So, ich war heute da. Ich bin bereits in den frühen Morgenstunden Richtung Köln gefahren, da ich unbedingt bei aufgehender Sonne die Rheinhallen-Baustelle (es steht ja nur noch die Fassade und der Messeturm des alten Geländes) fotografieren wollte. Als dann der Einlass bei der photokina geöffnet wurde, bin ich da natürlich direkt hin.
Ich habe ziemlich schnell festgestellt, dass sich einiges geändert hat. Insgesamt sind die meisten Hersteller knausriger geworden mit der Prospektausgabe, bzw. haben teilweise schlicht und einfach keine. Rühmliche Ausnahmen bildeten Linhof, Mamiya, und Rollei. Sehr häufig wurde man nur auf die Homepage verwiesen, da könne man alles ausdrucken. Die Hallen 1-3, wo Aufnahmegeräte, etc. präsentiert wurden, waren zwar voll, aber es ging dennoch, ganz angenehm dadurchzuschlendern. In den Hallen 10.1 und 10.2 war fast nichts los. Nur sehr wenige Besucher interessierten sich anscheinend für die Bildverarbeitung und Laborgeräte nebst Photopapieren. Das war natürlich angenehm in Bezug auf ausführliche Gespräche an den Ständen selber. Bei Maco/Rollei führte ich ein langes Gespräch mit einem der Techniker. Da er der deutschen Sprache nur bedingt mächtig war, führten wir die Unterhaltung auf französisch, später englisch, was zwar das Verständnis der technischen Details nicht unbedingt vereinfachte, aber dennoch ermöglichte, die begehrten Informationen zu erhalten. So erfuhr ich viel über den Diafilm, von dem ich mir natürlich direkt mal 3 Stück kaufte (photokina-Preis 5 Euro) und über die Kristallstrukturen der restlichen Rollei-Filme im Vergleich.
Bei Leitz drängte sich alles um das M-System und die brandneue M8. Ich hatte sie auch mal in der Hand und auch mal auf der Leitzschen Objektivtribüne ein paar Testfotos machen können. Der Stand mit dem R-System dagegen war fast gar nicht frequentiert.
Enttäuscht war ich von Hasselblad. Dort wurden zwar Kalender verkauft, Kameras oder Informationen über solche waren jedoch nur spärlich auszumachen.
Bei Mamiya zeigte man sehr bereitwillig alle möglichen Modelle und half bei Fragen gerne aus, so soll es sein. Die Präsentation der Technika bei Linhof war ebenso interessant. Dort wurden auch nette Info-Pakete geschnürt mit allen Systeminformationen, etc. Außerdem konnte man selber mal an den verschiedenen Modellen rumgriffeln und wurde mit Kaffee versorgt. Also top.
Der Rollei-Stand war ebenfalls sehr informativ. Dort wurden freundlich alle Modelle präsentiert und vorgeführt, schnell entstand ein Gespräch über die alten Rolleis im Vergleich zu den neuen. Mein Untergang erwartete mich wie bisher bei jeder photokina am Lindemanns-Stand. Wer kann schon widerstehen, wenn Bücher, die sonst 49 Euro kosten, dort als photokina-Sonderpreis für 19,90 angeboten werden. Da musste ich also zugreifen...
Bei Kaiser und Durst ging es wie fast immer sehr ruhig zu. Bei Durst sprach ich einen Mitarbeiter auf die Einstellung der Produktion an, wodurch auch hier schnell ein fachlich interessantes Gespräch entstand. Man spielte direkt mit offenen Karten und betonte, dass die Produktion sich nicht mehr lohne. Beruhigenderweise gibt es aber noch lange den Service.
Die Stände von Fuji und Kodak fand ich absolut enttäuschend. Kodak konnte nichts an Materialien über Filme herausgeben außer einem kleinen Zettel mit Abbildungen der Filmschachteln und gedruckten Links auf die Kodak-Seite und einer Presseinformation über die neuen Portras. Das fand ich schon ein wenig seltsam. Bei Fuji sah es ähnlich aus. Bei beiden konnte man nichts über Photopapiere sagen, weder über das aktuelle Sortiment, noch über die Lieferbarkeit oder Unterschiede/spezifische Eigenschaften. Schade.
In Halle 6 fehlte ohne die Agfa natürlich etwas, AgfaPhoto Digitalkameras waren vertreten mit einer kleinen Nische, wo sich eine Hostess fürstlich langweilte. Der Stand war gänzlich leer. Keine Ausstellungsgeräte/-waren, keine Infomaterialien, einfach nichts. Nur die Adresse des Kameraherstellers prangte an der Wand.
Sehr gut gemacht war der Lomo-Stand. Dieser war mit viel Aufwand geschmückt worden mit entsprechenden Fotos. Die Kameras waren ausgestellt, konnten direkt gekauft und getestet werden und man geizte nicht mit Antworten auf Fragen zu den Geräten (dieses Lomo-Fisheye-Plastikdings hat schon was...).
So, jetzt werde ich erstmal meine Beute sichten und mich ein paar günstigen Fotobüchern widmen. Vielleicht sieht man sich dort 2008.
Niko
In der räumlichen Askese zeigt sich das Wesen des Sammlers.