Hallo Wolfgang,
eines vergaß ich gestern noch: Was ändert DEINE Einschätzung MEINER Kritik an FREMDEN oder DEINEN Bildern, wenn DU vorher Bilder von MIR gesehen hättest? Das muß Du mir einmal erklären, denn das verstehe ich nicht, ich dachte immer, daß derjenige, der etwas beurteilt, meinetwegen der Kritiker, richtig liegt oder eben nicht. Deine Meinung erinnert mich an meine Jugendzeit, in der der Trainer eine Leistung von mir verlangte, die ich zu diesem Zeitpunkt zu bringen nicht gewillt oder in der Lage war, und ich dann immer gedacht habe und sogar dem Trainer zugerufen habe, er solle das doch selbst besser machen. Gerade im Sportbereich wird dies sehr deutlich, denn eine Vielzahl hervorragender Trainer war vorher nicht Sportler oder zu Zeiten Sportler, als dieser Sport noch unter anderen Voraussetzungen betrieben wurde. Und ein Trainer ist Ausbilder und Kritiker in Personalunion. Wichtig ist doch nur, daß irgendjemand sich mit meiner Leitung auseinandersetzt, meine Leistung beurteilt und mir seine Meinung mitteilt. Überspitzt gesagt dürften wir dann nicht mehr an einer Bundestagswahl teilnehmen, weil letztlich die Wahl die Auseinandersetzung mit den Leistungen der Politiker ist, wir aber keine Politiker sind.
Wieso würdest Du mich besser verstehen oder einschätzen können? Wenn, dann solst Du, soweit jemand hier im Forum ein Bild eines anderen beurteilt, diese Beurteilung verstehen unabhängig von den eigenen Bildern des Beurteilenden. Wenn der Beurteilende selbst "schlechte" Bilder einstellt, aber mit allen anderen Beurteilenden ein Bild z. B. insgesamt zu dunkel findet, irrt dieser eine dann? Wohl eher nicht, vgl. noch einmal Giovanni, wo Du meine Beurteilung oder sagen wir besser Feststellungen oder so sogar gelobt hattest, ohne vorher Bilder von mir gesehen zu haben. Waren jetzt diese Feststellungen plötzlich falsch geworden, weil Du keine Bilder von mir gesehen hast?
Meine Leistungen, seien es Fotos, berufliche oder sportliche Leistungen soll und kann jeder beurteilen und ich versuche, aus diesen Beurteilungen (ich will das Wort Kritik nicht überstrapazieren) zu lernen. Ich ärgere mich nur über Beurteilungen von Menschen, die keine Ahnung haben, seien diese Beurteilungen positiv oder negativ, und über Pauschalurteile. Besonders häufig sind solche Urteile im Bereich der Fotografie, wenn nämlich auch meine Bilder für gut oder sogar toll befunden werden, bei denen ich jede Menge eigene Unfähigkeitspunkte ansetzen würde, die ich also als nicht gelungen betrachte, und im beruflichen Bereich, wo Mandanten oder Gegner gerne ohne Sach- und Fachkenntnis einfach behaupten, dieser Rechtsanwalt ist gut oder schlecht, und diese Behauptungen auf einem einzigen gewonnenen oder einem verlorenen Prozeß beruhen.
Ich will dieses Thema nicht noch mehr ausweiten, nur finde ich, daß Kritik (jetzt nutze ich das Wort doch wieder) von jedem zu fast jeder Zeit geübt werden kann und sollte und insbesondere der "Kritisierte" (zur Klarstellung; HIER WIRD DAS FOTO KRITISIERT, NICHT DER FOTOGRAF) diese Kritik als positive und negative Anregung verstehen sollte.
Gruß
Fidibum