Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 14.08.2010 10:47von uthaburn • Mitglied | 1.631 Beiträge
Hallo Freunde der analogen Fotografie,
nachdem ich mich mit einigen Kameras der "R" Serie befasst habe und auch nicht an allen ein gutes Haar gelassen habe, nun der Versprochene Bericht über die Leica R6/R6.2. Mit der R6 begab sich Leica, auf einen ganz anderen Weg, kein Vollautomat, keine Batterien (dazu kommen wir noch später), keine Programme, sondern Mechanik pur. Ein Werkzeug, das unter unter allen Aufnahmebedingungen mit gleicher Präsition arbeitet, harter Dauerbelastung standhält und - eingebettet in ein Objektivsystem optischer Höchstleistung - optimale Bildergebnisse verspricht und das unter Extrembedingungen. Nur eine Kamera mit mechanischem Verschluss - und Blendensteuerung, geschaffen aus dem Know-how überlegener Feinwerktechnik, konnte diese Voraussetzung erfüllen - die Leica R6 war gebohren.
Technik: Schaltbar auf Selektiv - und Integralmessung, Lichtwaage, heller kontrastreicher Sucher, zuschaltbarer Anzeigenbeleuchtung, Spiegelvorauslösung, wahlweise Winder und Motor, wechselbare Sucherscheiben, TTL - Blitzbelichtungsmessung Objektive von 15mm-800mm, wahlweise extrem Lichtstark bei präziser Schärfe, die Weltspitze sind. Andere Hochleistungsoptiken, mit verschiedenen Brennweiten sind später hinzugekommen. Die Leica ist von Werk aus auf Extremtemperaturen ausgelegt (Standart: -20 C°-+60° C). Mit Werksumrüstung auch auf extreme Temperaturen unter - 40° C (andere Fette, die dann allerdings auch nicht Sommertauglich waren). Leica war nie die Massenkamera, aber immer die Kamera neben Nikon und Canon der Profis, allerdings sind fast alle Expeditionen egal ob am Amazonas (hohe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen), oder in der Arktis fast ausschlieslich mit Leicakameras fotografiert worden. Ich wüsste auch nicht ob die Japaner auf Extremtemperaturen im Werk umgerüstet werden könnten.
Sucher: alles was man braucht, Zeit, Blende, Belichtung, TTL Anzeige, Blitzanzeige usw. wirklich nur das wichtigste und nicht mehr, der Sucher ist extrem hell und lässt sich im Bedarfsfall beleuchten, sehr überschaubar und sehr gross und hell (Bewertung von 1-10) eine zwei, besser geht das eigentlich nicht mehr.
Bediehnungselemente: Bedarf einer gewissen Eingewöhnungszeit, aber man kommt definitiv ohne Handbuch aus, ohne Winder - Motor, ist eine Leica R6 aus einem Guss und absolut nach ein paar Minuten Spielerei, präzise zu bediehnen, durch den dicken Lederhandschlauf, liegt die Kamera in der Hand wie keine zweite, dass ist wie Maasschneiderei, mit Winder oder Motor (auch der neueren Generation, voll elektronisch), wird die Handhabung der Abblendtaste und des Selbstauslösers (der ist bei der R6/R6.2 elektrisch) zur Qual, dass ist einfach schlecht gelöst. Allerdings ist die restliche Handhabung dadurch weitaus bequemer.
Unterschied R6/R6.2: eigentlich keiner , bis auf die Verschlusszeit R6 / 1.000tel/sek. R 6.2 / 2.000tel/sek. Jetzt mag einer sagen meine analoge EOS 1, oder Nikon F6 macht aber 8.000/sek., sicher dass schaffen die wahrscheinlich, aber nicht mechanisch sondern elektromagnetisch und somit nicht mehr tauglich für Extremtemperaturen, oder Expeditionen, im Extrembereich. (Was macht man jetzt eigentlich im digitalen Zeitalter? ).
Batterien: Die R6 braucht als mechanische Kamera allerdings keine, nur zur Belichtungsmessung und zum Selbstauslöser, (der geht elektrisch) . Bei angeschlossenem Winder-oder Motor, wird die Versorgung hierüber betrieben.
Fazit: Meine R6 ist Baujahr 1982, läuft absolut präzise, lässt sich aber nicht mehr reparieren , falls der Verschluss streikt im Gegensatz zur 6.2, da bekommt man noch neue Verschlüsse.
Wer weitere Fragen hat, mail mich bitte an.
LG
Frank
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RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 10.11.2010 21:50von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Ohne jetzt einen Glaubenskrieg beginnen zu wollen aber wann warst Du´s letzte mal am Polarkreis ? *blinzl*
Ich werde nun auch die Klappe nicht zu weit aufreissen was Leica anbelangt - da ich lange Zeit selbst mit
M und R fotografiert habe und immer noch feuchte Finger kriege wenn ich eine M3 oder R8 bei Ebay stehen sehe.
