Im Markt der -private label- Produkte sind die beiden weltweit bestimmenden Produzenten Fuji und Kodak. Kein anderer Hersteller produziert grössere Stückzahlen unter Hausmarken.
So wie wir vor allem Filme aus der Produktion der Agfa (mit Rhombus) anbieten, seit Anfang 2009 werden die Filme entsprechend gekennzeichnet.
Auch für uns ist das Produzieren von Eigenmarken seit zwei Jahrzehnten unerlässlich,
um auf lohnende Produktionsmengen zu kommen.
Ich meine damit explizit:
Das Finanzieren und das Anfertigen von Filmmaterial in Pancakes von 35, 60 und 102mm. Aus denen anschliessend die Kleinbild- Roll- u. Planfilme abgepackt werden.
Jeder Dritte, der zusätzlich zu den Eigenmarken unter dessen Marke abpacken lässt, ist daher mehr als willkommen.
Aber verlassen wir einmal die streng deutsche Sichtweise.
In Grossbritannien ist es seit Generationen üblich, dass Fotohändler Eigenmarken anfertigen lassen, für diese mit ihrem Namen mehr oder weniger haften, also eine Form von Vertrauensbasis
zwischen dem Händler und den Anwender schaffen.
In Zeiten, als fast 20 echte Hersteller Filme gossen, war das auch sinnvoll, denke ich.
Heute versuchen vor allem sehr grosse Anbieter die Sortimente der Original-Produzenten mit eigenen Angeboten mehr oder weniger zu ergänzen.
Ein Beispiel:
Wir mussten bei unserem langfährigen Partner Freestyle in L.A. deren Legacy Filme einkaufen.
Wohl wissend, dass diese von Fuji kommen. Warum? Weil nur als Marke Legacy diese Filme auch als Kurzfilme und als Langfilme zu bekommen sind. Vor allem die 30,5 Meter Rollen sind der "Renner".
Dazu kommt ein weiteres Argument, das der Warenverfügbarkeit.
Wie oft kommt es vor, dass Fuji beispielsweise keine Acros aus Vorrat liefern konnte? In diesem Jahr mehrfach. Da waren dann die Legacy Filme eine mehr als willkommene Alternative.
Was ebenfalls nicht angesprochen wird ist, dass es Marken wie unsere gibt, die vor allem im Export ausserordentlich erfolgreich agieren.
Einer der Gründe ist, dass diese Marken im Vollsortiment zu bekommen sind (Filme, Papiere, Chemie) - wobei alle Beteiligten, bis hin zum Anwender z.B. in Süd-Korea, sehr wohl wissen, dass dann viele Produkte zugekauft ein werden.
In diesen Ländern gibt es jahrzehntelang bewährte Partner der etablierten Marken, bleiben wir einmal bei Fuji.
Die koreanischen Fotohändler müssen dort beim Generalimport kaufen. Wenn die Händler nun recht aktiv sind - ihren Kunden auch Alternativen bieten möchten, dann bieten sich Partner an, die frei sind, sprich, nicht in den oftmals verkrusteten Vertriebsstrukturen behaftet.
Dann ist es unbedingt erforderlich, dass diese alternativen Partner ebenfalls über Vollsortimente verfügen.
Die Hinweise in diesem Thread auf qualitativ minderwertige Filme betrachte eher als recht spaßig, denn niemand der Etablierten würde es wagen unter seiner Marke, der er ja hegt und pflegt, drittklassiges Material anzubieten.