Hallo,

nana, nicht gleich streiten wegen eines schlechten Scans.

Der größte Kleinbild-Scanner wird aus mir wohl nicht mehr, da kommt bei mir immer viel Korn mit (es sei denn, die Film-Entwickler-Kombi ist wirklich kornfrei)...

Was das Rodinal angeht, der Scanner sagt das eine, der Handabzug bei Gradiation 2 dann was ganz anderes, siehe z.B. hier in gescannt und hier in abgezogen. Den RPX400 einen blöden Billigfilm zu nennen, wird der Sache m.E. auch nicht gerecht. Das verlinkte Beispiel war in Rodinal 1+25. Und die Standentwicklung gibt es doch schon so lange wie den Entwickler, wenn ich mich nicht irre.

Der Stil des zweiten ist vielleicht Geschmackssache, aber genauso sollte es sein, genauso wollte ich's. Weiche Schärfe, etwas nostalgisch von der Anmutung, sezierende Perfektion würde nach meinem Dafürhalten auch nicht passen.

Zum Fotografieren/Belichten selbst: Nahezu 100% meiner Bilder sind reine Schnappschüsse, die aus dem Moment heraus entstehen. Da ist rein gar nichts gestellt oder arrangiert, es ist ein Moment, der eine Sekunde später wieder vorbei ist. Bei Aktivitäten mit Familie habe ich dazu meistens viel Zeug zu tragen und nur eine Hand frei. Hier war es auch so. Wenn ich grob die richtige Belichtung und Entfernung eingestellt habe, muß das reichen. Die Kleine war z.B. einen Augenblick später schon wieder ganz woanders, außerdem tummelten sich ein Dutzend Kinder auf dem Strohturm. Mit einer vollautomatischen Plastikkamera will ich nicht fotografieren, das macht mir ungefähr so viel Spaß, wie mein Handy hochzuhalten. Wenn nachher ein paar für mich nette Bilder dabei sind, bin ich jedenfalls zufrieden.

Aber ich find's prima, wenn auch mal kontrovers diskutiert wird!

Viele Grüße
Nils

PS: Ich habe das Negativ vom ersten gerade noch einmal auf den Scanner geschmissen, besser?

Zitat von clickclackstart

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PS: Ich habe das Negativ vom ersten gerade noch einmal auf den Scanner geschmissen, besser?

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Nicht viel, finde ich. Wenn man bei der ersten Version mittels EBV den Grauschleier entfernt bringt das mehr.

Thomas

P.S. Bild 2 ("Die Kleine auf dem Heu" ) gefällt mir so wie es ist sehr gut.

Ja, dass das Bild jetzt besser ist, finde ich jedenfalls, falls dich die unqualifizierte Meinung eines Nicht-Fachmannes für SW interessiert. Es ist überhaupt interessant für mich zu sehen, was diese alten Schätzchen leisten. Als Anfang 2000 ein schwedischer Nachbar starb und seiner Frau eine umfangreiche z.T. historische Kamerasammlung hinterliess, bat diese uns, ihr beim Verkauf zu helfen. Da waren auch einige Kodak Retinas dabei, wenn ich mich recht entsinne.

Wenn ich diese Bilder so anschaue, ist es wie eine Zeitreise in die Jugendtage meiner Eltern(die sind jetzt Anfang und Mitte 80). Genau solche Bilder findet man nämlich in deren Alben. Eine schöne Spielart des Hobbys, die sicher viel Freude macht.

Grüsse aus dem Wald

Peter

Mir ist keinesfalls eine Laus über die Leber gelaufen oder sowas. Ich finde die Bilder einfach schlecht. Aber das kann mein Geschmack sein. Beim ersten sind wir uns wohl einig. Das zweite ist für mich Grau in Grau ohne Leben, was die Tonwerte angeht. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Und das Korn "schaffe" ich so mit einem 3200er T-Max nicht. Motiv und Bildaufbau sind ein ganz anderes Thema. Davon sprach ich auch nicht.

Mokiert habe ich mich allerdings tatsächlich über die sich hier wie in anderen Foren ausbreitende Tendenz, um des Spiels mit Technik und Chemie willen, das eigentliche Ziel - ein vorzeigenswertes Foto - aus den Augen zu verlieren. Ich gehe neue Wege eigentlich nur, wenn ich auf den ausgetretenen Standardpfaden an die Grenzen stoße. Das soll kein Urteil über eine bestimmte Technik sein, aber ich zweifle bei vielen (nicht bei allen!!) Bildern daran, daß die alternativen Techniken wie Billigfilme, abgelaufene Filme, Crossbird, Emulsionstransfer, Caffeenol, Holgas usw wirklich dazu dienen, bessere Bilder zu produzieren.