Aber der Preis ist irgendwie nicht gerechtfertigt und die sprichwörtliche Zuverlässigkeit kann ich auch nicht bestätigen.
Eine vollmechanische Kamera soll zuverlässiger sein als eine Elektronische ?
Ich denke die Nikon F3 hat da wohl einiges richtig gestellt als sie die Nachfolge der lange Zeit
als die Profikamera schlechthin bekannten F2 antrat.
Ich besitze inzwischen keine Kleinbildkamera ohne Motor oder Automatikfunktion mehr.
Warum ?
Weil gerade bei der Art Fotografie Schnelligkeit - Aufnahmebereitschaft und volle Konzentration
auf den "entscheidenden Augenblick" durch diese Funktionen erleichtert werden.
******************************************************
Die Fotografie ist der Todfeind der Malerei, sie ist die Zuflucht
aller gescheiterten Maler, der Unbegabten und Faulen.
Charles Baudelaire
RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 11.11.2010 08:53von uthaburn • Mitglied | 1.631 Beiträge
Zitat
Eine vollmechanische Kamera soll zuverlässiger sein als eine Elektronische ?
Ich denke die Nikon F3 hat da wohl einiges richtig gestellt als sie die Nachfolge der lange Zeit
als die Profikamera schlechthin bekannten F2 antrat.
Grüß dich,
ich denke keine Leica (ausser ggf. die R8-R9) kann einer Nikon F neuerer Bauart das Wasser reichen, da waren die Japaner immer überlegen. Leica ist auch nicht berühmt geworden durch aussergewöhnliche Kameras (Aussgenommen die M Serie)es waren die Objektive die die R Leicas berühmt machten, ähnlich wie Objektive von Carl Zeiss Oberkochen, die zum besten zählen was der Objektivmarkt hergibt.
Zur Vollmechanik: Die Vollmechanischen funktionieren auch da wo Batterien schon längst versagen, dass hat aber auch nichts mit Leica zu tun, dass können andere Hersteller auch, auf jeden Fall haben meine mechanischen Kameras noch kein Error 99 usw. erzeugt wie meine elektronischen Fotoapperate
LG
Frank
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RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 11.11.2010 10:27von Gelöschtes Mitglied
Zitat von Randle P. McMurphy
Eine vollmechanische Kamera soll zuverlässiger sein als eine Elektronische ?
Das muß sie schon aus Prinzip sein. Erstens sind die Batterien immer genau dann leer, wenn man es nicht brauchen kann. Zweitens halten elektronische Bauteile nicht so lange wie vernünftig ausgeführte mechanische Lösungen. Reparabel sind sie auch nicht. Nach 70, 80 Jahren wird keine dieser Kameras mehr funktionieren. Mechanische tun das ohne große Probleme. Es steht nicht zur Diskussion, ob jede Kamera ein Dreivierteljahrhundert halten müßte, es ist halt nur eine Tatsache, daß mechanische das tun. Mein Jetta wird noch fahren, wenn der letzte 1999er 7er-BMW oder E-Klasse-Benz an seinen Elektronikdefekten verreckt ist, die meisten von denen sind es ohnehin jetzt schon. Elektronik ist nichts für die Ewigkeit, wenn man mal von Omas Röhrenradio absieht.
Zitat von Randle P. McMurphy
Ich besitze inzwischen keine Kleinbildkamera ohne Motor oder Automatikfunktion mehr.
Warum ?
Weil gerade bei der Art Fotografie Schnelligkeit - Aufnahmebereitschaft und volle Konzentration
auf den "entscheidenden Augenblick" durch diese Funktionen erleichtert werden.
400er Film, Schärfentiefe auf gute Reserve gestellt, Schnellspannhebel, vernünftiger Sucher - das reicht bei Tageslicht immer. Ich fotografiere so z.B. gerne spielende Kinder.
Aber ich hasse es halt auch, wenn Technik was von selbst macht, was ich ihr nicht aufgetragen habe. Dafür nehme ich Komforteinbußen, die für mich nicht weiter ins Gewicht fallen, auch gerne in Kauf. Kommt halt, wie immer, drauf an, was man will.
Motoren finde ich Kameras übrigens ganz schlimm. Dieser Krach! Dieses sinnlose Bildgeballer. Och, nö.
Viele Grüße,
Nils
RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 11.11.2010 10:39von uthaburn • Mitglied | 1.631 Beiträge
Motoren finde ich Kameras übrigens ganz schlimm. Dieser Krach! Dieses sinnlose Bildgeballer. Och, nö.
