'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 26.11.2008 06:56von fragö • Mitglied | 521 Beiträge
Angeregt durch das am 15.11.08 von 'Maria' eröffnete Thema "Sucherkamera für Städtetouren", möchte ich einmal eine Kamera/einen Kameratyp ins Gespräch bringen, der nicht so sehr bekannt ist und meiner Meinung nach verkannt wird.
Es handelt sich um die Voigtländer Vito C und den späteren Modellen Vito CS und Vito (die mit der Klappe!)!
Ausgangspunkt oder Vorbild dieser Kameras war mit Sicherheit die 'MINOX 35 EL' (aus dem Jahr 1975) - konstruiert von Karl-Heinz Lange. Er war auch Schöpfer der 'Voigtländer Vito C' im Jahr 1981!
Alle drei Modelle wurden bei BALDA in Bünde hergestellt, ebenso wie vorher die Minoix 35 EL! Balda stellte später die Kameras auch unter eigenem Namen her.
"Taschenkameras" aus dem Grund, weil sie sehr leicht -ca. 145 g- und klein -103 x 62 x 32 mm- sind; sie passen in jede Hemden(brust)tasche!
Hervorzuheben ist, dass als Energiespender für die Belichtung und den Verschluss zwei Batterien LR/SR 44 benötigt werden (die gibt es ja heute noch!) und der Sucher für Brillenträger hervorragend geeignet ist!
Ein kleiner Nachteil in meinen Augen, allerdings nicht für Schnappschüsse: der Programmverschluss (1/500 Sek. f/16 - 1 Sek. f/2,8)! Ein weiterer -größerer- Nachteil ist, dass als Blitzgerät nur die seitlich ansetzbaren Systemblitzgeräte VSC 18 von Voigtländer oder CF 18 von Balda benutzt werden können (Abmessung u. Gewicht: 62 x 56 x 28 mm; 75 g ohne Batterien). Der Einsatz eines normalen Blitzgerätes ist nicht möglich!
Noch etwas zu den verschiedenen Modellen von VOIGTLÄNDER und BALDA:
Baugleich sind:
Voigtländer Vito - Balda C 35
Voigtländer Vito C - Balda CA 35
Voigtländer Vito CS - Balda CS 35
Zwischen Balda CA 35 und CS 35 gibt es noch die CE 35, dazu gibt es kein 'Gegenstück' von Voigtländer! Sie wurde allerdings unter dem Namen "REVUE 35XE" bei Foto-Quelle verkauft!
Der Unterschied zwischen den Modellen:
Voigtländer Vito / Balda C 35 haben ein 5,6/38mm Objektiv; alle anderen sind mit einem 2,8/38mm Objektiv ausgestattet (alles 4 Linser/3 Glieder). Die Balda CE 35 / REVUE 35XE haben ferner eine 'Gegenlichtkorrektur-Taste (2x)' und bei den CS-Modellen kommt noch ein Selbstauslöser und eine Batteriekontrolle dazu.
Bei allen Modellen muß die Entfernung manuell eingestellt werden!
Bei Spaziergängen oder längeren Wanderungen nehme ich gern diese 'Taschenkamera' mit, denn ca. 150 g fallen kaum ins Gewicht und dazu kommt noch, dass sie meiner Meinung nach "Dia tauglich" ist (von der Belichtung her)!
Ach ja, ein ganz wichtiger Punkt: Es gibt noch eine Werkstatt die diese Kameras -egal ob Voigtländer oder Balda- repariert und zwar zu einem sehr vernünftigen Preis! Inhaber dieser Werkstatt ist ein ehemaliger BALDA-Mitarbeiter.
Zu den Bildern:
1. Bild: die Voigtländer-Modelle
2. Bild: die Balda-Modelle
3. Bild: Balda CS 35 mit Systemblitz (der natürlich auch an die Voigtländer-Modelle passt)
4. Bild: Voigtländer Vito C in geschlossenem Zustand mit Blitz
RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 00:25von Grisu • Admin | 9.337 Beiträge
Hi,
vor denen hab ich vor einiger Zeit schonmal in eBay "vorgestanden", zu einem Kauf ist es bislang nicht gekommen. Kennst Du zufällig die ungefähren Gebrauchtpreise für das CS-Modell ??
Ich fänd die Kamera als Immer-Dabei sehr reizvoll, zumal - wie Du schon schriebst - hier keine Queckies gebraucht werden. Das könnte für mich der Ausschlag sein, mir so eine mal zu kaufen. Mich haben auch immer die Minox-Kameras brennend interessiert, aber erstens hat die Haltbarkeit deren Verschlusses einen fragwürdigen Ruf, zum anderen ist das Theater mit den Queckies nix für mich. Wenn hier die Verschlüsse eine höhere Qualität erreichen sollten, könnte dies genau meine Immer-Dabei werden.
