RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 11:41von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge
Ahh...das hätte ich nicht gedacht, aber jetzt wo du es erwähnst, klingt ziemlich logisch das damals einfach das Filmmaterial noch so gut war wie heute.
Sieht man auch an den Fotos in seinem Buch.
Die Bilder sind zwar echt wahnsinnig gut gemacht, aber am Kontrast merkt man im Vergleich zu heutigen Bildern, das es große Fortschritte gegeben hat.
Zweibadentwickler:
Da habe ich auch gelesen man könne einen weich arbeitenden entwickler zusammen mit einem hart arbeitenden verwenden, soll dann den Film zuerst in dem weichen, und dann in dem harten Entwickeln...
Und überhaupt, die Sache mit dem Kontrastausgleich (Ausgleichsentwicklung) wirft für mich viel Fragen auf.
So habe ich z.b. gelesen das manche Leute immer eine Blende überbelichten. Sprich sie nutzen diese Methode grundsätzlich, auch wenn die Kontraste normale Belichtung zulassen würden. (Sonst könnte man das alles ja auch nur bei einzeln entwickelten Negativen anwenden, weil ja der gesamte Film kürzer entwickel wird, also müssen auch alle Bilder darauf länger belichtet worden sein)
--> Also wann nutze ich den Kontrastausgleich? Klar, es könnte sein das 1950 sehr viel damit gearbeitet wurde, um überhaupt gute Kontraste hinzubekommen, doch die Sache ist ja auch Heute noch interessant bzw. manchmal notwendig.
Also sollte ich mir die ganze Sache wieder aus dem Kopf schlagen, oder macht es Sinn?
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 13:31von Gelöschtes Mitglied
Ohne deinen Enthusiasmus, den ich sehr schätze, bremsen zu wollen, meine Empfehlung: besorg die ne Pulle Rodinal (z.B. ADOX APH09) und ein paar Rollen Ilford PanF+. Ein Klassiker ohne gleichen, da muss sich alles andere erst mal dran messen. Aber bitte nicht mit der Holga, sondern einer richtigen Kamera, damit du auch was siehst ;) Film-/Entwickler-Kombinationen gibt es wie Sand am Meer, und es macht überhaupt keinen Sinn, alles mögliche durchzuprobieren. Fang mit einer sehr bewährten Kombination wie dieser an und schau, was bei unterschiedlichsten Verhältnissen daraus wird. Dann hast du eine Referenz. Alles andere ist Fischen im Trüben.
LG Reinhold
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 22:20von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge
du hast bestimmt recht, das habe ich ja auch vor (bzw. bin mitten drinn, leider mit HP5+ der ja nich sooo gut mit Rodinal zusammenpasst)
Ich möchte nur versuchen diese Sachen in meinem Kopf ordnen zu können, also ich will verstehen wie das funktioniert, und nicht nur unkontrollierbare Ergenbisse bekommen
(und genau das ist momentan der Fall,
ich entwickel zwar die Negative, allerdings ohne Rücksicht auf irgendwelche Dinge wie den Kontrast zu nehmen...das ist als Anfänger sicherlich normal, aber ich wills ja irgendwann besser können )
(-;
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 24.09.2009 23:07von hornilla • Mitglied | 2.895 Beiträge
Ich habe am Anfang die Erfahrung gemacht: Bevor man versucht über die Entwicklung den Kontrast zu steuern, sollte man erstmal auf den kontrast in der Aufnahmesituation achten und schauen, wie der dann bei der Entwicklung kommt. Bei Kleinbild oder Mittelformat ist es auch nicht wirklich sinnvoll, jedes Bild einzeln irgendwie anzupassen, finde ich. Da ist eine Gute Allroundentwicklung gefragt, die man beim Machen des Fotos ein bisschen einkalkuliert (das kommt mit der Zeit, nur nicht erwarten, da sofort ein Gefühl dafür zu haben).
Es ist grundsätzlich sinnvoll sich zu informieren, ob ein Film (speziell im genutzten Entwickler) eigentlich eine andere Empfindlichkeit hat als die Nennempfindlichkeit. Fomas belichte ich zum Beispiel grundsätzlich 1/3 bis 2/3 Blenden über. Den HP5 belichte ich auch wie 320 und entwickle ihn wie nach Datenblatt in HC110. Aber da muss man auch auf die Ergebnisse schauen, die man bekommt. Eine Ultimative Lösung gibt es nicht unbedingt. Da spielt immer auch Geschmack mit.
Noch ein Tipp: Verstehen wollen ist sehr gut, aber versuch dir nicht zu viel vorzunehmen. Das kommt mit der Zeit. Man kann am Anfang nicht für alles ein Gefühl haben und auf alles achten.
Grüße,
Christoph
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 26.09.2009 09:44von greyscale • Mitglied | 112 Beiträge
Zitat von Eska Pismus
Ich möchte nur versuchen diese Sachen in meinem Kopf ordnen zu können, also ich will verstehen wie das funktioniert, und nicht nur unkontrollierbare Ergenbisse bekommen
Hallo,
bei Zweibadnegativentwicklern ist nicht, im Gegensatz zu den Zweibadpositiventwicklern, ein Bad hart und ein Bad weich. Das Prinzip ist hier, die reduzierende Entwicklersubstanz vom aktivierenden Alkali zu trennen. Im ersten Bad saugt sich die Filmschicht mit Entwickler voll; im zweiten Bad wird der pH alkalisch und die Entwicklersubstanz dadurch aktiviert. Im Gegensatz zum Papier werden Filme ja nicht ausentwickelt; hier kommt es auf die genaue Entwicklungsdauer an, und diese kann durch das sequentielle Einwirken von Entwickler und Aktivator präzise gesteuert werden.
