#1

Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 27.06.2011 09:12
von Frank Eberle • Mitglied | 80 Beiträge

Hallo,

kann mir jemand einen Tipp geben, wie man im Sommer 20°C bei der Filmentwicklung am besten einhalten kann? Ich schätze, dass ich an warmen Tagen im Bad ca. 24-26°C habe. Selbst die Wassertemperatur liegt bei ca. 20°C. Da ich bevorzugt Standentwicklung mache, habe ich mir überlegt, im Badezimmer alles vorzubereiten, und dann den Tank in den Keller zu stellen. Gibt es noch andere kreative Ideen?

Frank


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#2

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 27.06.2011 09:15
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Ich würde in diesem Fall die Raumtemperatur nehmen und die Entwicklungszeit entsprechend kürzen. Ilford liefert ja Tabellen - bis 25° sollten die durchaus noch gehen. Falls mehr Abweichung nötig ist, kann man durch Zusammenlegen zweier solcher Tabellen eine große erstellen, ich habe mal sowas angefertigt und ein Kollege hat mit der resultierenden Zeit einen Farbfilm bei 20° entwickelt. Frag mich jetzt aber nicht, wo ich die abgespeichert habe.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 27.06.2011 09:16 | nach oben springen

#3

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 27.06.2011 09:33
von Gelöschtes Mitglied
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Ich nutze eine Plastikschüssel als Mantelbad und wässere im Zweifel mit temperiertem Wasser vor um den Tank auf Temperatur zu bringen. Manche (viele?) Entwickler neigen bei höherer Temperatur zu gröberem Korn.

Neben der Ilford Tabelle ist diese Faustregel nützlich: pro Grad Abweichung die Zeit um 10 % korrigieren. Für meine Zwecke ausreichend genau.

LG Reinhold


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#4

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 27.06.2011 20:33
von Stefan Schmitt • Mitglied | 109 Beiträge

Wenn das Mantelbad groß genug ist, schwankt die Temperatur weniger als bei einem kleinem Bad. Zum Temperatur senken nehme ich Wasser, welches vorher mit einem Kühlakku auf 14-16° gekühlt habe. Dann einen größeren oder kleineren Schluck ins Mantelbad, umrühren und es passt meistens. Bin ich dabei übers Ziel hinausgeschossen, wird etwas wärmeres Wasser hinzugefügt, muss natürlich schon bereitstehen. Bei Standentwicklung alle 10 bis 15 min kontrollieren.

In die Mantelbadwanne dann noch alle anderen Flaschen mit Stoppbad, Fixierer, Auswässerungsbeschleuniger, Netzmittelbad und Schlussbad stellen und man erhält genug Temperaturpuffer. Das Mantelbad kann man noch zum Wässern nutzen. So bleibt die Temperatur über den gesamten Prozess nahezu gleich.

Grüße Stefan


Ein Leben ohne Film ist möglich, aber sinnlos.
(frei nach Loriot)


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#5

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 27.06.2011 22:08
von Hans Wöhl • Mitglied | 1.172 Beiträge

Hallo,

wenn du einen Keller mit passender Temperatur hast, dann ist doch gerade für eine Standentwicklung nichts einfacher als die Dose in den Keller zu stellen. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Ort im Haus, wo ca. 20°C herrschen.

Grüße
Hans


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#6

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 28.06.2011 00:54
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Manche (viele?) Entwickler neigen bei höherer Temperatur zu gröberem Korn.



Ich meine, das ist zumindest bis etwa 40° - was merkliche Kornvergröberung angeht - ein Gerücht und trifft nur dann zu, wenn die Zeit nicht an die höhere Temperatur angepaßt wurde. Oder hast Du dafür mal irgendwo eine Begründung gelesen? Es könnte aber theoretisch sein, daß ein wärmerer Entwickler das gleiche Gamma bei einer höheren Empfindlichkeit und damit gröberem Korn erzielt.


gut Licht
Walter
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#7

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 28.06.2011 01:21
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Zitat von Photoamateur
Oder hast Du dafür mal irgendwo eine Begründung gelesen?


Mh, eine zitierfähige Quelle hab ich jetzt keine. Manche Entwickler lösen aber das entstandene Silberkorn wieder an und es könnte sein, dass die Reaktionskinetik bei unterschiedlichen Temperaturen eine andere ist als beim Entwicklungsvorgang. Das ist aber zugegebenermaßen reine Spekulation. Diafine jedenfalls liefert beste Ergebnisse bei ca. 20 - 24 °C, darüber hinaus wird es definitiv körniger, zuletzt mit 27 °C gesehen. Da bei diesem 2-Bad-Entwickler die geringen Mengen Entwickler aus dem 1. Bad komplett aufgebraucht werden, dürfte die Temperatur eigentlich keinen Unterschied machen, tut es aber. Auch das Zusammenspiel verschiedener Entwicklersubstanzen könnte bei zu hohen oder niedrigen Temperaturen durcheinandergeraten.


zuletzt bearbeitet 28.06.2011 01:23 | nach oben springen

#8

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 28.06.2011 04:11
von Sebastian Junghans • Mitglied | 91 Beiträge

Der Rodinal (traditionell) arbeitet mit dem Auge bereits deutlich sichtbar dann feinkörniger
wenn die Temperaturen unter 18°C betragen. Je kühler, desto freiner.

Hier kann die gleiche Ilford Tabelle herangezogen werden,
wie weiter oben bei den höheren Temperaturen.

Normale Entwickler, die vor allem für die händische Dosenentwicklung angeboten werden, leisten bis etwa 24°C noch gute Resultate.

Im Mittelmeerraum, wo man ab Mai mit bereits deutlich höheren Temperaturen zu rechnen hat,
haben bereits vor Jahrenden die Anwender Entwickler von Typ Rodinal Spezial, bzw. im Fachbereich Studional eingesetzt.
Diese Bezeichnungen unterliegen einer Lizenpflicht, wenn man sie heute noch verwenden würde,
daher heißen sie jetzt R09 Spezial, bzw. R09 Tonal.
Hergestellt durch die Agfa Gevaert in Belgien.

Diese Chemie ist dafür gemacht, mit bis zu 40°C Dauertemperatur,
sowohl in Dosen als auch Durchlaufmaschinen mit sehr feinkörnigen Ergebnissen bei stabiler Lebensdauer zu arbeiten.

Um auf die Eingangsfrage zu kommen:
Kühlen ist dann nicht erforderlich, wenn man einen Entwickler verwendet, der auch bei höheren Temperaturen hervorragend leistet.
Sebastian von Maco


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#9

RE: Filmentwicklung im Sommer

in Dunkelkammer & Entwicklung 28.06.2011 20:26
von Frank Eberle • Mitglied | 80 Beiträge

Hallo,

danke für eure Antworten. Gestern habe ich die Temperatur im Keller gemessen, ~20°C bei 34°C Außentemperatur. Ich glaube ich trage vorerst die Entwicklerdose in den Keller.

Frank


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