#11

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 05.11.2010 01:13
von Gelöschtes Mitglied
avatar

Hi Jochen,

nach mittlerweile ein paar hundert Scans kann ich dir versichern, dass von der "griseligen" AN-Beschichtung nichts zu sehen ist. Es ist das Filmkorn. Scans vom Acros100 z.B. sind so gut wie kornfrei. Im Vergleich mit Klarglas war bis auf vereinzelte Newtonringe kein Unterschied zu sehen. Selbst leichte Unregelmäßigkeiten oder Kratzer in der Beschichtung nach x-maligem Putzen sind nicht zu sehen. Und im Zweifel ist der Ersatz sehr preiswert. Der Unterschied zwischen Glas und Filmhalter wird erst nach dem Nachschärfen so richtig deutlich. Das gehört beim 8800F so oder so einfach dazu.

Der Nachteil, dass man schon mal 2 oder 3 Vorscans braucht, um das Negativ auszurichten, kann sich zum Vorteil wandeln, wenn die Kamera bei der Aufnahme nicht exakt ausgerichtet war. So kannst du die Ausrichtung schon auf dem Scannerglas vornehmen, was bei einem Filmhalter ja gar nicht geht. Für einen großen und schnellen Durchsatz ist das Verfahren sicher nicht geeignet. Ich mache aber eh nur Übersichtscans ganzer Filmstreifen mit Randbelichtung (geht mit Filmhalter auch nicht) und dann ausgewählte, einzelne Scans von den brauchbaren Bildern. Da ist mir dann die erzielbare Qualität wichtiger als Schnelligkeit.

LG Reinhold


zuletzt bearbeitet 05.11.2010 01:15 | nach oben springen

#12

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 05.11.2010 03:18
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

1. Schnelligkeit
Ja, ich scanne bei jedem Film sofort alle Negative. Die schaue ich mir dann groß auf dem Bildschirm an und entscheide, ob ich damit weiterarbeiten will oder nicht. Auf Kontakten oder Übersichtsscanns sehe ich dafür viel zu wenig.
2. Scannqualität
Ich habe natürlich die unbearbeiteten Scanns verglichen ohne vorherige Verkleinerung, Schärfung oder irgendwas. Dafür habe ich von mehreren Negativen (Tmax 100 4,5x6) je 3 Scanns gemacht: im Halter mit der Wölbung nach oben (also vom oberen Scannerglas plattgedrückt), ohne alles auf das Glas gelegt und mit AN-Glas. Die habe ich dann in der Bildbearbeitung ohne Negativbezeichnung nebeneinander gestellt und verglichen. Die Unterschiede fand ich minimal. Es ist mir nur mit Mühe und sehr akribischer Betrachtung verschiedener Bildbereiche gelungen, die AN-Scanns herauszufinden, die aber tatsächlich -vermutlich wegen der besten Planlage - am besten waren. Das Gefummel ohne Halter ist es aber meiner Meinung nicht wert. AN-Glas im Halter statt oberer Wackelklappe wäre aber eine wirkliche Erleichterung.

Alternative:
Eine gute Planlage erreicht man auch mit Diarahmen, und der Diahalter ist ja auch eine leicht zu handhabende Geschichte, weil er keinen klapprigen oberen Halter braucht. Das werde ich für KB auf jeden Fall machen. Finde ich auch für eventuelle Vergrößerungen und die Archivierung viel praktischer als Negativstreifen. Für MF muß ich mir diese Alternative noch durch den Kopf gehen lassen. Eine 7x7 Diabühne gibt es für meinen alten Vrgrößerer nicht. Vielleicht kann ich aus meinen überzähligen Bildbühnen was stricken. Dann muß ich nur noch einen 7x7-Diahalter für den Scanner basteln. Gerahmt hat man aber leider keine preiswerte Möglichkeit mehr, im Großlabor große Prints machen zu lassen, weil die dafür außer bei KB-Dias nur Streifen akzeptieren. Da werde ich demnächst mal einen Vergleich machen zwischen "Direktprint" und Digiprint von einem Scann.

