Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 01.05.2009 05:51von mks • Mitglied | 864 Beiträge
Hallo!
Ich soll in drei Wochen eine Tanzaufführung während der "Blauen Nacht" fotografieren. D.h. es verbindet sich Nachtfotografie mit Bewegungen. Belichtungszeiten länger als 1/30 Sekunde (??) kommen also nicht wirklich in Betracht. Einigermaßen lichtstarke Objektive (WW-Zoom sowie Tele mit 2.8 und eine Normalbrennweite mit 1.8) hab ich, einen TTL Blitz mit Leitzahl 34 auch, meine Kamera kann selbigen sogar auf den zweiten Verschlußvorgang syncronisieren.
Ich bin mir völlig unsicher welcher Film schlau ist. Außerdem bin ich dankbar für andere Tips zum Zusammenspiel von Dunkelheit und Bewegung.
Man sehe mir nach wenn ich die falsche Rubrik erwischt habe, ich wusste nicht so recht wohin mit der Frage.
Gruß!
Markus
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RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 01.05.2009 12:41von Gelöschtes Mitglied
Es hängt aber total von der Beleuchtung vor Ort ab. Vielleicht kannst du ja noch was darüber erfahren.
Ich hoffe inständig, jemand hat einen besseren Rat, kann ich selbst sehr gut gebrauchen.
RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 01.05.2009 19:30von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hi,
ich habe im Laufe der Jahre sehr gute Erfahrungen mit dem SW-Film Fuji Neopan 1600 gemacht, im richtigen Entwickler kommt er gut und bringt tolle Ergebnisse. Die Erfahrungen zum Delta 3200 kann ich nur bestätigen, er arbeitet heftig steil und sehr grobkörnig. Ich habe zwar schon Aufnahmen von Andreas (Grueni) gesehen, die er mit dem Film in MF nachts gemacht hat und die richtig gut waren, aber wie besagt, ich hab mit ihm ganz schlechte Erfahrungen... Ähnlich schlechte Erfahrungen hab ich übrigens mit dem Neopan 1600 @ ASA 3200 gemacht !!
An Farbmaterial kommen 4 Möglichkeiten in Betracht:
- Fuji X-tra Superia 800 - bringt für die Empfindlichkeit noch sehr gute Schärfe und Farben
- Fuji X-tra Superia 1600 - ebenfalls mit (für die Empfindlichkeit) noch gute Schärfe, Farben sind neutral und gut
- Kodak Portra 800 VC - arbeitet scharf, Farben sind intensiv (Vivied Color)
und Möglichkeit Nummer 4:
- einen 400er Diafilm (Fuji Provia 400X) auf ASA 800 pushen und entsprechend entwickeln lassen. Hiermit habe ich noch keine praktische Erfahrung, habe aber schon regelmäßig einen Fuji Sensia 200 auf ASA 500 gepusht und mit ASA 400 bei Studio 13 entwickeln lassen. Die Ergebnisse waren hervorragend, die Schärfe wirklich gut, die "Kornarmut" war für die Empfindlichkeit absolut in Ordnung.
Ob Du mit ASA 800 bereits zu Verschlusszeiten von 1/30 Sek. kommst, weiß ich nicht - im Zweifel würd ich den Fuji Superia 1600 oder Neopan 1600 verwenden, dann hast Du noch mal eine Blende mehr Sicherheit.
Was Digital angeht: ich arbeite bei Hochzeitsaufträgen etc wegen der Menge auch nur noch digital, in Kirchen muss ich oft ASA 800 oder gar ASA 1600 nehmen. Meine EOS 400D (Amateurklasse) rauscht hier schon unangenehm. Wenn man eine hochwertige DSLR besitzt (also eine semiprofessionelle oder eine professionelle) dürften ISO 1600 weniger ein Problem sein. Ich hab auf einem Treffen im Zoo letztes WE jemanden kennengelernt, der nutz eine Nikon D700 und kann die theoretisch bis ISO 25.XXX hochziehen. Die Kamera arbeitet bei ISO 6.400 noch zufriedenstellend in Bezug auf Schärfe und Rauschen. Aber wer kann sich schon so ein Profigerät leisten?? Hat man hingegen eine nicht so hochwertige DSLR (wie meine oder niedriger) bzw. eine BridgeKamera, kann man u.U. schon bei ISO 400 oder 800 an verwertbare Grenzen stoßen.
