Nachdem ich nun allerorts gelesen hatte, dass eine Pushentwicklung bei Farbnegativfilmen nicht geht, habe ich mich am Wochenende mal daran versucht.
Als Opfer diente ein DM Paradies 400 Film.
Um nicht ganze Filme zu verballern, habe ich einzelne Filmstücke in die Kamera geklebt und diese nach der Aufnahme einzeln nach Sicht (bei Infrarotbeleuchtung) in der Schale entwickelt. Da es keine Tabelle bezüglich der Entwicklungszeiten gibt, habe ich so lange eintwickelt, bis alle die scheinbar gleiche Deckung aufgewiesen haben.
Das wichtigste Ergebnis:
Prinzipiell funktioniert es, allerdings mit der Einschränkung, dass die Filme ab Stufe 2-3 wohl nur noch hybrid zu verwenden sind.
Ob von solchen Filmen noch Anzüge im Großlabor hergestellt werden können, kann ich nicht sagen. Bei einer Stufe sehe ich kein Problem.
Bei längerer Entwicklungszeit nimmt die Dichte der Maskierung zu. Außerdem verändert sich deren Farbe in Graue.
Ob sich diese Negative noch analog vergrößern lassen, werde ich später testen. Scannt man sie ein, sind die Ergebnisse aber nicht so schlecht wie zunächst befürchtet.
Brauchbar empfinde ich die Ergebnisse bis Stufe 2, also 1600 ASA beim 400er Film. Das Rot wird zwar etwas Orange und das Magenta etwas Rosa, aber digital würden sich weitgehend die Farben einstellen lassen.
Das Korn ist bis Stufe 2 noch annehmbar.
Ab Stufe 3 (3200 ASA) wirds dann extrem. Das Korn nimmt sichtbar zu und die Farben lassen sich kaum mehr digital ausfiltern.
6400 ASA ist dann nur noch eine Kornwüste mit komplett kaputten Farben. Bei 6400 war die Maske auch bereits so dicht, dass der Kontrast auf dem Negativ schon gen Null geht. Analog vergößerbar wäre so ein Negativ nicht mehr.
Gruß
Joachim