@Beef, zur Wirkung von Kaliumbromid:
Das Kaliumbromid arbeitet nicht nur als Antischleiermittel, sondern bremst auch den Entwicklungsvorgang erheblich.
Es verhindert dass allzu agressive Entwicklersubstanzen unbelichtete Kristalle angreifen und somit verschleiern.
Das gleiche passiert bei stark verbrauchtem Entwickler, denn auch beim Entwickeln wird Kaliumbromid als "Abfall" produziert. Daher ja auch die sogenannten "Bromidabläufe" bei schlechter Bewegung im Entwickler.
Man "altert" also den Entwickler durch zusätzliche Zugabe von Kaliumbromid. So etwas macht man auch z.B. bei der Pseudosolarisation, wo die Konturränder durch Bromidanhäufung entstehen.
Es sollte also beim Entwickeln von altem bzw. schleierträchtigem Material kein frisch angesetzter Entwickler benutzt werden. Und dieser möglichst nicht zu warm, da Wärme ebenfalls die Schleierbildung fördert.
Kleines Ereignis zum Thema Chemikalienbeschaffung: Meine Apotheke hat mir heute mitgeteilt, dass Kaliumbromid rezept- bzw. verschreibungspflichtig ist.
Nachdem ich überzeugend klargemacht habe, dass ich dass Zeug nicht schlucken oder mich damit einreiben will, haben sie mir gesagt, dass ich es ausnahmsweise auch ohne Rezept bekomme.
Naja, künftig werde ich es wohl bei Moersch probieren. Die haben auch noch andere interessante Exoten, die ich für Versuche mit modifiziertem Entwickler für die Umkehrentwicklung von Farbbildern brauche.
Gruß
Joachim