Fokusierung:
Die Negative direkt auf das Glas zu legen, kann nicht bei allen Scannern funktionieren, weil die offenbar auf unterschiedliche Ebenen oder mit unterschiedlicher Technik fokusieren. Bei dem Lomo-Filmhalter wird extra angegeben, daß man für einen bestimmten Epson-Scanner Pappstreifen unterlegen muß, um den Abstand zwischen Glas und Negativ zu vergrößern.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


zuletzt bearbeitet 05.11.2010 03:19 | nach oben springen

#13

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 05.11.2010 06:23
von Volker Warbende • Mitglied | 1.834 Beiträge

Ich kann jetzt nur etwas zur Kombination Mittelformat (4,5x6), Canon 8800f und VueScan sagen.

Habe auf Reinholds Anregung mir vor einiger Zeit einen einfachen Bilderrahmen (kein AN-Glas) A4 besorgt und die Scheibe ausgebaut, drei Kanten umklebt (die Stirnseite nicht, denn ich hatte das Gefühl, dass dann die Kalibrierung des Scanners nicht klappte) und diagonal zueinander Schlaufen mit Tesaband zum Anheben dran gebastelt.
Obwohl es kein AN-Glas ist, habe ich noch nie Newtonsche Ringe gehabt.

Unter Zuhilfenahme des originalen Filmhalters für MF habe ich mir an den kurzen Seiten des Scanners jeweils zwei Markierungen für den Filmstreifen auf den Rand gezeichnet (Gold/Silberstift). Damit geht das Ausrichten der Filmstreifen ganz flott.

Da ich die Bilder meistens "ohne" Rand scanne, tun leichte Schiefen nicht weh, da sie in PS etc. begradigt werden können (bei einer Ausbelichtung im Heim-Labor kann man den Vergrößerungerahmen etc. auch passig drehen!).
Will man es ganz gerade haben, kann man in VueScan den "Bildrahmen" entsprechend ausrichten.

Alle Negative von einem Filmstreifen (also maximal 4) scanne ich nur, wenn ich meine, dass ich sie auch vergrößern/zeigen will. Bei VueScan sieht man ja in der Vorschau alle Bilder eines Streifens und kann sie sich formatfüllend am Bildschirm ansehen und dann bequem entscheiden.

Ob die Bilder wirklich schärfer sind, habe ich nicht überprüft, aber sie liegen auf alle Fälle plan und ich finde die Handhabung einfacher als mit dem "Plastik-Teil" und ob ich nun eine oder drei Flächen putze, ist mir auch egal.

Ich komme mit dem Verfahren super zurecht ;-)

Gruß Volker



.
.

Meine Meinung ist objektiv absolut subjektiv und/oder/aber subjektiv absolut objektiv

.
.

UnBuntUndBunt....4,5 x 6,0 at ipernity
nach oben springen

#14

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 05.11.2010 10:09
von Lupo914 • Mitglied | 93 Beiträge

Zitat
Man kann auf dem Scannerglas ja keine Markierungen anbringen.



Hallo,

was spricht gegen einen Klebestreifen (Malerkrepp oder Gewebeband)? An dem müssten sich doch die Negative anlegen lassen.

Grüße

Wolf


Meine Bilder bei flickr:
http://www.flickr.com/photos/24469035@N02/
nach oben springen

#15

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 05.11.2010 11:52
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von Lupo914

Zitat
Man kann auf dem Scannerglas ja keine Markierungen anbringen.


was spricht gegen einen Klebestreifen (Malerkrepp oder Gewebeband)?



Ich scanne nicht nur Negative sondern auch Dokumente und andere Aufsichtsvorlagen.


