Eigentlich bevorzuge ich ja immernoch das gute Fachgeschäft und bin bereit auch für eine gute Beratung dasnn mehr zu bezahlen. Aber seit heute bin ich davon nicht mehr überzeugt.

Letzte Woche war ich in Hamburg vor einem Geschäft gestanden das sich als ältestes Hamburger Fachgeschäft bezeichnet und mit einer großen Analogen Fotoapparateausstellung im Schaufenster wirbt. Also am nächsten Tag rein - außer den zwei Wandvitrinnen sehe ich nichts zum Thema "ANALOG".
Also Fachverkäufer angesprochen "Ich würde noch Analog fotografieren, wo ich den dazu was finden könnte?"
Analog???? und dazu einen Ausdruck als ob ich ALF wäre - haben wir nichts, außer den gebrauchten unten im Schaufenster!
Kein - In welche Richtun g suchen sie den was, oder sonstige Fragen

Heute bin ich bei uns in eine Fachgeschäft (extra morgens wo der Laden nicht voll ist). Im Schaufenster zwei Sets von Dörr.

Also rein und ihn gefragt, bzw. geschildert was ich vor habe. Außenaufnahmen z.B. in alten Ruinen wo ja leider kein Stromanschluß vorhanden sei - also bliebe ja nur die Möglichkeit Blitz oder Akku betriebene Blitzanlagen.
Große Augen, dann ein "die Frage hatte ich in 48 Jahren Beruf noch nicht" und ein " das ist ja dann schon Profi, wir haben eher was für Amatöre" und ein "da gegen sie besser zu xy"
Ich hatte dann noch angemerkt das ich Analog fotograifere (er hat sein Schaufenster voll mit alten Blitzgeräten)
Er - "das spielt ja keine Rolle bei Blitz ob analog oder digital" - Sehe ich zwar nicht so, die Blitzzeiten sind inzwischen viel kürzer und bei digital kann ich sofort sehen ob es was geworden ist, von der Nachbearbeitung mal abgesehen..... -

Bin dann zu dem alten Stuttgarter Fachgeschäft

Da ich den Geschäftführer kenne ist auch sofort einer zu mir gekommen um mich zu beraten.

Ich habe ihm die Aufgabenstellung geschildert, was ich machen will, das es kein Profistudioteil sein muss - das wäre ja meist bei Mietstudions dabei - es sollte was leichtes sein, für draussen, evtl.auch Messen und evtl. Ergänzung zu den normalen Biltzern.
Große Augen, Wir haben Firma xy.
Meine Frage das es Geräte gebe die im Leuchtkörper die "Elektik" hätten und Geräte wo der "Stromkasten" außerhalb der Leuchten sei und man hier unterscheiden könnte zwischen schwerren Studiogeräten und leichten Outdoor - noch größere Augen
Dann ein - ich glaube die haben im Programm da etwas....

Es verlangt keiner alles vorrätig, aber ein schauen in den Katalog oder ein bischen mitdenken, erwarte ich von einem Fachgeschäft schon.
Bei der Aussage das verscheidene Sachen kombiniert werden sollen - hätte man zumindest mir mal Schirme, Aufheller und Befestigungsmöglichkeiten zeigen können. Wenn ich mir alles selber zusammen suchen muss - dann kann ich auch gleich im Internet kaufen.

Mir gings ähnlich als ich Anfang des Jahres 30x45 Hochglanz Prints vom Dia wollte. Vor Ort bekam ich einen 'Geheimtipp', ich solle doch zu dem Händler gehen, der habe noch ein alte Gerät zum scannen von Dias. Bei dem angekommen freute ich mich schon, denn laut Verkäufer sei doch alles kein Problem, wir machen dass und ich solle nächste Woche wiederkommen. Ich sagte noch mir kommt es auf die Farben an und was soll ich sagen, nach der besagten Woche traf mich fast der Schlag. Zwar waren die Prints Scharf aber mit den Original Farben des Dias hatte das nix mehr zu tun. Fleue Farben, fehlende Farben, falsche Farben und während der 1/2 Stündigen Diskussion über das 'Warum' meinte der Kerl doch die Vorlagen seien so schlecht und für das geringe Geld (immerhin 9,95 € pro Print) könne ich nix anderes erwarten. Gezahlt hab ich natürlich nicht sondern ihm nur beim Gehen den Wunsch geäusert, das ich die Fachleute von Früher vermisse.

hm .... Geiz ist halt immer noch geil, die Umsätze der Händler gehen zurück, am Personal wird gespart. Ich hab hier noch nen kompetenten Händler allerdings teuer, 9,95 reichen da für 25x38 Ausbelichtung vom Negativ.

