Hallo,
da gestern der Einwand kam, daß Polaroid zwar ein Riesenspaß, aber mit ca. 1,20 Euro pro Bild nicht gerade preisgünstig ist – ich habe noch was Billigeres. Macht auch Spaß, erschließt neue Sichtweisen und ist mit primitiven Mitteln zu bewerkstelligen.
Ich habe einen kleinen Packen uraltes 7x10cm-ORWO-Fotopapier aus der DDR, bei dem ich herausgefunden habe, daß es nach über 25 Jahren noch ohne Einschränkung verwendbar ist. Das war halt noch Qualität (mein 10x15-ORWO geht auch noch prima) – gut, dafür waren die Wolfener in der chemischen Zusammensetzung auch noch etwas „freier“...
Der 100er-Pack hat mit Versand 5 Euro gekostet, macht 5 Cent pro Bild. Sehr praktisch ist das Format für Bilder, die man in der Brieftasche mit sich führen möchte.
Ich habe es aber nicht nur unter dem Vergrößerer ausprobiert.
Und da der erste Versuch (die Dosen) gleich geklappt hat, wurden es insgesamt drei invertierte Unikate, die ich hier zeigen will.
Die verwendete Technik war denkbar einfach:
- eine Balda Rollbox (Meniskus-Hinterlinse F=11, Neupreis in den 30ern: 4 RM)
- eine Nahlinse, die ich provisorisch mit Tesafilm an der Box angebracht habe
- ein Lineal, um etwa 50 cm auszumessen
- da der Drahtauslöser an der Box nicht ging, habe ich einfach den Auslöser festgehalten und die Box fest aufgestellt und mit der anderen Hand auf den Boden gedrückt
Und dann habe ich damit ein wenig das Geschehen im meinem Keller abstrahiert.
Vom Papier mußte ich etwa 5 mm abschneiden, dann war es 6,5x10 cm groß und paßte genau in die Box. Mit geschlossenem Rückdeckel wurde es schön plan gedrückt. Die Belichtungszeit bei Kellerbeleuchtung hatte ich mit ca. 2:30 Minuten recht gut berechnet (ich ging von 3 bis 6 ASA aus) und blieb daher auch bei den zwei folgenden Bildern dabei.
Man kann natürlich jedes Fotopapier nehmen und es entsprechend zuschneiden.
Das macht viel Spaß! Als nächstes müßte ich mir wohl Direktpositivpapier besorgen...
Viele Grüße
Nils
PS: Ja, Entwickeln muß man das Papier natürlich schon noch. Aber ich war ja ohnehin im Keller und bekam die Bilder somit quasi sofort zu sehen.
Für Draußen bräuchte man wohl einen lichtdichten Sack.