Gruß
Sven
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Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 03.05.2009 20:00von mks • Mitglied | 864 Beiträge
Hallo Grommi und Sven,
vielen Dank für eure Ratschläge. Ja: es geht um Farbmaterial. Hab ich ganz vergessen zu sagen weil ich seit längerem nix anderes mehr mache. Nach Svens Vorschlägen hab ich noch ein wenig über den Portra 800 gelesen und wie es aussieht werde ich den auf ISO 2000 belichten und auf 3200 pushen lassen.
Habt ihr mal nachts im Freien geblitzt? Ich weiß leider noch nicht genau wo das stattfinden wird, aber die Wahrscheinlichkeit, dass es sich lohnt den Hintergrund auch gut zu belichten ist hoch...
Danke und Gruß!
Markus
PS: Links über das pushen von Portra 800
http://photo.net/film-and-processing-forum/00Kewe
http://photo.net/film-and-processing-forum/00C4sm
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RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 03.05.2009 21:06von Gelöschtes Mitglied
Da müsstest du schon den Blitz mit Funkauslösung im Hintergrund platzieren. Wenn du vom Kamerastandpunkt aus blitzt, wird der Vordergrund nur noch heller. Und deinen avisierten Prozess solltest du unbedingt vorher testen. Nicht, dass du nachher enttäuscht bist. Ich persönlich arbeite lieber nach dem Motto: so einfach wie möglich, so aufwendig wie nötig. Genauso wichtig ist es für mich, die verwendeten Verfahren (und evtl. Arbeitsweise des Labors) gut zu kennen und bei gutem Ergebnis möglichst wenig zu verändern. Man kann viel "kaputtoptimieren". "Keep it simple" minimiert Fehlerquellen drastisch.
RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 03.05.2009 22:01von mks • Mitglied | 864 Beiträge
Zitat von grommi
Da müsstest du schon den Blitz mit Funkauslösung im Hintergrund platzieren. Wenn du vom Kamerastandpunkt aus blitzt, wird der Vordergrund nur noch heller.
Äh, nee. Das waren zwei getrennte Gedanken. Einmal wie krieg ich den schlecht beleuchteten Hintergrund mit dem bewegten Vordergrund kombiniert und zum zweiten hab ich einfach noch nie Nachts im Freien geblitzt und wollte wissen, ob es da irgendwelche bekannten Fallen gibt.
Markus
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RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 03.05.2009 22:46von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hm... wenn Du nicht grade über eine (Outdoor-)Blitzanlage verfügst, wird das schwierig. Ein guter Aufsteckblitz hat eine Leistung zwischen LZ 50 und 60 und reicht damit bei ISO 100 grad mal 5-8 Meter weit (zumindest heißts das von meinem Sigma EF 500 DG Super, und der hat LZ 53 - ich hab wenig praktische Erfahrung damit, weil ich meist mein Stativ mitschleppe).
Im völlig dunklen wird das keine so gute Lichtquelle sein, ich denke mal, wenn Du nicht ganz nah an die Tanzgruppe herankommst, wirst Du von den Ergebnissen enttäuscht sein. Solltest du schräg an die Gruppe herankommen (wenn Du also an einer Seite der Bühne stehst), hast Du den Vordergrund (die vorderen Tänzer) sehr hell, den Rest aber entsprechend dunkler - auch nicht so reizvoll.
Dazu kommt, dass ein Aufsteckblitz ziemlich stark nur in die eine Richtung feuert (enger Winkel), hier müsstest Du Dir ggfs. eine Möglichkeit ausdenken (basteln), um das Blitzlicht stärker zu streuen oder zu lenken. Dann musst Du aber beachten, dass die Reichweite (z.B. bei einer Streuung) wieder einmal weiter sinkt.