Ich bin ja bereit mehr zu bezahlen wenn die Beratung stimmt - wenn es bei einem Ablesen der Verpackung bleibt, dann kann ich auch zu Diskountmärkten oder ins Internet gehen.
Letzendlich kann auch nur der Fachhändler seinen Preis durch seine Dienstleistung begründen.

ist halt die Frage ob sich das lohnt für den Händler. Viele versuchen an kostenlose Beratung zu kommen um dann per Preissuchmaschine beim billigsten zu kaufen. Ist ein Teufelskreis.

anTon

Das ist doch zunächst ein generelles Problem.

Lassen wir mal die Leute weg, die sich im Fachhandel beraten lassen und dann im Internet billig eikaufen. Das klappt ohnehin nur bei wenigen Produkten. Die Beratung im Fachhandel wird immer schlechter, oftmals wird man im Laden auf die Webseite des Produktherstellers oder auf "Google" verwiesen.

Bereits Ende der 70er Jahre hat das regelmäßige Studium der ColorFoto (und später dann der HobbyLaborJournal) ausgereicht, um 90% der Fachverkäufer in Photogeschäften "in die Tasche zu stecken" Während der vergangenen 30 Jahre habe ich höchstens fünf qualifizierte Photo-Fachverkäufer kennen gelernt. Das waren Leute, die sich auch privat für Phototechnik interessierten.

Aus einer ehemaligen Fotodrogerie habe ich ein Buch über Verkaufspsychologie für Fotogeschäfte aus den 50er Jahren. Die Bilder zur Produktdarstellung muten aus heutiger Sicht etwas antiquiert an, allerdings sind die Ratschläge noch heute gültig. - Offenbar wird dieses Buch (bzw. seine Nachfolger) seit 50 Jahren nicht mehr vom eigentlichen Adressatenkreis gelesen.

Wegen "zunehmender Sehschwäche" habe ich mir kürzlich erstmalig eine Augenkorrekturlinse von Nikon zugelegt. Der Fachhandel konnte da nicht weiterhelfen, obgleich es diese Linsen auch für Digitalkameras gibt. Letztlich habe ich mich in Fotoforen und auf der Nikon-Seite "schlau" gemacht und die für mich passende Linse aufgrund eines Internet-Inserats eines mir bekannten Händlers gekauft. Meine grundlegende Frage nach der Berücksichtigung der Sucherkorrektur (-1 Dioptrien) und dem Hinzuaddieren meines "Brillenwerts" ist seit mindestens 60 Jahren bekannt und auch noch aktuell.

Ich bin getrne bereit, für eine qualifizierte Beratung einen Aufpreis zu zahlen, kenne allerdings hier in Mannheim kein einziges Photogeschäft, dass wirklich qualifiziert berät. Die meisten verkaufen ohnehin nur noch einfache Digitalkameras, Blderrahmen und simple Photo-Einsteckbücher.

Im Bereich der Analogphotographie zahle ich hier mittlerweile 5,45 € für einen Ilford FP4 Rollfilm, muss auf Fotopapier, Chemie oder anderes VIER Wochen warten (so lange dauert es wohl, bis der Großhändler die Sachen herausrückt) und werde schlecht oder garnicht beraten.

Das nächstgelegene qualifizierte Photogeschäft ist offenbar Foto Mayr in Dietzenbach, wo ich derzeit vor Ort einkaufe.

