#1

Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 23.09.2009 23:32
von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge

Hallo,

ich lese grade das Buch "Meine Technik, meine Bilder" von Jenő Dulovits.

Was ich sehr interessant finde ist seine Rezeptur für einen Entwickler für Filme, mit dem man anscheinend sehr große Kontrastunterschiede ausgleichen kann.

Seine Bilder sprechen ja für ihn...


Nun wollte ich fragen ob die ganze Sache überhaupt noch Zeitgemäß ist...das Buch ist immerhin von 1950.
Es ist auch ständig von Sachen wie Superpan film usw. die Rede wo ich keinen blassen schimmer habe was damit gemeint ist.


Hier die Rezeptur:

* 4,8 g Metol,
* 180 g krist. (oder 90 g wasserfreies) Natriumsulfit,
* 6,4 g Kaliummetabisulfit,
* 800 cm³ Wasser (bis 1000 cm³ Lösung auffüllen).


Dieser Entwickler ermöglichte eine mäßige Überbelichtung, die Schattendetails zeigte, ohne die Lichterdetails durch eine totale Schwärzung zu verflachen. Die Lichterpartien blieben bräunlich durchscheinend. Der Entwickler lieferte ausgeglichene, feinkörnige Negative.

Oder besser hier der Wiki Link:

http://de.wikipedia.org/wiki/Jen%C5%91_Dulovits







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#2

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 00:20
von Gelöschtes Mitglied
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http://www.digitaltruth.com/data.php?doc=filmdevs

reichlich Kochrezepte. Metol ist eine klassische Entwicklersubstanz und auch heute noch in vielen Entwicklern enthalten.


zuletzt bearbeitet 24.09.2009 00:22 | nach oben springen

#3

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 03:29
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Die Rede ist natürlich vom Rollei-Superpan: http://www.maco-photo.de/files/images/Ro...AN200_TA_dt.pdf

Jenő Dulovits muß gewußt haben, daß Maco den irgendwann mal herausbringen würde.

Spaß bei Seite, das war nach einer vagen Erinnerung meinerseits ein höherempfindlicher(?) Film von Kodak, wenn ich mich noch weiter aus dem Fenster lehne wohl mit superpanchromatischer Sensibilisierung (d.h. stärker rotempfindlich, dementsprechend wurden Rottöne heller wiedergegeben und die Empfindlichkeit war bei Kunstlicht etwa 3 DIN höher als bei Tageslicht). Wenn man jetzt sich vor Augen führt, daß Dulovits Ungar war, dann mag man sich fragen, wie der 1950 im Ostblock noch an Kodak kommt, aber das ist relativ einfach, die fotochemische Fabrik "Forte" in Vac wurde 1922 als Ableger der Eastman-Kodak gegründet. Vielleicht war es ja zu diesem Zeitpunkt schon ein "Forte Superpan", analog zum "Kodak AG Filmfabrik Köpenick in Verwaltung" in Ostberlin, der dann allerdings Filme namens "Dekopan" produzierte. Der genannte Film dürfte dem noch hie und da als Restposten erhältlichen Fortepan 200 sehr ähnlich sein.

Nun zum praktischen Teil: Der Entwickler ist bestimmt noch sehr gut brauchbar, die allermeisten Entwickler im Handel gab es in identischer/sehr ähnlicher Form schon vor dem Krieg, Rodinal wurde 1891 patentiert, Kodak D-76 1928 herausgebracht usw. Ich habe ihn aber meines Wissens noch nie benutzt, Du mußt also auf Dein Material eintesten.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 24.09.2009 03:30 | nach oben springen

#4

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 06:28
von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge

Ähnliche entwickler die man heute auch noch fertig kaufen kann bringen dann die selben Eigenschaften mit?


Ich find den Satz irgendwie sehr sehr erstrebenswert:

Dieser Entwickler ermöglichte eine mäßige Überbelichtung, die Schattendetails zeigte, ohne die Lichterdetails durch eine totale Schwärzung zu verflachen. Die Lichterpartien blieben bräunlich durchscheinend. Der Entwickler lieferte ausgeglichene, feinkörnige Negative.


