#11

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 10:35
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Zitat von Beef
So kompliziert machst du das?

Was ist daran kompliziert? Eine einzige Belichtung mit einem Durchsichtsgraukeil
Meine Filme entwickel ich alle auf gamma 0,65.(Film+Entwickler sind densitom.eingestestet) Damit bringe ich alle Motive auf Gradation 2 unter. Und dann kann ich ja das Papier noch im Kontrast ändern. Wissenschaftlicher muß ich das nicht haben. Meine Proben begutachte ich alle unter 5400- Kelvin-Lampe


Du ermittelst mit deiner Methode ja eine Zeit. Dann nimm mal diese Zeit und belichte einen kleinen Papierstreifen komplett mit dieser Zeit durch den Filmschleier. Und dann mach mal nen Teststreifen auf den Schleier und merk dir diese Zeit fürs volle Schwarz.
Sie wird sicher höher sein. Und dann nimmste deinen schon belichteten Streifen, deckst ihn halb ab und belichtest nochmal die Differenz von der zweiten Zeitermittlung drauf. Dann sieht du schön an ner Grenze, welches Schwarz du auf deinen Abzügen verpasst.

Für mich zu komliziert. Wann habe ich schon mal tiefschwarz im Motiv? Und wenn bringe ich es auch auf Papier unter wg gamma 0,65 das paßt auf Gradation 2. Meine Entwicklungszeiten weichen natürlich vom Datenblatt ab, dafür habe ich ja den Film mit Densitometrie eingemessen, inclusive dem gesamten Ablauf und Geräten

Vielleicht isses auch nicht so...aber bei mir wars so. Damit das Bild dann gut sitzt, sollte man den Film auch entsprechend dem Papierkontrastumfang (Also der Gradation die man benutzt) entwickeln. Bei Gradation 2 ist die Entwicklungszeit meist höher als in den Filmdatenblättern...dafür wird man mit ausgezeichneten Scans vom Film belohnt (falls man Filme einscannt), da die Bildinformation über mehr Dichten gestreckt ist. Bilder wie von ner DSLR, ohne Rauschen und Korn, wie wenn man einen Film scannt, der passend zu Gradation 3 entwickelt ist.

Ich scanne nichts ein, da könnte ich gleich digital arbeiten. Meine Ilford -Delta -100 liefern mit ATM 49 kornfreie Bilder bis 30x40cm

Gruß
phosphor




______________________________________________
Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
______________________________________________
zuletzt bearbeitet 14.04.2011 10:37 | nach oben springen

#12

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 10:43
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

[quote="Beef"]Kontrastumfang deines Papieres mit deinem G2-Filter passen,

Gradation 2 hat keine Filter!!!
Und dazu gehört ein Film der auf gamma 0,65 entwickelt ist.
Mehr ist nicht zu tun

Gruß
phosphor


______________________________________________
Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
______________________________________________
nach oben springen

#13

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 10:48
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Ja ich hab da was falsch verstanden...die Messung machst du ja nur einmal. Kam mir auch erst, nachdem ich den Beitrag abgeschickt hab.
Trotzdem finde ich es sehr erstaunlich, dass du eine Person am Strand in praller Sonne, sowie eine Person in trübem Nebel auf Gradation 2 bringst und dabei immer einen knackig brillianten Abzug von ganz Schwarz bis ganz Weiß hinbekommst, und das bei gleicher Filmentwicklung und Gradation. Also ich muss je nachdem wie die Helligkeitsunterschiede im Motiv sind, die passende Gradation nehmen, sonst schauts einfach fürchterlich aus.
Die Gamma 0,65 passen ja nur bei ein und demselben Kontrast zu Gradation 2...für den Rest muss man Filter einlegen oder den Film nach Zonensystem anders entwickeln.

