Hallo,

nachdem ich hier im Forum Reinholds Bilder bestaunen konnte, wollte ich es jetzt auch unbedingt mit Caffe versuchen. Nachdem ich mir heute die nötigen Zutaten für Caffenol M besorgt hatte, wurden die Suppe angesetzt. Ich hatte noch ein paar Schnappschüsse vom letzten Wochenende in der Kamera, die für den ersten Versuch herhalten mussten.
In meinem Eifer habe ich leider erst zu spät gemerkt, dass der Rollei Retro auf ISO100 belichtet wurde und nicht wie von Reinhold empfohlen auf 200, was das Ergebnis leider etwas trübt. Mein Scanner hat bei unterentwickelten Filmen extreme Probleme, was sich in unscharfen und pixeligen Scanns bemerkbar macht.
Habe jedenfalls versucht das beste aus den Negativen zu machen und bin gespannt wie die nächsten Bilder mit Caffenol werden.

Gruß
Max

na das schaut doch schon klasse aus :-)

Yep, kommt nicht so drauf an, vor allem nicht bei so unkritischen Motiven. Zwischen EI 100 und 400 bekommst du gute Ergebnisse. Und unterentwickelt dürfte der Film bei EI 100 und 15 Minuten Normal-Entwicklung keinesfalls sein, eher das Gegenteil.

LG Reinhold

Auf unterentwickelt bin ich gekommen, weil die Filmränder nicht klar sondern noch recht dunkel sind. Woran könnte das liegen?

Gruß
Max

Das ist eher ein Zeichen für Überentwicklung bzw. Caffenol ohne eine Entwicklerbremse wie Kaliumbromid neigt zu erhöhtem Grundschleier. Deshalb z.B. die dunkleren Filmränder. Also, überall, wo auf dem Film etwas geschwärzt ist, ist auch etwas entwickelt worden. Je dunkler desto mehr Licht oder Entwicklung. Bei einer Unterentwicklung wäre der Film insgesamt heller. Beim Negativ ist halt alles "umgekehrt" ;-)

LG Reinhold

Hallo Reinhold,

Gestern habe ich einen auf ISO200 belichteten Film entwickelt. Da ja der erste Versuch mit ISO100 vermutlich schon überentwickelt war, habe ich diesmal die Entwicklungszeit auf 12min reduziert. Das Ergebnis ist aber ein an den Rändern noch dunklerer Film, als beim ersten Versuch und es liegt ein recht starker Grundschleier auf dem gesamten Negativ.
Insgesamt kommt mein Scanner also noch schlechter mit den Bildern klar.
Du schreibst in deinem Blog, dass Kaliumbromid den Grundschleier verhindert, allerdings bezieht sich das auf hochempfindliche Filme.
Welche Ursachen für mein Entwicklungsproblem kannst du dir vorstellen?

Gruß
Max

Dass der Film bei reduzierter Zeit einen höheren Schleier aufweist ist eigentlich nicht möglich, wenn Temperatur und Bewegung gleich waren und die Rezeptur identisch war. Das Gegenteil müsste der Fall sein. Welche Entwicklungsdose verwendest du und welchen Scanner?

Kaliumbromid reduziert zuverlässig Schleier und verhindert ungleichmäßige Entwicklung, siehe auch hier:
http://caffenol.blogspot.com/search/label/APX%20100

LG Reinhold

Hallo Reinhold,

die Entwicklerdose ist eine Jobo 2400 Tageslichtdose und der Scanner ein Epson Perfection 3490. Da die Jobo Dose 450ml fasst habe ich das Rezept für Caffenol-C-M dementsprechend umgerechnet: 24,3g Soda, 7,2g Vitamin C und 18g löslichen Kaffee "Kräftig".
Was Bewegung und Zeiten angeht, habe ich sehr genau gearbeitet.
Außerdem glaube ich nicht, dass das Problem am Scanner liegt, da man auch schon so deutlich einen Schleier auf dem Negativ erkennt.
Welche Möglichkeiten haben ich jetzt?
1) Ich verkürze die Entwicklungszeit und belichte die Filme auf ihrer angegebenen Empfindlichkeit?
2) Ich besorge Kaliumbromid und mische Caffenol-C-L? Dabei verlangsamt KBr dann die Entwicklung und schützt so vor Überentwicklung.

Gruß
Max

Zitat von jazztr

---

Was Bewegung und Zeiten angeht, habe ich sehr genau gearbeitet.

---

Und die Temperatur?

Zitat von jazztr

---

1) Ich verkürze die Entwicklungszeit und belichte die Filme auf ihrer angegebenen Empfindlichkeit?
2) Ich besorge Kaliumbromid und mische Caffenol-C-L? Dabei verlangsamt KBr dann die Entwicklung und schützt so vor Überentwicklung

---

zu 1: ja

zu 2: ja, aber. Du kannst auch zu Caffenol-C-M ca. 1 g/l KBr hinzugeben, falls du keine Standentwicklung magst. Das nennt sich dann bei mir Caffenol-C-H. Caffenol-C-L ist aber meist der bessere Entwickler, da er auch feinkörniger arbeitet. Wie immer empfehle ich zu Beginn eine Belichtungsreihe zu machen, z.B. +1, Nennempfindlichkeit, -1, -2, also in diesem Fall EI 50, 100, 200, 400. Schleier ist nichts anderes als die Entwicklung von unbelichtetem Silberclorid/bromid zu sichtbarem reinem Silber. Bromid schützt nicht vor Überentwicklung sondern bremst die Entwicklung von unbelichteten Silberionen. Das kann auch mit einem geringen Verlust an Empfindlichkeit einhergehen.

Ein gewisser Grundschleier ist immer vorhanden und schadet m.E. nicht, solange er nicht zu stark wird. Je nachdem wie dein APX-Material die letzten Jahre verbracht hat, kann man auch einen Qualitätsverlust nicht ganz ausschließen.

Schick mir doch mal einen unbearbeiteten Scan, siehe PM.

LG Reinhold