Hallo Michael,
unabhängig von dem Modell, um das es hier geht, würde ich die Fokusjustierung nicht auf eine bestimmte gemessene Entfernung vornehmen, sondern immer auf unendlich. D.h. auf ein mindestens einige hundert Meter entferntes Objekt. Wenn du z.B. auf 2 Meter justierst ist es unwahrscheinlich, dass der Unendlich-Fokus wirklich passt. Und der ist im Zweifel der wichtige und richtige. Für die Tiefenschärfe ist das sowieso unerheblich, da die Übergänge zwischen scharf und unscharf fließend sind und und Tabellen/Skalen eh nur ungefähre Anhaltspunkte sind, besonders im "kleinen Großformat". Deshalb fokussiere ich immer auf den Punkt, der nachher die maximale Schärfe haben soll. Bei Landschaftsaufnahmen ist das ja meistens unendlich. Bei einer Fokusjustage auf z.B. 2 Meter wirst du in Unendlichstellung kaum die max. Schärfe haben, das wäre purer Zufall. Wenn einem pumktgenaue Fokussierung im Nahbereich wichtig ist, dann ist das Anfertigen einer Korrekturtabelle für kurze Entfernungen mit Hilfe einer Mattscheibe die sinnvolle Lösung. Dann noch einen gut justierten Entfernungsmesser benutzen und es geht sogar mit einem einfachen Falter. Die Genauigkeit wie mit einer SLR wird man aber schwerlich erreichen, ist aber auch wegen der kleinen Anfangsöffnung der Linsen nicht sooo wichtig.
LG Reinhold
PS: bei den alten Kameras beziehen sich die Entfernungszahlen übrigens auf den Abstand zur Frontlinse und nicht wie heute üblich auf die Filmebene. Die 10 cm sind im Nahbereich nicht zu vernachlässigen.