Hi Nico,
das ist eine schöne Kamera - nicht nur, weil sie in der Stadt, in der ich geboren bin, hergestellt wurde.
Ich fotografiere im Alltag meistens mit Kameras dieser Ära und Ausstattung, eigentlich ist es gar nicht schwer... und man kann im Grunde fast alles schätzen...
Zu Zeit-Blendenkombinationen hier der ultimative Link - http://www.fredparker.com/ultexp1.htm
Ein kleiner Handbelichtungsmesser ist auch praktisch, ich habe aber selbst erst seit diesem Frühjahr einen, einen Zeiss Ikon Ikophot aus den frühen 50ern (um 10 Euro bei ebay), der geht zwar etwas nach (= zeigt etwa einen Lichtwert zu wenig an), aber wenn man es weiß, stört das ja nicht.
Und natürlich kannst Du damit prima aus der Hand fotografieren, anTon meinte mit seiner Bemerkung lediglich, daß er sein Blitzgerät dranbauen kann. Da die Brennweite 50mm beträgt, kannst Du alles, was schneller als 1/50s ist, locker aus der Hand fotografieren, bei längeren Zeiten würde ich die Kamera zumindest irgendwo abstützen.
Wenn der Entfernungsmesser es nicht mehr tut (ist bei meiner Kodak Retina auch so) - und er muß es natürlich bei ausgeklapptem Balgen tun, denn nur dann kann man auch fotografieren, ist das auch nicht so schlimm - dann reicht es in der Regel, grob zu schätzen. Je kleiner die Blende (= verwirrenderweise die größere Zahl, also 16 ist z.B. eine kleine) umso größer ist der Schärfentiefebereich, also der Bereich, innerhalb dessen alles scharf ist. Je offener die Blende, umso kleiner wird der Schärfentiefebereich und umso genauer mußt Du schätzen - aber Du hast dann auch die Möglichkeit, schöne Schärfe-Unschärfe-Effekte zu kreiren (z.B. scharfes Portrait vor unscharfem Hintergrund).
Und nun: Film rein und los! Es macht wirklich Spaß, alles selbst eingestellt zu haben.
Viele Grüße,
Nils