Grüß dich Nils,
Motoren können aber auch Vorteile haben, so ist es meistens "der zweite Schuss" der ein Foto gut macht und ehrlich gesagt ich mag das gejaule
Andersherum hast Du Recht, leise Fotografie hat auch was, es kommt halt auf die Situation an. So würde ich Kinder nie mit einer Motorkamera fotografieren , dass stört nur, aber ich denke im Studio oder ggf. bei der Tierfotografie hat das schon Vorteile.
LG
Frank
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RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 11.11.2010 10:43von Gelöschtes Mitglied
Mit Riesentele hat es bestimmt in mancher Situation Vorteile, ich bevorzuge aber doch eher die Nahaufnahme mit geräusch- und vibrationsfreiem Zentralverschluß...
Viele Grüße,
Nils
RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 12.11.2010 00:50von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Zitat von uthaburn
Die Vollmechanischen funktionieren auch da wo Batterien schon längst versagen, dass hat aber auch nichts mit Leica zu tun, dass können andere Hersteller auch, auf jeden Fall haben meine mechanischen Kameras noch kein Error 99 usw. erzeugt wie meine elektronischen Fotoapperate .
Der elektronisch gesteuerte Verschluss(zeit) ist in jedem Falle genauer (trust my words) und eine vernünftige
Automatikfunktion (obe Blenden oder Zeitautomatik) gibt einem Fotografen keine Bildauffassungen vor sondern
nimmt einem nur lässtige Fummelei ab.
Zur Praxis muß ich auch noch sagen das bisher keine meiner elektronischen Kameras gravierende Defekte hatte.
Wenn man mal von der lose Filmrückspulkurbel an meiner Leica R7 absieht. *blinzl*
Lass mal im Geiste nachschlagen....... Canon AE 1..........Nikon F3.........Minolta 9xi..........Nikon F5...........Leica R7.........
Leica R8....Leica R3 mot.......Contax 137.........Nikon F4. Da war bisher nur einmal mechanisch die Zeiteneinstellung bei
der Canon und die Belederung an der Contax kaputt.
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RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 12.11.2010 00:59von Randle P. McMurphy • Mitglied | 233 Beiträge
Zitat von clickclackstart
...ich bevorzuge aber doch eher die Nahaufnahme mit geräusch- und vibrationsfreiem Zentralverschluß...
Wenn ich bei meiner Hassi den Auslöser drücke und der Spiegel hochklappt - zittert die Erde....... *grins*
Ich denke Du meinst damit Deinen berühmten 3 linsigen Klapp-Falter oder ?
Back to Topic. Die R6er Reihe ist bestimmt eine sehr anständige Kamera und die Riesenauswahl an Zubehöhr
und Objektiven sowie dem immer noch erhältlichen Support für Puristen eine Überlegung wert.
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RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 12.11.2010 11:03von uthaburn • Mitglied | 1.631 Beiträge
Zitat
und die Belederung an der Contax kaputt.
ein leidiges Thema bei älteren Contaxkameras, ich hatte damals die 139, die RTS I und die RTS II, keine Belederung hat da standgehalten. Meine Lieblingskamera war die 139 extrem klein gebaut, mit den 45er Tessar eine Kamera die man auch in der Jackentasche tragen konnte. Die 139 war unter allen Contax Kameras mein Lieblingswerkzeug, war sie doch fast so leistungsfähig wie die RTS Modelle und hatte den ersten quarzgesteuerten Verschluss (Real Time), dass war zur damaligen Zeit schon Spitze. Schade das Kyocera keine Kameras mehr baut, waren doch Contaxkameras damals Canon oder Nikon vom tech. Standpunkt aus gesehen weit überlegen und mit Zeissoptiken versehen, kam auch keine Leica mehr mit. Die RTS III mit Vacuumansaugung an der Filmebene, dass wäre schon was, dass mich reizen würde, aber jetzt nochmal zurückschwenken, nee das wäre zu teuer.
VG
Frank
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RE: Leica R6/R6.2 Erfahrungsbericht
in Erfahrungsberichte 12.11.2010 11:08von uthaburn • Mitglied | 1.631 Beiträge
Zitat
Der elektronisch gesteuerte Verschluss(zeit) ist in jedem Falle genauer
definitiv, dass ist so auch bei Präsitionskameras wie Hasselblad , Leica ect. da sind die mechanischen Zeitabläufe nie genau, wie z.B. bei einer quarzgesteuerten Contax, oder Canon/Nikon mit elektronisch gesteuerten Verschlüssen, da gibt es teilweise so gar sehr grosse Abweichungen, aber das verzeihen heutige Filme locker, selbst bei DIA Film gibt es da wenig Probleme.
VG
Frank
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