RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 08:35von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge
mir stellt sich wenn ich diese Disskusion betrachte mal wieder die Frage ob ich mit meinem "primitiven" Essigsäure-Stopbad richtig fahre?
Ich meine bisher dachte ich Stopbad muss einfach nur Sauer sein um die Entwicklung zu stoppen.
Habe mich zwar immer an die Anleitungen gehalten was das Verdünnen der Essigessenz angeht, aber im rpinzip dachte ich es geht nicht so genau, also das auch mal n Schuss mehr Essig drin sein darf und so.
Was solche Indikatoren angeht:
Der Dozent an der VHS hatt sowas für die Fixierlösung entwickelt...allerdings finde ich es fast genau so aufwendig das jedesmal zu machen, als wenn ich die Klärzeit ermittele.
Sind denn solche indikatoren gerade bei einem Stopbad überhaupt sinnvoll, oder is das etwas übertrieben?
vg, morten
RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 09:35von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Ja, Du liegst richtig. Ich verwende immer Essigsäure. Falls man jedes Risiko vermeiden will, schüttet man ganz einfach jedes mal etwas Säure nach, wenn das Stoppbad beim Eintauchen der Bilder nicht mehr zu blubbern bzw. zischen beginnt oder erneuert gleich das ganze Bad.
Allenfalls der Hinweis im Laborhandbuch der Agfa, daß Fixierbad (damals immer Natriumthiosulfat) nur mit schwefliger Säure angesäuert werden darf (nach dieser ersten Ansäuerung sind andere Säuren kein Problem mehr), hat mich vor dem Hintergrund der heute teilweise üblichen ph-neutralen Fixierbäder (allerdings auf der Basis von Ammoniumthiosulfat) aufhorchen lassen. Wenn diese Tatsache auch auf Ammoniumthiosulfat zuträfe, dann müßte man eigentlich als Unterbrecherbad bei nicht angesäuerten Fixierbädern Kaliummetabisulfit und keine Essigsäure verwenden.
gut Licht
Walter
RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 10:34von Knipsophon • Mitglied | 666 Beiträge
Zitat von Bernd
Mal blöd gefragt: Welche Farbe hat Eure Schale für das Stopbad? Die Farben sind nicht so intensiv, wie man sie von vielen Arbeiten im chemischen Labors her kennt. Deshalb benutze ich eine weisse Schale. Also nur mal so ein Gedanke.
Den Fingertest - also da bekomme ich als Gänsehaut. Das seifige Gefühl kommt vom Alkali und schädigt gewaltig die Haut, aber ohne brennendens Gefühl. Ich teile nicht die Ängste Einiger im Umgang mit Photochemikalien, aber Hautkontakt - brrrrrr!
ciao
Bernd
Hi Bernd,
auch ich neheme eine weiße Schale. Normalerweise schlägt das Stoppbad von ADOX von orange-gelb nach balu-lila um, wenn es verbraucht ist. Aber diesmal wohl leider nicht, obwohl es die gleiche Flasche war. Es stellt sich mir jetzt die Frage, wie lange das angebrochene Stoppbad hält?
Gruß
Lui
RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 11:30von Grueni76 • Mitglied | 1.104 Beiträge
Hi!
Ich habe mir Anfangs das Stoppbad von Ilford gekauft und war auch ganz zufrieden damit. Aber da es beim Stoppbad ja nur darum geht, den Entwickler zu neutralisieren und das mit günstig, einfach zu beschaffenden und im Umgang unproblematischen Säuren wie Essigsäure oder Zitronensäure geht, habe mich auf die Essig-Methode verlagert. Zuerst habe ich den Essig Essenz von Surig gekauft, danach den von Aldi entdeckt (die den leider bei mir in der Gegend nicht immer haben) und habe mir schließlich 60%ige Essigsäure gekauft(OK, da ist etwas mehr Vorsicht im Umgang geboten). Das ist vom Preis/Leistungsverhältnis im Essig-Bereich am Besten, wirkt genausogut wie alle Anderen Stoppbad-Varianten und mit dem Fingertest ist das ganz leicht zu überwachen. Zitronensäure in Pulverform gibt es in kg-Gebinden, das ist dann sogar noch günstig und zum Kochen kann man das auch verwenden ...
Natürlich ist das eine bequeme Sache, wenn man per Farbumschlag angezeigt bekommt, wann das Stoppbad verbraucht ist; aber wenn ich mich auf den Farbumschlag nicht verlassen kann, dann ist mir meine Methode um Längen lieber, da muss ich zwar selber dran denken, habe dafür aber auch ein eindeutges Ergebnis.
viele Grüße aus Düsseldorf,
Andreas
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RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 22.11.2009 12:10von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Zitat von Knipsophon
auch ich neheme eine weiße Schale. Normalerweise schlägt das Stoppbad von ADOX von orange-gelb nach balu-lila um, wenn es verbraucht ist. Aber diesmal wohl leider nicht, obwohl es die gleiche Flasche war. Es stellt sich mir jetzt die Frage, wie lange das angebrochene Stoppbad hält?
