Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 00:40von S.F. • Mitglied | 214 Beiträge
Als erstes die Frage:
Gibt es einen farbneutralen Film und...
wird die Farbtemperatur, also die Stimmung beim unmaskierten Film, alleine durch die Optik und Blende beeinflusst?
Inwieweit hat man bei der Entwicklung die Möglichkeit diese noch im Anschluss zu Bearbeiten? ( ich weiß, ist nicht die richteige Rubrik,möchte nicht das Forum hier zuspammen)
Gruß
Stefan
RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 03:57von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
zunächst mal eine Gegenfrage:
Du weißt, daß Farbneutralität und Farbtemperatur nichts mit der Farbmaske zu tuen hat?
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/
RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 04:31von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Hier wären einige Informationen:
http://www.abmt.unibas.ch/SKRIPTEN/Scrip...phy_history.pdf
http://www.abmt.unibas.ch/SKRIPTEN/Scrip...es_Farbfilm.pdf
Mit der Farbtemperatur hat die Maske nichts zu tun, unmaskierte Filme leiden allerdings unter Verschiebungen einzelner Farben. Falls diese Veröffentlichungen der Universität Basel nicht reichen, müßte ich noch irgendwo eine Publikation der chemischen Industrie abgespeichert haben.
gut Licht
Walter
RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 06:15von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Der zweite Link führt nur zu einem Teil, wie ich gerade merke, hier ist das komplette Skript:
http://www.abmt.unibas.ch/SKRIPTEN/Scrip.../TotalColor.pdf
gut Licht
Walter
RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 09:54von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Nur um Mißverständnissen vorzubeugn, es sind zwei verschiedene Skripte:
a) History of color-photography (englisch)
http://www.abmt.unibas.ch/SKRIPTEN/Scrip...phy_history.pdf
b)Farbphotographie
http://www.abmt.unibas.ch/SKRIPTEN/Scrip.../TotalColor.pdf
Das zweite Skript gibt es allerdings sowohl in Einzelteilen, so hatte ich es zuerst verlinkt und am Stück, so habe ich es jetzt verlinkt.
gut Licht
Walter
RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 11:47von S.F. • Mitglied | 214 Beiträge
Sehr interessant die Ausarbeitung der Uni Basel aus dem Jahre 2001/02.
Im Bereich der Entwicklung moderner Filme, wird sich bis heute auch noch was getan haben.
Was mir grad auffiel, es wird eine Lagerungstemperatur in der Gefriertrue oder Kühlschrank empfohlen, auf meiner Portra steht jedoch Lagerungstemperatur
+13 C.
Hier habe ich das mit dem maskierten Fim her, leider finde ich es nicht mehr, deshalb der komplette Text.
Was ist ein unmaskierter Farbfilm?
Diese Frage wurde nun schon häufiger an uns heran getragen. Michael K. Trout hat diese Frage schon einmal auf seinem Blog beantwortet. Um die Angelegenheit noch klarer zu machen, greifen wir das Thema nochmals auf.
Der Aufbau eines analogen Filmmaterials erfolgt in Emulsionsschichten. Anders als beim digitalen Chip, der die fotografisch nutzbaren Farbempfindlichkeiten (RGB = Rot, Grün, Blau) als Zellen nebeneinander anordnet, liegen diese Emulsionsschichten beim Film hintereinander. Das Licht dringt von einer in die nächste Ebene und hinterlässt entsprechend seiner Farbe (Wellenlänge) in der jeweilig „zuständigen“ Schicht seine Spuren. Die Abbildung auf einer Emulsion ist somit im Gegensatz zum Chip lückenlos. Dies hat zunächst noch nichts mit der Maskierung zu tun.
Die Farbfotografie folgt dem jeweils in einer Epoche geltenden Farbgeschmack. Dies haben Filmhersteller im Laufe der Zeit erkannt und es den Fotografen einfach gemacht. So wurden zwischen den einzelnen Emulsionsschichten einfach Filterschichten eingegossen, die das Licht und dessen Farbauswirkung auf den gerade gültigen Farbgeschmack filtern. Bevormundung der Industrie? So könnte man es nennen. Aber in Wirklichkeit waren es nur ein Service, dem Fotografierenden genau das zu bieten, was er haben wollte – die zeitgemäße Farbgebung seiner Bilder. Man muss eindeutig sehen, dass nur wenige Kameranutzer in die Dunkelkammer gingen, um ihre Farbbilder selbst zu bearbeiten. Das hat sich in der modernen Analogfotografie mit der hybriden Arbeitsweise (Aufnahme auf analogem Filmmaterial, nachfolgend Scannen und mittel elektronischer Bildbearbeitung das Bild fertig stellen) geändert.
