Nun ja, das auf dem Bild ist nun der traurige Rest, der gestern noch übrig war – vom Zustand vorher habe ich kein Bild.
Über die Straße ist der Busbahnhof, drumherum stehen die typischen, komplett gesichtslosen Mehrfamilienmietshäuser für komfortables stadtnahes Wohnen, die man nichtmal sieht, weil sie so egal sind, alles damit zugebaut. 50 Meter weiter beginnt die Fußgängerzone.
Das Haus konnte man vorher von der Straße (Aufnahmeperspektive, mit noch etwa dreißig Metern davor) nicht sehen, das recht große Grundstück war schön blickdicht umwachsen. Vor einiger Zeit stand das Haus im Internet zum Verkauf, da wurde ich überhaupt erst darauf aufmerksam, weil ich es vorher einfach nie gesehen hatte. Das Exposé mit Bildern habe ich nicht mehr so genau im Kopf, aber das Haus war von etwa 1920-1930 und befand sich im Zustand der 1950er Jahre, danach wurde nichts mehr daran gemacht. Dementsprechend waren auch noch einige Details dran, die ähnliche Häuser spätestens vor 30 oder 40 Jahren wegmodernisiert bekommen haben. Ich fand die zentrale und doch diskrete Lage toll, die vergleichsweise großen und hellen Räume, die überdachten Balkone und den großen Schuppen dahinter mit geschwungenem, zweigeteiltem Holztor – wäre eine tolle Garage/Werkstatt gewesen, wenn man mal träumt. Als Gesamtpaket war es meiner Meinung nach ehemals recht bemerkenswert.
Der reizvolle, unberührte Zustand war dann aber auch der Fluch – um das Anwesen stilvoll trotz des jahrzehntelangen Renovierungsstaus erhalten zu können, hätte man ein Vielfaches des Kaufpreises reinstecken müssen und den geforderten Kaufpreis war wohl schon allein das Grundstück wert.
Wer das gebaut und drin gewohnt hat, weiß ich nicht.
Viele Grüße
Nils