Hallo Freunde,
es gibt Geburtstagsgeschenke, die spricht man einfach ab und da ich am 1. Juli 50 Jahre alt werde (und meine Frau weis, was mein Traum ist), schmeisst die ganze Familie zusammen und ich darf mir eine Leica M kaufen. Jetzt habe ich sie aber schon , selber gekauft, weil das Teil gebraucht ist, um die Kosten zu senken, dass war auch so abgesprochen und ich sollte sie mir selber aussuchen. Ich habe sie nicht bei Ebay (das war mir zu unsicher) sondern bei einem Fotohändler in Leverkusen , der nur analoge gebrauchte Kameras anbietet gekauft. Er hatte zwei Leicas, eine M4 und eine M5, angeblich im Tresor zu Hause und wollte sie nach Terminabsprache mit mir ins Geschäft mitnehmen.
Wir hatten um 15:00 Uhr den Termin und da stand ich nun und hatte zwei Leicas vor mir. Eine in Chrom (M4) und eine Mattschwarz (M5) beide in einem sehr guten Zustand, nebst drei Leitz Optiken 35, 50 und 90 Brennweite. Ich habe mich, dann für die Leica M5 entschieden, die M5 ist Mattschwarz, schöner finde ich die Chrommodelle. Ich habe jetzt auf der M5 ein 1:2/50mm Summicron drauf unter Kennern ist das die "Glasscherbe" unter den Leitzoptiken.
Die M5 ist ein "Sonderfall" unter den M Kameras, im Volksmund wurde sie Brikettleica genannt, weil sie grösser war, als alle anderen vorher produzierten Leica M 1-4. Sie hat das Ausmaß einer M8 und war die erste Leica mit integrierter TTL Messung und Blitzkontakt im Schuh, daher auch etwas grösser als die Vorgängermodelle. Sie ist die einzigste Leica die einen Rückspulhebel am Boden hat.
Der Messsucher: erstmal Gewöhnungsbedürftig, alle Anzeigen sind eingespiegelt, die eingestellte Zeit, die Belichtungsmessung, über zwei Messnadeln die man zur Deckung bringen muss, man spielt also über ein vorstehendes Zeitenrad (gut zu bediehnen) und über die Blende des Objektives den Belichtungswert ein. Problem: die M5 braucht Queckis, mein Händler hat noch welche (neue von Varta) ,alternativ gibt es nur die Weincell Batterien, oder den Umbau auf 1,5 V Spannung, die M5 braucht exakt 1,35 Volt für den Belichtungsmesser. Wenn man mit dem Messsucher zurechtkommt, hat man eine extrem schnelle KB Kamera.
Die Leica ist einfach, man darf sich da jetzt nicht, dass Nonplus Ultra vorstellen, die M5 ist Baujahr 1972, aber genau diese Einfachkeit der Bediehnung und die optimale Lage in den Händen, macht sie zu einem guten Arbeitsgerät. Die M5 hatte damals ein schlechtes Image und für Leitz, sollte es die letzte M Kamera sein, mittlerweile gibt es die M8.2.
Die M5 war immer verschmäht unter den M Leicas, mittlerweile hat sie aber einen anerkannten Status erhalten und ist als erste Leica mit TTL Messung in die Geschichte eingegangen, da die M5 geringe Verkaufszahlen hatte, ist sie heute unter Sammlern sehr begehrt.
Testbericht zwei folgt.
LG
Frank