Nun haben viele Fotografen den Wunsch, ihre Bilder nach ihrem eigenen Geschmack aufzubereiten. In der Digitalkamera werden alle Bilder mittels Software bereits beim Abspeichern maskiert. Dies bedeutet, die Kamera stellt den „passenden“ Farbgeschmack alleine her. Dies ist kein Unterschied zum maskierten Analogfilm. Aber was ist denn nun die Maskierung? Sehr einfach: In der Regel sind die Farbemulsionen des Filmmaterials empfindlich für (1) Gelb, (2) Purpur mit einer gelben Nebenschicht, (3) Blaugrün mit einer rötlichen Nebenschicht.
Dies ergibt bei einer Maskierung durch den Layer (2) einen einheitlichen Blaustich und durch den Layer (3) einen einheitlichen Grünstich. Wir sehen, die Stichfarben sind alles Kontrastfarben. Die unterschiedlichen Filmhersteller haben unterschiedliche Filterstärken als Maskierungen eingebaut, die gleichzeitig auch Kennzeichen der einzelnen Filme sind.
Wer sich nun mit der hybriden Bildbearbeitung befasst, wird sich schnell über diese Maskierung ärgern. Trotz nahezu grenzenlosen Bearbeitungsmöglichkeiten wird immer wieder die einzelnen Farbkanäle einzuregeln sein, um eine Farbgestaltung nach eigenem Geschmack zu bekommen. Wichtig dabei ist, dass Maskierungsschichten Lichtinformationen herausfiltern, die nicht wieder zurück zu bringen sind. Mit einem unmaskierten Farbfilm bekommt der Fotograf alle Lichtinformationen ungefiltert und kann nun über die Bearbeitung in den Farbkanälen jeden gewünschten Farbausdruck herstellen. Mehr noch! Er kann seine Bilder an jeden Farbausdruck einer jeden Epoche der Farbfotografie anpassen. Unmaskierte Farbfilme sind somit das Eldorado für kreative Fotografen.
Und was ist jetzt der Unterschied zwischen dem unmaskierten Negativfilm und seinem Pendant dem Diafilm? Auch hier liegt die Lösung sehr nah. Diafilme haben eine erheblich höhere Gradationshärte. Sie erscheinen klarer durchzeichnet und brillanter, aber auch gleichzeitig weniger weich und fließend. Beide Filmtypen lassen sich hervorragend hybrid verarbeiten, vermitteln aber beim direkten Bildvergleich immer einen unterschiedlichen Gesamteindruck.
All diese Merkmale machen die analoge Fotografie so interessant. Der Fotograf ist nicht darauf angewiesen, mit nur einer vorgegebenen Abbildungseigenschaft auszukommen (der digitale Chip kann nur in einer vorgegebenen Weise abbilden), sondern erlangt durch die Wahl des Filmmaterials zusätzliche Freiheiten. Wenn man jetzt noch unterschiedliche Kamera- und Objektivkonstellationen berücksichtigt, dann sind die Entfaltungsmöglichkeiten nahezu unbegrenzt.
Quelle: Spürsinn-Gruppe
Gruß
Stefan
RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 12:07von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von S.F.
Hier habe ich das mit dem maskierten Fim her
Um Himmels Willen. Da bist Du aber einem Super-"Experten" auf den Leim gegangen.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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RE: Farbtemperatur, bei unmaskiertem Farbfilm?
in analoges Fotozubehör 30.01.2010 22:21von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Von den Photohändlern wird in zunehmendem Maße aus Reklamegründen flott formulierter Stuß unter die Leute gebracht, der bei mir im besten Fall ein Lächeln zu Tage fördert, aber eigentlich für Einsteiger eine Zumutung ist. Ein Fünkchen Wahrheit ist zwar meist dran, aber insgesamt sind die Behauptungen oft so abstrus, daß letztlich nichts mehr stimmt. Hier stimmt allein, daß der Farbgeschmack dem Publikum angepaßt wird und wurde, aber nicht jede Eigenart eines Films hat mit dem Zeitgeist zu tun, schon gar nicht in den ersten Jahrzehnten der Farbphotographie. Ähnlich dumm ist etwa der angebliche "Grauwertreichtum" beim Efke wegen seines hohen Silbergehalts. Der Film hat zwar eine lebendige Tonalität - das aber allein wegen der Sensibilisierung, der hohe Silbergehalt und die klassische Emulsionstechnologie bewirkt höchstens Diffusionslichthöfe. D.h. natürlich ist es gar nicht so dumm, denn einen Film mit hohem Silbergehalt kann man schließlich teurer verkaufen - Silber ist ja wertvoll.
An sich ist seit 2001 nichts Weltbewegendes mehr passiert, was man aufzählen müßte, im Grunde genommen eigentlich seit den Flachkreistallen in den 1980ern nicht mehr, vielleicht noch Fujis "vierte Schicht" gegen den Farbstich bei Leuchtstofflampen , aber das war meine ich auch schon vor 2001.
gut Licht
Walter
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