Hallo,
das Fokussieren bei schlechter Augenleistung ist ein Thema, das auch mich beschäftigt. Es muß ja nicht gleich der Autofocus sein, auch der gute alte Meßsucher hat so seine Vorteile (wenn er vernünftig eingestellt und die Meßbasis nicht zu klein ist).
Im Kleinbildbereich bin ich bei SLRs als Blindfisch komplett auf den Schnittbildindikator angewiesen. Da besteht dann eigentlich kein Unterschied mehr, ob man nun einen Schnittbildindikator oder einen Meßsucherpunkt zur Orientierung nutzt. Nur, daß der Meßsucherpunkt bei lausigen Lichtverhältnissen oder Gegenlicht meistens besser erkennbar ist (wenn der obere Teil des Schnittbildindikators mal wieder schwarz ist, macht mich das wahnsinnig). Die Nachteile sind halt, daß man das Bild nicht genau so sieht, wie nachher auf dem Foto (kann ich mit leben, den Schärfentiefebereich bei verschiedenen Blenden kennt man ja nach kurzer Zeit) und die Parallaxe bei Nahaufnahmen (moderne Meßsucher gleichen das mit einem Einblendrähmchen aus, ich halte bei den FEDs einfach die Kamera etwas höher).
Im Mittelformat geht die Schärfeeinstellung mit der alten Rolleicord bei guten Lichtverhältnissen (aber auch nur dann, die Mattscheibe ist so dunkel) ganz ok, da zwar kein Indikator vorhanden ist, aber Größe des Sucherbildes und Lupe dies weitgehend kompensieren. Trotzdem fand ich die Fuji GW690, die ich neulich in der Hand hatte, natürlich durchaus attraktiv...
Bei SLR-Kameras hat man halt den Vorteil mit der einfachen Verwendung verschiedener Brennweiten und dem ansetzbaren Zubehör für Macro etc. – da ich aber ungefähr zu 99% mit der Normalbrennweite arbeite, ist das für mich recht egal und der einzige Vorteil für mich bleibt, daß ich (bezogen auf meinen Kamera-Fuhrpark) mit meinen Minolta-Objektiven bis auf 45 cm nah dran gehen kann.
Viele Grüße
Nils