Und wann du tiefschwarz im Motiv hast? Naja, wenn du ne Person fotografierst, hat diese meist schwarze Augenbrauen und Wimpern :) Die müssen dann einfach tiefschwarz knackig sein und das Gesicht schön hell und knackig abgesetzt davon :)
Und ansonsten hast du immer irgendwo in nem Schatten ein Schwarz...irgendwo is immer eins. Und dieses Schwarz muss man einfach erzwingen, genauso wie das Weiß. Genau wie Auto-Tonwertkorrektur oder Auto-Kontrast in Photoshop. Nur dann hat man Brillianz und KackiKnacki :)

EDIT:
Doch Gradation 2 hat auch Filter :)
Ohne Filter isses stark von deim Licht abhängig, ob Glühlampe oder Halogen. Und vom Papier isses auch noch stark abhängig.
Das sieht man ja alleine schon bei den Papierdatenblättern. Die einen haben Y=20 für G2, die anderen haben Y=0 (wie du sagst), mein Fomaspeed muss sogar auf Magenta=10 gedreht werden.

Gradation 2 hat einen Kontrastumfang von genau 1,05 logD (3,5 Blenden). Wenn du dein Papier pingellich eintestest, wirst du bestimmt sehen, dass du in Wirklichkeit nie genau auf Gradation 2 geprintet hast Allein ein anderer Entwickler verändert das schon wieder.

Wie mans testet kann man sehr ausführlich hier nachlesen: SW-Magazin-Kurse


zuletzt bearbeitet 14.04.2011 10:55 | nach oben springen

#14

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 11:19
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Gradation 2 hat einen Kontrastumfang von genau 1,05 logD (3,5 Blenden). Wenn du dein Papier pingellich eintestest, wirst du bestimmt sehen, dass du in Wirklichkeit nie genau auf Gradation 2 geprintet hast Allein ein anderer Entwickler verändert das schon wieder.



Da hast Du Recht, aber auch wieder nicht, denn Du hast etwas vergessen. Rein prinzipiell sind es rund 3 1/3 Blendenstufen, dadurch, daß aber der Film auf Gamma 0,65 entwickelt wird, sind es praktisch nicht 3 1/3 sondern gut 5 Blendenstufen (5,15...).


gut Licht
Walter
nach oben springen

#15

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 14.04.2011 11:57
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Hi Photoamateuer,

ja das weiß ich schon...ich meinte ja speziell das Papier. In wirklichkeit ist ja der PAPIER-Kontrastumfang 3,5 Blenden. Dadurch dass ne Blende auf dem Film auch keine 0,3 logD hat, wie sichs normal gehört, wird es durch hartes Papier wieder zu 0,3 gezwungen. Deswegen ist auf dem Papier Blende zu Blende 0,3 logD wie im "realen Leben". Aufm Film isses falsch und aufm Papier isses falsch...falsch + falsch = richtig

Ich wollte Phosphor nur sagen, weil er seine Filme ja schön densitometrisch eintestet, dass das auch nur hinhaut, wenn er auch wirklich weiß auf was er genau printet. Also ob sein Papier OHNE FILTER auch wirklich "falsch" genug abbildet, um den "falsch" entwickelten Film auf dem Papier wieder zum "richtigen" Ergebnis zu bringen.
Mit meinem Vergrößerer mit Glühlampe, gab es ohne Filter GANZ UND GAR nicht Gradation 2...es war viel weicher im 1er bereich (trotz Kondensor). Mit meinem Kaiser VCP 6000 und Weißlicht-Halogenlampe kommts schon eher an 2.
Aber nur eher, weils dann total aufs Papier ankommt. Ich benutze zum Beispiel ADOX MCP und Fomaspeed. Ohne Filter is MCP um einiges härter als Fomaspeed. Um das Papier auf Gradation 2 zu bringen, muss ich MCP in den gelben Bereich drehen, wobei Fomaspeed erst im Magenta-Bereich Gradation 2 hat.

Wenn man mit Einlegefiltern oder gar ganz ohne Filter arbeitet, finde ich die Methode am besten, den Film mit dem Auge auf seine Gradation 2 oder 3 oder was man will einzutesten. Und zwar dass Zone 1 leicht vom Schwarz zu unterscheiden ist und Zone 9 leicht vom Papierweiß. Das hat auch nichts damit zu tun "so eine Wissenschaft will ich nicht draus machen"...das ist nur eine kleine Sache, nach der die Ergebnisse fabelhaft sind.

