Tja...
Vielen Dank für die konstruktiven Beiträge.
Ich hab' mich während meines Musikstudiums im Kompositionsunterricht sehr ausgiebig mit guter und schlechter Musik auseinandersetzen müssen, und dabei festgestellt, dass es in jedem Bereich (Klassik, Jazz, Rock, Schlager, HipHop, Techno, ...) beide Arten gibt. Und das abseits der meisten Subjektivität.
Zur Kunst gehört eben auch eine Menge Handwerk. Und eine gute handwerkliche Umsetzung macht selten ein Kunstwerk kaputt. Wenn ein Kunstwerk ein tolle Idee enthält, aber handwerkliche Dinge stören, könnte es ja noch besser sein. Ebenso kann eine perfekte handwerkliche Leistung ohne Idee, ohne Gefühl nur eine leere Übung sein.
Wenn mir ein Bild nicht gefällt, frage ich mich, warum. Wenn ich handwerklich nichts auszusetzen habe, kann ich zwar sagen, dass es nicht meinen Geschmack trifft, kann aber trotzdem die handwerkliche Leistung des Künstlers loben.
Wenn mir ein Bild grundsätzlich gefällt (so aus'm Bauch 'raus), spricht ja nichts dagegen, auch mal die Technik zu betrachten. Und wenn ich dann feststelle, dass ein anderer Kontrast, Ausschnitt, ... die Bildidee noch unterstützen würde, ist es für mich noch kein wirklich gutes Bild.
Ich finde, man sollte beide Ebenen (subjektives Bauchgefühl, technische Analyse) betrachten (dürfen).
Ein weiterer Aspekt (den Bernd auch nannte) ist der Zweck. Was in einer Situation passt, kann in einer anderen stören. (So wirkt die Klarinettensonate von Hindemith nur richtig, wenn man das Entstehungsjahr berücksichtigt ) Wie teilt man aber den Zweck, die Absicht dem Betrachter am besten mit?
Ich nehm' mir Feiningers "Schlüssel" mal mit ins Bett...
Swingende Grüße
Henning
PS: Ich halte dieses Thema generell für wichtig. Vielleicht können wir die Wettbewerbsdiskussion hier heraushalten...