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen

#16

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 22.11.2010 01:16
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Nun war ich es leid und habe den Vermieter des Geschäfts gefragt, wo ich arbeite: das Haus gehört einer Glaserei. Mit AN-Glas können die nicht dienen, weil das viel zu teur und wegen der geringen Stärke extrem bruchgefährdet ist. Ich hatte ja auch gute Ergebnisse mit Antireflexglas. Das haben die natürlich in allen möglichen Sorten, und konnten mir 2 schön gefaste Streifen aus sehr fein strukturiertem Glas schneiden für die Filmauflage und das Kalibrierfeld des Halters. Kostenpunkt: "ja nix"

Einen Unterschied zu direkt auf dem Glas liegenden Negativen kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Die AN-Einlagen sind also wirklich sehr empfehlenswert.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen

#17

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 28.11.2010 12:02
von j.-u.-b • Mitglied | 44 Beiträge

@bilderknipser

Sorry wenn ich hier was falsch verstehe.
Du hast jetzt zwei dünne Glasstreifen zwischen denen Du Deine Negativstreifen legst?
Ich habe hier den Canon 9000F in diesen Filmhalter bekomme ich da nichts rein.
Müßte es dann direkt auf die Scanfläche legen und ausrichten.
Welche Glasstärke von diesen Antireflexglas sollte man wählen?

Danke
jens-uwe


nach oben springen

#18

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 28.11.2010 12:17
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Zitat von j.-u.-b
Du hast jetzt zwei dünne Glasstreifen zwischen denen Du Deine Negativstreifen legst?


Nein, nein. Die haben mir 2 Streifen geschnitten. Davon ist der eine ein ganz kleiner Streifen, den ich in das Kalibrierfeld des Negativhalters lege, und den 2. großen Streifen lege ich auf das Negativ im Halter anstelle des klapprigen oberen Rahmens. Das heißt: ich lege den Streifen nicht auf das Negativ sondern in den Halter und schiebe den Negativstreifen dann da drunter. Dank der abgefasten Ränder geht das sehr leicht und ohne Kratzergefahr.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen

#19

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 28.11.2010 14:11
von j.-u.-b • Mitglied | 44 Beiträge

Na gut das ich nochmal nachgefragt habe, danke für Deine Erklärung.
Hilf mir aber bitte nochmal mit diesen Kalibtierfeld.
Du hast jetzt da diesen Streifen eingelegt, was kommt da sonst hinein?
Bisher hab ich das ganz außer acht gelassen.
Auch bei S/W wichtig?

schöne Woche
jens-uwe


nach oben springen

#20

RE: Scannen mit Glas und glaslos

in Scanner und EBV für analoges Material 28.11.2010 21:36
von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge

Das Kalibrierfeld ist sonst ebenso leer wie der Klapprahmen. Dort wird nur das Licht gemessen, mit dem das Negativ durchleuchtet wird. Das kann durchaus schwanken je nach tatsächlicher Spannung, Erwärmung bei längerem Betrieb usw. Wenn ich das Licht durch eine zusätzliche Scheibe - in dem Fall ja sogar mit Struktur - verändere, dann ist das sicher sinnvoll, wenn es berücksichtigt wird. Eventuell schwankt ja auch die Farbtemperatur. Dann ist es bei Farbnegativen oder Dias matürlich wichtiger als bei SW.

Bei der Canonsoftware Scangear kann man die Kalibrierung ein- oder ausschalten. Wie das bei Silverfast und Vuescan ist, weiß ich nicht. Da habe ich die Funktion nicht gesehen.

Gruß
Jochen


Gruß
Jochen
------
analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/


nach oben springen






______________________________________________________________________________

das hobbyphoto-forum ist seit dem 14.01.2006 online

flickr online | Forenuser - Die Foren Suchmaschine | Bilder verkleinern | Bilder hochladen








Besucher
0 Mitglieder und 333 Gäste sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 13099 Themen und 131153 Beiträge.

Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen | ©Xobor.de