Wie gut funktioniert das mit der Entfernungseinstellung in der Praxis ?? Und ab wann geht die auf Unendlich ??
Ciao Sven
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Meine Handwerkszeuge: EOS 5D, EOS 5D MK II, EF 24-105/4 L IS USM, EF 70-200/2.8 L USM, EF 50/1.8 II, Cosina AF 19-35/3.5-4.5 Digital, Sigma 12-24 F4.5-5.6 II DG HSM; Canon PowerShot SX50 HS; Yongnuo YN-568 EX II, YN-622C; Panasonic Lumix DMC-G6, Lumix Vario 14-42/3.5-5.6 asph./Mega O.I.S., LUMIX G VARIO 45-150mm / F4.0-5.6 ASPH MEGA O.I.S.
RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 01:33von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Wenn Queckis nichts für Dich sind und die fragwürdige Minox-Qualität auch nicht, dann kannst Du mal nach Kameras der Olympus-XA-Serie schauen. Die gibt es von einfach mit Selenbeli bis Makro und Meßssucher, wobei der Meßsucher der XA eher eine Spielerei ist meiner Meinung. Das 2,8/35 der XA soll hervorragend sein und die anderen auch nicht schlechter. Es ist jedenfalls erstaunlich streulichtfest. Sehr gewöhnungsbedürftig ist allerdings der Sensorauslöser. Manche ( 1 von meinen 3 ) sind so sensibel, daß es schon genügt, den Finger draufzulegen. Mit keiner anderen Kamera habe ich so viele ungewollte und verwackelte Aufnahmen gemacht. Ansonsten ist das Konzept dieser gekapselten Kamera hervorragend. Hier sind sie:
http://www.camerapedia.org/wiki/Olympus_XA
Hier findest Du eine Liste aller (?) besonders kleinen KB-Kameras:
http://www.subclub.org/shop/aps.htm
Ich persönlich würde aber eine Autofokuskamera bevorzugen, weil ich beim Schätzen der Entfernung doch zu häufig daneben liege. Da gibt es natürlich auch eine breite Auswahl.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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analog: Olympus OM-2 und OM-4, Kodak Retina IIIC, IIIS und Retina Reflex S; digital: Pansonic Lumix GH3 und GF6
meine Galerie http://www.pbase.com/buschkoeln
meine HP http://jochen-b.de/
RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 01:37von fragö • Mitglied | 521 Beiträge
Hallo Sven!
Die ungefähren Gebrauchtpreise für die CS-Modelle sind mir nicht bekannt! Ich habe gerade mal bei eBay nachgesehen, da werden im Moment keine CS-Modelle angeboten, allerdings 'Voigtländer Vito C' mit Blitz und teilweise mit Tasche im Geschenkkarton. Die Preise liegen im Augenblick noch unter 10,-- Euronen!
Im Schnitt habe ich zwischen 15,-- und 25,-- Euro bezahlt (egal welches Modell von Voigtländer oder Balda).
Nach meiner jetzigen Erfahrung mit diesen Kameras, müßte es nicht unbedingt eine CS sein (Gegenlichtkorrektur-Taste, Selbstauslöser und Batteriekontrollanzeige habe ich noch nicht gebraucht).
Mit der Entfernungseinstellung habe ich kein Problem. Ich habe das 'Entfernung schätzen' um 1960 mit meinem ersten Fotoapparat gelernt.
Bei den Modellen von Balda / Voigtländer können folgende Entfernungen eingestellt werden: 0,9-1-1,2-1,5-2-3-6m und unendlich. Die 3m-Einstellung ist die 'Schnappschuß-Einstellung'.
Gruß aus Anröchte
Franz
RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 01:59von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Zitat von fragö
Mit der Entfernungseinstellung habe ich kein Problem. Ich habe das 'Entfernung schätzen' um 1960 mit meinem ersten Fotoapparat gelernt.
In meinem Spiegelreflexsucher sehe ich mit dem 50er einen deutlichen Schärfeunterschied z.B. zwischen knapp 3m und 3,50m ebnso wie zwischen knapp unter 15 bis knapp über 15m. Ich glaube nicht, daß das jemand wirklich schätzen kann. Man muß halt auf Schärfe verzichten und nur Motive fotografieren, für die man keine Punktschärfe braucht.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 02:34von fragö • Mitglied | 521 Beiträge
Zitat von bilderknipser
In meinem Spiegelreflexsucher sehe ich mit dem 50er einen deutlichen Schärfeunterschied z.B. zwischen knapp 3m und 3,50m ebnso wie zwischen knapp unter 15 bis knapp über 15m. Ich glaube nicht, daß das jemand wirklich schätzen kann.