Die Anleitung dazu ist hier schön erklärt: SW-Magazin-Wissen
Und zwar auf der linken Seite ganz unten "ohne Messgerät".
Auch wenn man ein Densitometer für tausende von Euro hat, ohne Auflichtdensitometer fürs Papier, bringt reines Filme-Eintesten nicht den gewünschten Effekt, wenn man gar nicht den Zielkontrast kennt. Diese Anleitung finde ich die beste Variante für die absolute Perfektion des Ergebnisses Auch wenn man ein Densitometer hätte...


nach oben springen

#16

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.04.2011 10:52
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Also bevor das hier ein Glaubenskrieg wird:

Ich entwickele auf ein Gamma von ca 0,65-0,7 weil ich zwei Mischlichtvergrößerer habe
einen Jobo C6600 und einen kanadischen Super Chromega Fachvergr. Für beide ist Gradation 2
die Einstellung ohne Filter, bei Verwendung von Ilford-Papier.Wahrscheinlich ein zufälliges Ergebnis.
Entwickelt wird in Atomal 49. Wenn ich auf Ilford ID11 wechseln würde, mußte ich natürlich neu densitom.eintesten.

Ein anderes Kapitel ist die Belichtung.Da man nicht nicht jeden Motivkontrast (Schwarzer Skifahrer im Schnee) auf einem Film von mittlerem Kopierumfang unterbringen,kann,
wird die Belichtung auf bildwichtige Teile gelegt.Der Rest (Schneelandschaft) ist überbelichtet, kann aber im Labor, falls erforderlich, problemlos nachbelichtet werden weil genug "Deckung" da ist. OK, Basiswissen.

Jedenfalls mache ich nicht für jede Lichtsiuation eine eigene Entwicklung. Das hat wohl noch A.Adams mit seinen Einzelblattfilmen und seinen Zonen gemacht. Der hatte aber auch noch kein Grad.wandelpapier.
Gruß
phosphor


______________________________________________
Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
______________________________________________
nach oben springen

#17

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.04.2011 11:36
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

Ah, das könnte klappen. Normalerweise hat jeder Papierhersteller seine eigene Emulsions-Suppe und jeder Hersteller braucht andere Filter um bestmmte Gradationen zu erreichen. Deshalb unterscheiden sich auch die Einstellungswerte für Farbvergrößerer bei den ganzen Papieren (diese sind normal immer mit angegeben). Aber mir ist aufgefallen, dass es immer einen Vergleich zur Ilford-Filterung gibt und sich alle auch daran messen. Wahrscheinlich hat Ilford die ganze Multikontrastsache erfunden (weiß ich nicht). Aber bei Ilford ist es wirklich so, dass OHNE FILTER Gradation 2 entspricht. Da du Ilford Papier nutzt, solltest du also bei etwa Gradation 2 sein. Wenn du ne Halogen-Kaltlichtlampe hast, dann bist du noch genauer auf Gradation 2. Bei ner normalen Glühbirne kanns weng variieren...aber auch nicht schlimm.

Ja nach Ansel Adams zu entwickeln finde ich auch Schwachsinn. Einfach seine Filme auf ein Mittelmaß (5 - 5,5 Blenden Motivkontrast) entwickeln und den Rest einfach über die Gradationen anpassen. Habe die Erfahrung gemacht, dass hier eine stink normale Belichtungsschaltuhr mit Messsensor die perfekte Gradationswahl ohne Probestreifen gibt.

