Zitat
Grundproblem beider Kameras: sie ist nicht narrensicher und durch Fehlbedingung sofort zu zerstören. Beispiele:
- Verstellen der Belichtungszeit bei nicht gespanntem Verschluß > Briefbeschwerer
- versehentliches Verstellen der Belichtungszeit beim Spannen > Briefbeschwerer
- Filmkassette laden ohne exaktes einhalten der Mantras > Überlappungen
- der große Metallfolienverschluß ist genau da, wo normale Menschen beim Wechsel des Magazins ihren Daumen haben > Briefbeschwerer
Das unterschreibe ich so nicht: Ich hatte sogar schon einmal aus Dummheit den Finger zwischen dem geöffneten Verschluß und hab ihn schließen lassen, und er hat es klaglos hingenommen - naja, wenn man den Vorhang mit dem Finger durchbohrt, ist die Kamera natürlich hin. Versehntliches Verstellen der Belichtungszeit geht überhaupt nicht bei ungespanntem oder teilgespanntem Verschluß, auch in die entgegengesetzte Richtung läßt sich nicht drehen, wenn doch, ist an Deiner etwas nicht in Ordnung. Ich frage mich manchmal, ob ich die einzige robuste Kiev 88 habe. Gegen die Kiev ist die Exakta Varex eher eine Mimose.
Bis jetzt (seit den späten 80ern) kann ich eigentlich nur sagen, daß man Acht geben sollte, beim Aufsetzen der Magazine, da nachlässig aufgesetzte Magazine und nicht komplett durchgespannte Verschlüsse mitunter für Blockieren beim Filmtransport sorgen und sich nur mit etwas Gewaltanwendung wieder lösen lassen. Ein wenig nervig ist die Neigung zur Geräuschentwicklung beim Verschlußablauf, wenn nicht alles perfekt geschmiert ist.
In der UdSSR wurde die KIev 88 unter anderem von Zeitungsreportern benutzt, es muß also außer meiner noch ein paar brauchbare Exemplare gegeben haben.
PS: Was ich noch nicht getan habe und auch dafür nicht ausprobieren werde ist das Spannen des Verschlusses mit gedrücktem Auslöser.