Gruß
Jochen
Da gebe ich Dir vollkommen recht, das kann vermutlich keiner! Ist meiner Meinung nach bei den meisten Aufnahmen auch nicht notwendig, da es auch heute noch den Begriff 'Schärfentiefe' gibt und auf den manuell einstellbaren Objektiven gibt es neben der Entfernungsskala noch die Schärfentiefenskala und damit kann man bei vielen Aufnahmen die benötigte Schärfe einstellen.
Du hast recht, bei benötigter 'Punktschärfe' muß man schon sehr genau einstellen. Aber wer hatte um 1960 schon eine Kamera mit Spiegelreflexsucher, die konnte sich kaum jemand leisten. Da wurde anhand der Schärfentiefenskala eingestellt und bei Nahaufnahmen mit Vorsatzlinse -z.B. Blumen- (damalige Objektive konnten kaum unter 1m eingestellt werden) wurde der Zollstock genommen!
Für den normalen Gebrauch kommt es mit Sicherheit nicht auf 50 oder 100 cm an (außer im nahen Bereich).
Gruß aus Anröchte
Franz
RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 04:17von bilderknipser • Moderator | 9.358 Beiträge
Sicher kommt man häufig mit Schätzen klar, besonders wenn man z.B. mit 400 ASA draußen fotografiert. Aber für viele sind 100 ASA auch bei schlechtem Wetter noch "normaler Gebrauch". Da wird es schon eng. Ich denke, daß es hier ja eher nicht um point-and-shoot-Kameras geht, denn dann wäre eine kleine AF-Kamera sicher die viel bessere Wahl. Wenn es aber um gestaltete Bilder geht, dann wurde auch in den 60ern und früher zwar nicht zu SLRs aber zu Kameras mit E-Messer gegriffen. Die Leica war da nicht die einzige, ganz abgesehen davon, daß sie damals auch noch nicht diese irre abgehobenen Preise hatte.
Schau doch mal bei Deiner Spiegelreflex ob Du bei Arbeitsblende z.B. 5,6 wirklich alles im angegebenen Tiefenschärfebereich gleich scharf siehst bzw. dann nicht mehr punktgenau einstellen kannst. Ich benutze die MF-Nikkore mit Adapter an der EOS bei Arbeitsblende und mir fällt das nicht schwer. Die Tiefenschärfenangaben sind nur Anhaltspunkte. Je besser der Film und das Objektiv und je kritischer der Fotograf, umso weniger stimmen sie. Ich möchte mal wissen, ob die in den letzten Jahrzehnten überhaupt mal an die immer besser werdenden Filme angepaßt wurden.
Gruß
Jochen
Gruß
Jochen
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RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 07:09von strind77 • Mitglied | 270 Beiträge
Weil wir gerade bei Taschenkameras sind: Hier meine kleinsten.
Alka 16 und Franka 16. Sind eigentlich Edixa 16 Kameras. Ne Edixa 16 hab ich auch noch, sogar mit gekuppeltem Belichtungsmesser - allerdings hab ich davon noch kein Foto. Weiß nur noch nicht, wo man Filme dafür herbekommt, bzw. wer die entwickelt. Zwei Spulen hab ich auf jedenfall schon mal.
Gruß
Jens
RE: 'Taschenkamera'
in Kameratechnik, Objektive, Blitzgeräte 27.11.2008 19:11von die_immer_noch_auf_Film_knipst • Mitglied | 37 Beiträge
Auch eine analoge Taschenkamera ist dieses edle Teil hier:
"Eigenwillig gestaltete Spiegelreflex für das Pocketformat (13 x 17 mm), Baujahr 1976, Minolta (Japan); Belichtungsautomatik, Zoomobjektiv 1:4,5/25-50 mm. Schnellschalthebel auf dem Boden (etwa unterhalb des Auslösers). Das gelochte Rad links dient zum Einstellen der Blende. Blitzschuh"
zitiert aus http://www.kameramuseum.de/1minolta/zoom-110-slr.html
Scans vom Papierbild reichen fürs Internet durchaus, aber Entwicklung und Abzüge dauern inzwischen ewig lange und sind ziemlich teuer :-(
Das Teil habe ich in der Bucht so gut wie niegelnagelneu für 25 Ersatzmark gefischt. Ein-oder zweimal im Jahr wird sie ausgeführt :-)))
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