Gruß,
Andi


nach oben springen

#18

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.04.2011 12:15
von phosphor • Mitglied | 1.232 Beiträge

Zitat von Beef
Ah, das könnte klappen. Normalerweise hat jeder Papierhersteller seine eigene Emulsions-Suppe und jeder Hersteller braucht andere Filter um bestmmte Gradationen zu erreichen. Deshalb unterscheiden sich auch die Einstellungswerte für Farbvergrößerer bei den ganzen Papieren (diese sind normal immer mit angegeben). Aber mir ist aufgefallen, dass es immer einen Vergleich zur Ilford-Filterung gibt und sich alle auch daran messen. Wahrscheinlich hat Ilford die ganze Multikontrastsache erfunden (weiß ich nicht). Aber bei Ilford ist es wirklich so, dass OHNE FILTER Gradation 2 entspricht. Da du Ilford Papier nutzt, solltest du also bei etwa Gradation 2 sein. Wenn du ne Halogen-Kaltlichtlampe hast, dann bist du noch genauer auf Gradation 2. Bei ner normalen Glühbirne kanns weng variieren...aber auch nicht schlimm.

Ja nach Ansel Adams zu entwickeln finde ich auch Schwachsinn. Einfach seine Filme auf ein Mittelmaß (5 - 5,5 Blenden Motivkontrast) entwickeln und den Rest einfach über die Gradationen anpassen. Habe die Erfahrung gemacht, dass hier eine stink normale Belichtungsschaltuhr mit Messsensor die perfekte Gradationswahl ohne Probestreifen gibt.

Gruß,
Andi




Hi Andi,
ich verwende Halogen-Kaltlicht, Ilfordpapier,-filme und vielleicht auch bald wieder Ilfordentwickler.
Da ich alles mal autodidaktisch, nebenberuflich und unter Lieferstreß gelernt habe,wußte ich bald, nur gutes Material und Gerät gibt gute Bilder. Es war einfach keine Zeit für langes Experimentieren mit zig Verfahren, abgelaufenem Papier,ranziger Chemie, Theorien aller Art.Ein Blick ins Datenblatt mußte reichen.
Hauptberuflich war ich Konstrukteur und nebenberuflich Werksfotograf, am Anfang ohne jede Ahnung,das änderte sich aber ganz schnell. Zum Glück wollte das sonst keiner machen.

Was ich sagen will: man braucht gutes Material und zuviel Theorie bringt´s auch nicht.
Gruß
phosphor


______________________________________________
Die logarithmische Dichte eines Films
ist der dekadische Logarithmus
des reziproken Wertes des Transmissionsgrades
______________________________________________
nach oben springen

#19

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 18.04.2011 16:30
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat
Wahrscheinlich hat Ilford die ganze Multikontrastsache erfunden (weiß ich nicht).



Ja und zwar bereits vor dem zweiten Weltkrieg, falls es dich interessiert, kann ich mal nachsehen, wie genau die Entwicklungsstadien waren.


gut Licht
Walter
nach oben springen

#20

RE: Belichtungszeit durch Teststreifen ermitteln - Auflicht oder gegen das Licht halten???

in Dunkelkammer & Entwicklung 19.04.2011 04:52
von Beef • Mitglied | 289 Beiträge

@Photoamateur:
Vor dem zweiten Weltkrieg? Ich dachte das gibts erst so seit den 80er/90ern
Da brauchst du nicht extra nachschauen, aber vielen Dank fürs Angebot.

@Phosphor:
Ja Ilford muss ich sagen is scho ne feine Sache. Als ich mit dem ganzen Fotozeug anfing, hab ich erst auch Ilford-Papier genommen (feste Gradation). Wenn ich mich da so zurückerinnere war es ein hammer Papier...sehr sehr glatt spiegelnd und sehr sehr tiefes Schwarz. Und es war immer absolut flach und sehr resistent gegen Temperaturschwankungen (also wegen dem verbiegen).
Aber es ist auch unverschämt teuer Deswegen benutze ich es nicht mehr, wenn ich mir ne Packung Ilford kauf, könnte ich mir davon ja 3-4 Packungen Fomaspeed des gleichen Typs kaufen Oder 2-3 Packungen MCP, welches für mich das beste Papier im Preis-Leistungsverhältnis ist.


nach oben springen






______________________________________________________________________________

das hobbyphoto-forum ist seit dem 14.01.2006 online

flickr online | Forenuser - Die Foren Suchmaschine | Bilder verkleinern | Bilder hochladen








Besucher
0 Mitglieder und 167 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 13099 Themen und 131153 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de