vG

Karl

Ich bezeichne mich wirklich nicht als Profifotograf, anspruchsvoller Amatuer trifft es am ehesten. Da ich selber Dienstleister bin ist es für mich selbstverständlich das ich da einkaufe wo ich mich beraten lasse. Kaufe ich nicht sofort, so frage ich nach dem Namen des Verkäufers. Teilweise weil diese nach Umsatz bezahlt werden aber auch um ihnen ein Erfolgserlebnis zu geben. Die Preisscherre sollte allerdings im Fachhandelsrahmen sich bewegen. Ich habe auch kein Problem wenn sich ein Verkäufer erst selber schlau machen will, in meinem Beruf kann man auch nicht immer alles Wissen.
Früher war es kein Problem seine Diafilme ungeschnitten zu erhalten, heute kostet es Aufpreis und die Entwicklungsdauer - also die Zeit bis zum abholen im Laden ist ein vielfaches länger.
Einige Fotoläden die früher viel verkauft haben sind bei uns weggestorben - Sie sind damals meist durch Sonderaktionen aufgefallen und ich habe heute noch Entwicklungsgutscheine rumliegen....
Andere Fachgeschäfte haben inzwischen ihr Fachpersonal durch Bediener ausgetauscht. Einen Unterschied in der Qualität der Beratung eines Verkäufers einer Elketrokette habe ich nicht feststellen können.
Alte Hasen, welche auch vielleicht nicht mehr auf den Zug der Digitalentechnik aufspringen kontnen/wollten hat man in den vorgezogenen Ruhestand verabscheidet.
Aber auch die Beratung im Bereich digitale Kameras fand ich sehr mässig. Wir hatten (jetzt mit neuer Führung) ein Geschäft das sich ausdrücklich der digitalen Technik verschrieben hatte. Als ich mich dort beraten lassen wollte weil ich vor der Frage analog oder vielleicht doch digital stand, war die Beratung auf Pixel und Preis beschränkt. Wie das mit dem Faktor, der Größe des Chips, die Teilung der maximalen Pixelanzahl /3 (Grundfarben) usw. ist - habe ich mir alles selbst anlesen müssen.

Also gibtg es nur die Möglichkeit sich entweder im Netz schlau zu machen oder ein Fachgeschäft zu finden welches eine gute Beratung (Telefon/Internet) anbietet und dann online zu bestellen.

Das interessante was ich außerdem neulich erfahren habe, das in Japan bereits wieder der Weg zum analogen von den Kunden verstärkt gefordert wird. Leider kann ich diese Info aus eine Medienfachschule nicht überprüfen.

Bei uns gibt es einfach keine Fotofachgeschäfte mehr, daher kaufe ich von zuhause aus bei Fotofachgeschäften, die woanders sind. Die Kassiererin in unserem Dorfschlecker weiß mehr über Fotografie als die Digitalknipsverkäufer in der Innenstadt. Traurig, aber wahr. Ein Glück, daß es das Internet und die Post gibt.

Meine Mutter wollte mir zu Weihnachten eine Freude machen und mir Rollfilme schenken. Alles, was sie bei allen Geschäften hier in der Gegend zusammenbekommen hat, waren drei Filme, zwei völlig unverpackte Kodaks, ein Portra 160NC und der Vorgänger des BW400CN (ja, genau, die waren beide von 2004 oder älter). Der frischeste war ein Fuji Superia 100 mit Ablauf 1/2010, sogar im Karton, den Preis hatte sie vergessen abzumachen: 5,95! Echte Raritäten, denn: "Diese Filme gibt es ja gar nicht mehr." "Die werden leider nicht mehr hergestellt." Soso. Daher gibt es hier in der Gegend nun ohnehin keine Rollfilme mehr, denn ich habe die letzten bereits neulich verschossen, somit kann ich sie ruhig woanders kaufen. Meine Mutter fragte mich nur: "Und wo bekommst Du die immer her?!"

Diesen Stümpern sollte man das Schild "Fotofachgeschäft" von der Fassade reißen und stattdessen "Pixeldiscount" draufsprühen.

Viele Grüße,
Nils

Die Probleme kenne ich
Ihr hättet mal das Gesicht des Verkäufers sehen sollen, wo ich meine analoge Kamera gekauft habe.
Das passiert mir öfters, da ich von den meisten Verkäufern nicht richtig ernst genommen werde.
Das Geschäft in Hamburg, ich nenne es mal 200 Bratpfannen, hat zwar ziemlich viel analoge Sachen im Laden stehen, konnte mir aber bei der Kaufentscheidung nicht helfen. Hier bei uns in der Stadt gibt es nur ne kleine Fotoabteilung in einem Kaufhaus. Der nette Herr war bisher der einzigste der von fotografieren etwas die Ahnung hatte. Er half mir sogar Sachen zu kaufen, wo er garnicht dran verdienen würde.
Das einzige was mir ein einziger Trost ist, dass wir hier eine Fotografin haben, die einen Ilford FP4 Plus 125 für knapp unter 4 Euro verkauft.

Wahrscheinlich sind auch die Foren schuld daran, das viel mehr im Internet kauft. Dort bekommt man nämlich die Meinung des Nutzers und nicht die des Menschen der Umsatz machen möchte.

liebe Grüße
Arne