Alte Kameras haben natürlich ihren Charme. Look and Feel alter Bilder können wir hier aber garnicht nachahmen, denn dann dürften wir nichts am Monitor machen sondern müßten 6x9 Kontaktabzüge austauschen. Wenn ich eine Kamera wie die Retina mit Xenon benutze, dann muß ich mich leider auch an Fotos in Leica-Qualität messen lassen, weil das die entsprechende Leistungsklasse ist.

Och das ist bei mir viel einfacher. Ich habe einen normalen 400er Film (von dem man, wie gesagt, tolle analoge Abzüge bekommt). Den habe ich sonst in Rodinal 1+25 entwickelt. Also habe ich mal geschaut, ob er in 1+100 feiner kommt. Nicht wirklich, mir gefällt er anders auch besser. Gut, mache ich demnächst halt wieder 1+25. Ein Experiment ist Rodinal für mich nicht, das war der erste Entwickler, den ich in den Fingern hatte, mit meist ordentlichen Ergebnissen.

Daß die Retina vielleicht nicht die optimale Schnappschußkamera ist und man den Entfernungsmesser bei meiner auch kaum noch erkennen kann – geschenkt. Ich hänge an dem Stück und mich hat's halt gejuckt, sie mal wieder zur Hand zu nehmen. Beim ebenfalls unvergüteten Summar der Leica wären bei dem Licht übrigens vor allem derbe Überstrahlungen rausgekommen.

Ich kann mir ja mal ein paar ordentliche T-Mäxe und D-76 zu Weihnachten wünschen. Da weiß ich aber jetzt schon, daß mir die Ansetzerei von dem Zeug auf den Sack gehen würde... Back to C41 ist mir hingegen zu teuer.

Und sind die Kaffee-Bilder hier schlecht? Finde ich überhaupt nicht. Es ist schon eine Möglichkeit, mehr aus den Filmen rauszuholen. Aber hier scheue ich auch den Aufwand, ich mache lieber einfach ein Fläschchen auf.

Viele Grüße
Nils

Zitat von bilderknipser

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....aber ich zweifle bei vielen ... Bildern daran, daß die alternativen Techniken wie Billigfilme, abgelaufene Filme, Crossbird, Emulsionstransfer, Caffeenol, Holgas usw wirklich dazu dienen, bessere Bilder zu produzieren.

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Tja, rein gar nichts von dem trifft hier zu.

Wenn ich die Welt wirklich immer nur so platt abbilden will, wie ich sie tagtäglich sehe, kann ich wirklich getrost zur Digitalkamera greifen. Und die „Kreativität“ aus dem Bereich finde ich deutlich bemühter, zu besseren Bildern führt sie zudem auch meistens nicht.

*duckundweg*

Viele Grüße
Nils

Zitat von clickclackstart

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so platt abbilden will, wie ich sie tagtäglich sehe

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Ok, lebe ich halt in einer anderen keinesfalls platten Welt.

Das kann sein.

Vom Ausprobieren kann man jedenfalls auch immer was lernen.

Viele Grüße
Nils

Ich finde nichts schlimmes an Jochens direkter Kritik.
Zeigt es doch, dass nicht alle alles gut finden. Warum nicht? Verschiedene Stile, verschiedene Ziele, verschiedene Ansichten. Die Mischung machts und wenn man von jedem etwas aufnehmen kann, auch Kritik, kann man sich weiterentwickeln. Wer aber meint, es reicht ihm so wie es ist - auch okay. Man sollte niemandem seine Richtung aufzwingen.
Ich finde es muss auch Leute geben, bei denen die Begeisterung für die Technik dem Bildresultat überwiegt. Es gibt ja auch Oldtimerfahrer, denen es nur um den Fahrspaß geht. Anderen geht es darum, gesehen zu werden. Und es gibt die Puristen, bei denen alles original sein muss. Beim Treffen sind alle Gattungen vertreten. Das passt schon. Alles andere wäre reguliert und Regularien haben wir weissgott schon genug.

Also soll jeder "sein Ding" machen.

Und Jochen: Meckere weiter, wenn Du was grottig findest! Lob tut zwar jedem gut, bringt aber alleine keine Weiterentwicklung.

Ich bringe auch bald wieder was zum Meckern. Habe aber gerade keine Zeit und Lust zum Scannen.

@Peter: neuer Hut?

Gruß

Joachim