Das hört sich nach dem perfekten Entwickler an.


zuletzt bearbeitet 24.09.2009 06:28 | nach oben springen

#5

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 06:36
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Ich vermute fast, daß es sich bei dieser "Brühe" um Forte Negafort handelt, der gibt genau diese bräunlichen Negative. Könnte noch zu haben sein.


gut Licht
Walter
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#6

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 06:48
von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge

Also laut Aussage von Herrn Dulovit ist so ein bräunliches Negativ das ideale Ergebnis... ???


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#7

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 09:57
von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge

Hallo,

hat zwar mit speziell dem Entwickler wenig zu tun, aber dieses Zitat erinnert mich an Moersch MZB Zweibadentwickler (http://www.moersch-photochemie.de/content/shop/negativ/22), mal abgesehen von bräunlicher Färbung. Habe ich zwar noch nie verwendet, aber Wolfgang Moersch verspricht sehr ausgeglichene Ngative, bei hoher Konturenschärfe und feinem Korn.

Grüße,
Christoph


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#8

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 11:03
von Photoamateur • Mitglied | 3.030 Beiträge

Zitat von Eska Pismus
Also laut Aussage von Herrn Dulovit ist so ein bräunliches Negativ das ideale Ergebnis... ???



Da müßte man eigentlich kilometerweit ausholen: Früher vertrugen die Filme keine sehr starken Lichtkontraste (sieht man an dem Gitter auf dem Wikipedia-Bild), das führte zu Überstrahlung, zugegangenen Lichtern usw. Wenn man jetzt zum Ausgleich nur knapp entwickelte, hatte man flaue und dünne Negative, belichtete man deshalb reichlicher, waren die Lichter schnell wieder dicht, bzw. es wurde zumindest grobkörnig. Da war natürlich ein Entwickler ideal, der die Lichter auch ohne Spirenzchen kopierfähig hielt. Bei schwierigen Lichtsituationen(Hochsommer mit knallender Sonne, Blitzlichtaufnahmen in großen Hallen mit Fensterscheiben im Hintergrund etc.) ist so eine Eigenschaft bestimmt auch heute immer noch sehr erfreulich.

Wenn Du den Entwickler testen willst, beschaffe Dir doch einfach die nötigen Chemikalien, da ist nichts wahnsinnig seltenes darunter.


gut Licht
Walter
zuletzt bearbeitet 24.09.2009 11:05 | nach oben springen

#9

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 11:25
von greyscale • Mitglied | 112 Beiträge

Hallo,

den genannten Entwickler kenne ich auch nicht, aber wenn Du mit hohem Motivkontrast zu kämpfen hast, würde ich mich Christoph anschließen und einen Zweibadentwickler empfehlen. Meines Wissens gibt es da konfektioniert zur Zeit Tetenal Emofin, BKA Diafine, Moersch MZB und Speedibrews Resofine 2B. Alle Zweibadentwickler spielen Ihre Stärke im Kontrastausgleichsvermögen aus, unterscheiden sich aber wesentlich in den anderen Parametern. Emofin bringt die höchste Empfindlichkeitsausnutzung, Diafine ist der feinkörnigste und extrem haltbar, Moersch MZB hat die beste Kantenschärfe.

Allerdings solltest Du auch bei diesen Entwicklern bezüglich des Ausgleichsvermögens keine Wunder erwarten. Um gute Negative zu bekommen, gilt weiterhin die Grundregel, daß die Schatten durch die Belichtung bestimmt werden, die Lichter hingegen durch die Entwicklungsdauer. Beides muß stimmen, damit die printbaren 6-9 Blendenstufen auf den linearen Teil der Schwärzungskurve des Negativs zu liegen kommen.

Gruß,
Michael


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#10

RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler

in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 11:29
von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge

Ich fänd ja aber trotzdem schon interessant, was rauskommst, wenn du das oben aufgelistete Rezept mal ausprobierst.

Grüße,
Christoph


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