbe" vor, blau wegzunehmen. Vielleicht wegen des Blitzlichtgebrauchs, der manchmal nicht zu vermeiden war, mangels Bodenstativ.
Bei Farbnegativen ist die Hauptfunktion von ColorPerfect der Regler Schwarz, in ColorNeg hieß das noch Helligkeit. Beim Gebrauch kann man direkt beobachten, wieviel Lichter beschnitten werden. Die verlorenen Lichter wiederum kann man nach eigenem Geschmack komprimieren lassen, dadurch entstehen keine ausgefressenen Lichter, sondern deren Zeichnung wird in eine niedrigere Belichtungsstufe übertragen.
Was mich noch interessieren würde - dafür bin ich mangels Material der falsche Mann - sind die Möglichkeiten bei Schwarzweiß. Mangels SW-Labor benutze ich C41-Filme: BW400, XP2. Auch schon mal Scala und habe außer Dramatisierung mit Kontrast und Helligkeit keine Erfahrung. ColorPerfect bietet nämlich Zonemmapping - Grauwerte einer gewählten Stufe können für sich alleine abgesenkt bwz angehoben werden. Und dann noch die Sache mit der Gradation. Dafür gibt es negpos-Dateien, mit denen die Filter aus dem Laber (00-5 ?) durchgespielt werden können.
Nochmal zur Farbe: das Plugin arbeitet bei der Farbabstimmung mit CC-Filtern (Farbkompensationsfilter) , wie es sie von Kodak gab, eine Anlehnung an analoge Zeiten und Labor ?
Das System mit dem linearen Scan finde ich hervorragend. Hier wurden sie noch als Positiv gescant, siehe erster Beitrag. Wer auf Filmprofile verzichten kann, dem bietet sich evtl. die Möglichkeit, linear als Negativ zu scannen. Dann entwickeln z.B. in Capture One 5, was es neulich kostenlos gab. Allerdings hat man so keine Orientierung bezüglich des Orignals mehr, alles muss selbst eingestellt werden, da das lineare Bild ohne Interpretation daherkommt,dafür vollpackt mit allem was der Scanner aus dem Negativ herausholen konnte.
Vielleicht kann mal jemand beschreiben, wie Laborarbeit mit Farbmischkopf funktioniert. Hat man dort überhaupt einen Anhaltspunkt für die angemessene Farbmischung, oder geschieht alles nach Augenmaß?
Seit digital haben sich die Sehgewohnheiten doch wohl sehr verändert. In den Neunziger sah ich mal selbstgemachte farbige Papierbelichtungen aus einem Heimlabor. Die haben mich schon beeindruckt. Sie waren sehr farbintensiv, hatten aber in den Farben so individuelle Nuancen (teils ganz "erdige" Tonwerte), womit sie von Dienstleisterfotos sofort angenehm zu unterscheiden waren.