@Reinhold:
Der Film wird während der Drehung der Kamera synchron durch die Kamera transportiert, so dass zu jeder Drehposition der Film an seiner passender Position "steht".
Ich kenne nun diese Kamera nicht im Detail, aber normalerweise erfolgt die Belichtung durch eine Schlitzmaske. Da der Verschluss so lange offen ist, wie die Umdrehung dauert, errechnet sich die Belichtungszeit durch die Breite des Schlitzes und die Transport- bzw. Drehgeschwindigkeit.
Vor 30 Jahren habe ich mal einen interessanten Bericht über eine ähnliche Kamera gelesen.
Eine Zielkamera für Rennen funktionierte ebenfalls mit der Schlitzbelichtung, jedoch stand diese Kamera fest moniert ohne Drehung. Während der Belichtung wurde der komplette Film durch die Kamera gezogen. Solche Kameras nannten sich "continuous strip camera" http://people.rit.edu/andpph/text-photofinish-race.html.
Das Bild war also maximal so lange wie der komplette Film. Statische Objekte auf dem Bild verteilen sich über die komplette Bildlänge. Je schneller ein Objekt durchs Bild "rennt" desto kürzer ist es abgebildet. Beim Rennen wurde die Transportgeschwindigkeit des Film ungefähr an die Duchschnittsgeschwindigkeit der Rennteilnehmer angepasst.
Mit einer solchen Kamera konnte also die Reihenfolge des Zieleinlaufs dokumentiert werden, ohne Einzelaufnahmen machen zu müssen.
Die Lomo funktioniert nach dem ähnlichen Prinzip, nur dass sich die Kamera synchron zur Transportgeschwindigkeit dreht.
Aber auch hier kommt es zu einen interessanten Zeitphänomen: Der Anfang des Films dokumentiert eine frühere Zeit als das Ende des Films bzw. Bildes. Der Film stellt also eine Art Zeitlinie dar.
Gruß
Joachim