Ciao Sven
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RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 03.05.2009 22:49von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
P.S. Was die Push-Verwendung des Films angeht, mail mal den Hersteller an und erkundige dich vorher danach. Oder ggfs. auch ein Fachlabor wie Studio 13 und frag nach den Möglichkeiten der Handhabung des Filmmaterials. In einem Standard-Labor wie CEWE würd ich das nicht machen lassen !!
Die Frage ist, ob der Portra 800 auf ASA 2000 wirklich besser kommt als beispielsweise der Superia X-tra 1600 auf ASA 2000 oder gar 3200...
Ich hab mit dem Pushen von Farbnegativmaterial keine Erfahrung, die beschränkt sich nur auf Diamaterial. So oder so, berichte später bitte mal über die Ergebnisse !!
Ciao Sven
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RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 03.05.2009 23:26von mks • Mitglied | 864 Beiträge
Also das rankommen ist kein Problem, ich bin nach Ausfall eines Profis sozusagen der "offizielle" Fotograf *schwitz*. Und laut der Skala auf meinem Blitz bin ich bei ISO 1000 schon mit Blende 5.6 bei 30m, also wäre das bei ISO 2000 für die Tänzer mehr als ausreichend. Und den Hintergrund kann ich eh nicht blitzen. Ich werd mir auf jedenfall mal deine Bauanleitung für den Reflektor zum indirekten blitzen ansehen.
Zitat von Grisu
P.S. Was die Push-Verwendung des Films angeht, mail mal den Hersteller an und erkundige dich vorher danach. Oder ggfs. auch ein Fachlabor wie Studio 13 und frag nach den Möglichkeiten der Handhabung des Filmmaterials. In einem Standard-Labor wie CEWE würd ich das nicht machen lassen !!
Die Frage ist, ob der Portra 800 auf ASA 2000 wirklich besser kommt als beispielsweise der Superia X-tra 1600 auf ASA 2000 oder gar 3200...
Ich hab mit dem Pushen von Farbnegativmaterial keine Erfahrung, die beschränkt sich nur auf Diamaterial. So oder so, berichte später bitte mal über die Ergebnisse !!
Ich werde auf jeden Fall die Ergebnisse (egal wie sie werden) hier zeigen. Das Problem mit dem pushen von C41 Material ist wohl, dass man die Lichter viel stärker aufhellt als die Schatten. D.h. wenn man auf 3200 pusht sollte man entweder auf die Schatten belichten oder eben nur ISO 2000 einstellen.
Cewe kriegt von mir schon lange nix mehr. Ich frag mal meinen Fotoladen ob die damit Erfahrung haben, sonst gehts nach Stuttgart.
Gruß!
Markus
PS: wie ich gerade erfahren habe fürchten sich die Organisatoren vor dem Wetter und die Veranstaltung findet innen statt. Die Hintergrundfrage ist damit hinfällig weil der Hintergrund nur wenige Meter hinter den Tänzern sein wird.
Leider musst ich auch erfahren, dass die Kostüme teils großflächig reflektieren ("weißgoldene" Sonne). Ich kenne das von Bildern auf Arbeit, dass die Reflekoren an den Hosen und Jacken bei Blitzaufnahmen das gesamte Bild überstrahlen und der Rest absäuft. Gibts einen Trick das zu vermeiden?
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RE: Nachtaufnahmen einer Tanzgruppe
in analoges Fotozubehör 04.05.2009 00:52von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Zitat von mks
Gibts einen Trick das zu vermeiden?
Dann gibt es aus meiner Sicht nur noch zwei Möglichkeiten:
entweder ganz auf jeden Blitzeinsatz verzichten (oder wie hier in Innenbereichen nur über die Reflexion an der Decke bzw. einer größeren weiße Fläche (z.B. Styroporplatte) zu blitzen)
oder
das Blitzlicht so extrem zu streuen und weich zu machen, wie man es z.B. in der Produktfotografie in einem Lichtwürfel kennt. Das setzt aber wieder eine Studioblitzanlage voraus und ist IMHO mit einem Aufsteckblitz kaum zu handhaben.
Auf jeden Fall solltest Du eine Blitzbelichtungskorrektur von mindestens -1 Blende nutzen, damit das Blitzlicht nicht zu grell wird.
Gruß
Sven
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