Das Stoppbad (also die Funktion des selbigen...) selbst sollte da seeehr unkritisch sein, (Zitronensäure ja eigentlich ein Konservationsmittel), da kippt höchstens der Indikator...
Ja, auch m.E. seeeeeehr unkritisch. Da muss man keine Wissenschaft draus machen. Früher hab ich genommen, was gerade da war, Essig- oder Zitronensäure, heute nehme ich, was IMMER da ist, nämlich Wasser. Also zwischenwässern. Das reicht, um das Alakali und den Entwickler genug zu verdünnen und man kann es beliebig oft erneuern ;-) ist also IMMER frisch! Negative Auswirkungen auf den Fixierer hab ich keine festgestellt. Die Pufferkapazität reicht locker, vorher ist er mit Silber dicht und muss eh entsorgt werden. Nur für Barytpapier würde ich doch nen Spritzer Säure nehmen.
LG Reinhold
RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.11.2009 03:46von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge
Ich habe ehrlich gesagt kein besseres Dunkelkammerbuch, das nicht von dem reinen Wasserbad bei Photopapieren abrät. Entweder verschwendet man so viel Wasser (Abspülen unter fließendem Wasser), daß das Essigbad wieder billiger kommt, oder man versaut sich hin und wieder Photopapier. Meine eigenen Erfahrungen sagen mir auch, daß es Flecke gibt bzw. geben kann. Allerdings schwankt einerseits der pH-Wert des Wassers von Ort zu Ort und andererseits macht es natürlich einen gewissen Untersched, ob man PE-Material oder Barytmaterial einsetzt. Vielleicht geht es bei einem leicht sauren Wasser und PE-Papier ja doch recht problemlos.
gut Licht
Walter
RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.11.2009 22:36von Sebastian Junghans • Mitglied | 91 Beiträge
Zum Stoppbad an sich:
"Die Entwicklerlösung ist in die Film-Emulsion eingeschwemmt und reduziert zuerst die großen und danach die kleineren Kristalle.
Die dabei anfallenden Bromide verzögern gern den Angriff des Entwicklers in der Tiefe (Reaktionsprodukte, Inhibitoren).
Das ist der physikalisch-chemische Ablauf der Entwicklung.
Ja nach Entwicklungsdauer sind nicht alle latenten Kristalle entwickelt.
Die Entwicklung wird danach abgebrochen.
Die nicht entwickelten Latentbildkeime werden nicht benötigt, sie würden eine zu größe Dichte im Negativ erzeugen.
Dieses Übriglassen der zuviel belichteten Kristalle ermöglicht erst die Reduzierung des grossen Motivkontrastumfangs zu noch kopierbaren Negativdichten.
Nach dem Unterbrechen werden die belichteten und nicht entwickelten, dazu die nicht belichteten Silberhalogenidkristalle mit dem Fixierbad wasserlöslich gemacht, anschliessend ausgewaschen.
Mit einem anschliessenden leistungsfähigen Netzmittel-Bad vor Trockenflecken und Lagerungsschäden geschützt."
Das war nun grundsätzlich.
Im Detail bei der Fotopapier-Verarbeitung:
Die Konzentration sowie die Verweildauer von Fotoemulsionen in einem Stoppbad beeinflussen nachhaltig den Bildton der Fotoemulsionen.
Abhängig von der Emulsionstechnik (Bromsilber-Chlorbromsilber-Jodsilber) sowie sogar der Gradation.
Wer sagt, man braucht kein Stoppbad, Wasser reicht, ist einem Irrtum unterlegen.
Dann noch ein klein wenig zu Essig und Zitronensäure:
Zitronensäure-Stoppbäder wurden erstmalig um 1984 in einem industriellen Maßstab dem Markt zur Verfügung gestellt.
Es handelte sich dabei um das Citrin. Neben der im Vergleich zur bis dahin selbstverständlichen Essigsäure geringeren Emission (Belastung der Atemwege) spielte auch eine Rolle, dass Stoppbäder auf Zitronensäure nicht als Verursacher von Allergien in Erscheinung getreten waren.
In einem deutlichen Gegensatz zu Essigsäure und Kaliummetabisulfit.
RE: Stoppbad Indikator
in Dunkelkammer & Entwicklung 25.11.2009 07:51von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Zitat von Sebastian Junghans
Die Konzentration sowie die Verweildauer von Fotoemulsionen in einem Stoppbad beeinflussen nachhaltig den Bildton der Fotoemulsionen.
Abhängig von der Emulsionstechnik (Bromsilber-Chlorbromsilber-Jodsilber) sowie sogar der Gradation.
Wer sagt, man braucht kein Stoppbad, Wasser reicht, ist einem Irrtum unterlegen.
vielleicht steh ich grad auf dem Schlauch: Wenn ich sowohl mit Bildton als auch der Gradation, die sich dadurch ergeben, dass ich mit Wasser stoppe, gut leben kann, dann sollte Wasser eigentlich auch seinen Zweck erfüllen, oder? Und da ich mit Wasser zum gewünschten Ergebnis komme... kann ich doch weiter mit Wasser stoppen. Oder wo liegt mein Irrtum genau?
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