Die habe ich mir kürzlich bei Ebay "geschossen" aus Nostalgie, weil das meine erste "anständige" SLR nach der Praktika-Blechkiste war. Sie wurde auch von Quelle/Revue und Porst unter eigenen Bezeichnungen verkauft, wobei das Modell von Porst so ziemlich das häßlichste ist, was mir je an Kameras begegnet ist. Die "Belederung" an der Kamera und auch am Fokusring des Objektivs ist gepolstert!!!! Das haben die Porstleute wohl als besonders edel angesehen. Bei denen möchte ich mal in's Wohnzimmer schauen.

zum technischen:
Die Kamera hat einen stinknormalen M42-Anschluß ohne Offenblenden-Schnickschnack (weil nicht genormt) wie Fuji, Mamiya, Pentax, Praktika usw.

Trotzdem ist Zeitautomatik bei Blendenvorwahl möglich. Das erreicht Chinon durch den Einbau einer ultraschnellen Belichtungsmessung, die in dem Moment des Auslösens erst misst und einstellt, wenn die Blende geschlossen ist.

Will man die Belichtung vorher sehen oder eine bestimmte Zeit einstellen, sie wird im Sucher mit einem Zeiger auf einer Skala angezeigt, dann muß man die Blende durch halben Druck auf den Auslöser schließen.

Diese Einstellung läßt sich auch als AE-Lock durch eine Verriegelungstaste fixieren. In dem Fall wird dann aber auch auf Arbeitsblende geschlossen.

An Belichtungszeiten auch für manuelle Einstellung bietet der elektronische Metalllamellenverschluß 1sec bis zur für die Zeit sensationellen 1/2000sec und natürlich B. Die Synchronzeit müßte 1/125 sein, und dafür gibt es auch eine mechanische "Not"zeit-Einstellung, die auch ohne Batterie funktioniert.

Apropos Synchronzeit: sie hat außer dem Blitzschuh und der X-Buchse auch noch eine FP-Buchse für spezielle Blitzbirnen, bei denen man alle Zeiten bis zur 1/2000 benutzen konnte. Die gibt es aber wohl nicht mehr.

Die ASA/ISO-Einstellung geht von 25 bis 3200. Dazu gibt es eine leicht bedienbare +/- Korrektur von je 2 Blendenstufen. An den Enden der Empfindlichkeitsskala allerdings nur noch nach + bzw. -.

Der Selbstauslöser wirkt gleichzeitig als Spiegelvorauslösung.

Eine Auslösersperre und einen Schalter für Mehrfachbelichtungen gibt es auch und, was zuletzt wohl der Profiklasse vorbehalten blieb: einen eingebauten Okularverschluß, damit bei Stativaufnahmen durch den Sucher einfallendes Fremdlicht die Belichtungsmessung nicht verfälscht.

Was ihr fehlt ist ein Motor- oder Winderanschluß. Das hat die kompaktere Nachfolgerin CE-3 (auch Revue AC1), aber der fehlen andere Dinge.

Die Belederung löste sich an vielen Ecken, deshalb habe ich ihr (sorry, ich hatte nichts anderes) ein Wildlederkleidchen verpasst. Foto folgt.

Ach ja: sie kommt mit den Allerweltsknopfzellen LR/SR44 aus.

Sie ist deutlich größer und schwerer als z.B. eine Olympus OM, Pentax M.., Porst compact reflex oder auch eine Niokon FE/FM. Trotzdem finde ich das Handling und Feeling angenehm. Alles liegt bedienungsgünstig am richtigen Platz und läuft sauber. Sie fühlt sich ausgesprochen wertig an. Der erste Testfilm brachte korrekte und gleichmäßige Belichtungsergebnisse. Nun muß sie sich mit einem Neopan 1600 rumschlagen. Leider war das mitgelieferte Objektiv nicht in Ordnung und das 1,4er Chinon, das ich noch habe, hat eine lahme Blende, die nur richtig will, wenn es schön warm ist. Ein Sommerobjektiv oder für jemand, der sich selbst daran traut, die Blende zu entharzen.

Demnächst also hier Bilder auf Neopan 1600 mit der Chinon entstanden.

Gruß
Jochen

Zitat von Grisu

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Erinnert mich an die Hanimex 35EE, die in meiner Vitrine steht

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Ja, Chinon hat wie Cosina für viele Firmen gebaut. Ich bevorzuge die Originale, denn ich glaube, daß Chinon unter eigenem Namen etwas besser gebaut hat, weil da nicht so der Kostendruck war. Ich hatte jedenfalls mal eine Chinon CE-3 und eine Revue AC1, die im Prinzip identisch sind. In einigen Punkten kam mir die Revue aber etwas "billiger" von der Ausführung und Verarbeitung vor.

Zitat von Grisu

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Auffällig ist, dass meine keine Knopfzellen hat, sondern eine moderne Lithium-Batterie braucht.

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Ich würde mal ganz stark vermuten, daß Deine 3V-Lithiumbatterie exakt die gleiche Größe hat wie 2 Stück 1,5V SR44. Diese Größe gibt es nämlich.

Gruß
Jochen

In Antwort auf:

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Apropos Synchronzeit: sie hat außer dem Blitzschuh und der X-Buchse auch noch eine FP-Buchse für spezielle Blitzbirnen, bei denen man alle Zeiten bis zur 1/2000 benutzen konnte. Die gibt es aber wohl nicht mehr.

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Es handelt sich dabei um die meist relativ großen langbrennenden Blitzlichtbirnen, die einfach während der gesamten Verschlußzeit brennen und nicht wie die kurzbrennenden Blitzlichtbirnen oder Elektronenblitze in den geöffneten verschluß hineinblitzen. Der Vorteil ist, daß auch mit Schlitzverschluß kürzere Verschlußzeiten möglich werden, der Nachteil ein höherer Preis, außerdem ist natürlich die kürzeste Verschlußzeit der Kamera damit auch die kürzestmögliche Blitzbelichtungszeit, während man ja beim Elektronenblitz im Dunkeln sehr viel kürzer belichten kann.

zur Ergänzung das Bild

Sieht klasse aus!

Gruß Gerhard

Zitat von bilderknipser

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zur Ergänzung das Bild

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"Wildlederkleidchen" *kicher* .... aber auf die Porst Leute schimpfen :-)

Zitat von anTon

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"Wildlederkleidchen" *kicher* .... aber auf die Porst Leute schimpfen :-)

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Ach, Du zweifelst an meinem hervorragend guten Geschmack?

Zitat von bilderknipser

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Zitat von anTon

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"Wildlederkleidchen" *kicher* .... aber auf die Porst Leute schimpfen :-)

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Ach, Du zweifelst an meinem hervorragend guten Geschmack?

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Schweinchenrosa