Hier geht es aber heiß her. Mich erinnert das ein bißchen an meinen aus Pommern stammenden Erdkundelehrer, der einen Klassenkameraden, der wahrscheinlich aus Gedankenlosigkeit für "ist heute polnisch verwaltet" wie man bis zu den Ostverträgen sagte "liegt jetzt in Polen" mit "du Kommunist, mach doch rüber in die Zone" anschnauzte und ihn fortan auf dem Kieker hatte. Heute ist es irgendwie umgekehrt, 60 Jahre nach dem Krieg hätte ich das eigentlich nicht mehr erwartet.
Ich bin davon ausgegangen, daß die Grenzen der Ostgebiete den Meisten halbwegs vertraut sind, auch wo Breslau liegt, ist eigentlich bekannt - zufälligerweise heißt die derzeitige Woiwodschaft in Polen auch wieder Niederschlesien, in deren Südzipfel, südlich von Breslau, an der Grenze zu Tschechien Glatz oder Klodzko liegt, also im Sudetenland.
Mir kommt es ja gerade so vor, als hätte ich hier Besitzansprüche gestellt oder allgemeine Mobilmachung gegen Polen gefordert. Ob die Vertreibung der Ostdeutschen in Folge des Krieges gerechtfertigt war oder nicht, könnte man lange diskutieren, den Polen, die selbst als vollkommen schuldloses Kriegsopfer ihren Ostteil an die Sowjetunion verloren haben ist gewiß der geringste Vorwurf zu machen, wenn sie da nicht sehr zurückhaltend waren.
Ja, das "müßte" bezog sich auf meine Unsicherheit, ob es - da Grenzlage - nicht eventuell doch an Tschechien gegangen ist.
So und jetzt würde ich sagen, nichts für ungut undfreuen wir uns an den schönen Aufnahmen, da ist doch ein Stück Schlesien konserviert, wie man es vor 60 Jahren kaum anders vorgefunden hätte. Es wäre allerdings völlig falsch hier am Ende auch noch aus übertrieber ner Korrektheit von polnischer Architektur zu sprechen, wer die sich ansehen möchte, sollte andere Teile Polens bereisen oder sich auf Nachkriegsarchitektur beschränken.