Wenn Du Dich in die Materie einlesen möchtest, kann ich zur Einleitung die Artikel im Bereich "Wissen" des Schwarzweiss-Magazins im Internet empfehlen.
http://www.sw-magazin.de/
Auch was die Praxis betrifft - schaue Dir einmal den Artikel von Uwe Pilz "Filme eintesten ohne Messgeräte" an. Die dort beschriebene Methode halte ich für einen sehr zielführenden Zugang zur Prozeßkontrolle. Der Zusammenhang der Kontraste und Tonwertverteilung in der Kette Motiv -> Negativ -> Papier wird beispielsweise im Kurs zur Sensitometrie im Bereich "Kurse" erklärt.
Grüße,
Michael
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 27.09.2009 20:38von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
Hallo aus dem Sauerland.
> Ich möchte nur versuchen diese Sachen in meinem Kopf ordnen zu können, also ich will verstehen
> wie das funktioniert, und nicht nur unkontrollierbare Ergenbisse bekommen
Mein SW-Weg war:
1 Entwickler für 2 Filmtypen und dann 3 Jahre Erfahrungen Sammeln.
Nur Multigrade IV und 3 Jahre Erfahrungen Sammeln.
Danach dann neu entscheiden.
Heute benutze ich nur noch den Mörsch Finol-Entwickler (2Jahre) zu Efke 25 und Tmax 100.
Der Entwickler hält angebrochen gut ein Jahr. Das reicht mir.
Alles andere in meinem Tester-Leben hat nur Zeit gekostet und hat mich nicht besser gemacht.
Baryt-Papier ist eine eigen besondere Welt im Papierbereich und sehr sehr empfehlenswert.
Wenn es Dir nur um gute..bis.. klasse Bilder geht, und weniger um die Technik und Testen, dann würde ich Dir diesen Weg empfehlen.
Wenn Du aber Beides möchtest, dann mußt Du unbeding das Zonensystem (auch im KB-Bereich) durcharbeiten und erlernen.
Dann aber richtig und konsequent. Dabei lernt man auch gewaltig und kapiert das: warum das Negativ gerade so und nicht anders werden muss.
Gruß Berthold.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 27.09.2009 21:11von namir • Mitglied | 2.452 Beiträge
Im Gegensatz zu Berthold war mein SW Weg (Nach minimalen Erfahrungen mit FP4/Rodinal und MGIV im Schullabor):
Lucky SHD 100 / Delta 400 / HP5 / Lucky 400 / APX 100/400 / FP4 / Foma 200 / Neopan 400 in verschiedensten Kombinationen mit D76 / R09 / A49. Selten eine Kombination länger gefahren, immer irgendwas gewechselt. Beim Papier sahs ähnlich aus... und realistisch betrachtet trat ich damit eher auf der Stelle, als dass mich die Erfahrung mit verschiedenem Material bereichert hätte.
Mittlerweile bin ich bei den Filmen bald da angekommen, wo Berthold angefangen hat: Erstmal nur noch APX 100 und Neopan 400. Beim Photopapier werde ich, wenn ich meine Vorräte an div. Papieren aufgebraucht habe, ähnliches machen... Hilft nichts, von einem zum anderen zu hüpfen und alles ausprobieren zu wollen, wenn man noch nicht mal eine Kombination ordentlich beherrscht. Also hör' auf den Sauerländer, zumindest was die ersten Jahre angeht. Danach... kann ich (noch?) nicht beurteilen;)
Am Anfang würde ich auch erstmal die Finger von Baryt lassen, habe meine photographische Aktivität ca. ein Jahr lang größtenteils darauf beschränkt, mit allen möglichen Basteleien die Wässerung und Trocknung in den Griff zu bekommen. Denke rückblickend, dass es sinnvoller gewesen wäre, meine Zeit darauf zu verwenden, anständige Abzüge zu machen, oder noch besser: Gleich anständig zu photographieren... Baryt kann man immer noch angehen, wenn man alles andere wirklich im Griff hat.
Grüße
Bernhard
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 28.09.2009 01:00von Eska Pismus • Mitglied | 262 Beiträge
der Unterschied zu PE Papier is ja heute nich mehr ganz so groß wie früher, deswegen fange ich der einfachheit halber auf jeden Fall mit PE an...Obwohl mir Barty deutlich besser gefällt.
Also ich bin mir halt nich sicher ob die Kombination HP5+ und Rodinal so dolle is... den Film würd ich gerne beibehalten, auch weil ich schon 20st. daheim habe, und nur gutes übe ihn höre...
Gibts nen einfachen Entwickler der gut zum HP5+ passt?
mfg
RE: Jenő Dulovits - Filmentwickler
in Dunkelkammer & Entwicklung 05.08.2011 19:09von fotopilz • Mitglied | 2 Beiträge
Hallo aus Potsdam, ja - mit dem Jenö habe ich begonnen - 1954!
Anzumerken ist, dass diese Rezeptur nur in der 1. Auflage zu finden ist, aus der zweiten ist sie verschwunden - wahrscheinlich, weil der Entwickler zu preiswert war und die Ergebnisse diejenigen mit konfektionierten Entwicklern übertreffen.
Die DULOVITZ - Technik habe ich übernommen und mit 27 DIN Film, damals der Höchstempfindlichste, gearbeitet. Viele Filme sind mit diesem Entwickler und den angegebenen hohen Entwicklertemperaturen gemacht. Bild - Beispiele sind leider in verminderter Qualität unter https://picasaweb.google.com/pifot1838/Z...835190106297442 zu finden.
Ich habe noch diverse Duka- Geräte und überlagertes Fotopapier was ich aus Altersgründen abgeben möchte. Ansonsten bin ich zum Erfahrungsaustausch gern bereit.
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