Hallo,
wir haben ja schon häufiger über eine abweichende Nutzung der Nennempfindlichkeit diskutiert, Mike hat im Bereich "Studiotechnik" eine Frage mit ähnlichem Inhalt gestellt.
Zur Zeit lese ich grade den Fotolehrgang von Michael Hein, der sehr umfangreich und empfehlenswert und zudem von seiner Seite (http://www.parallaxe.de) kostenlos als PDF downloadbar ist. Für jeden, der sich gerne mit Portrait- und Aktfotografie sowie Lichtführung beschäftigt, meine absolute Empfehlung.
Zurück zum Thema:
was sich sehr interessant fand, war Hein's Empfehlung, Schwarzweiss-Filme immer mit ca. der halben Nennempfindlichkeit zu nutzen, um durchgezeichnete Schatten zu erhalten. Als Beispiel führt er einen TMax 400 an, der für die Verwendung in Perceptol mit 185 ASA, für die Verwendung in ID-11 mit 250 ASA belichtet werden sollte.
Weiterhin interessant fand ich seine Empfehlung, bei Fotografie mit Kunstlicht oder bei später Abendsonne panchromatische Filme mit 1/2 bis 1 Blende reichlicher zu belichten, um einen vom Belichtungsmesser nicht zu erfassenden Empfindlichkeitsverlust von bis zu 2/3 Blenden auszugleichen und Zeichnung in die Schatten zu bekommen. Um die Kontraste hier wieder einzufangen, empfiehlt er eine verkürzte Entwicklungszeit, was wohl auch dem feinen Korn zu Gute kommt.
Grade der zweite Punkt war zumindest mir persönlich noch nicht bekannt, deshalb dacht ich mir, ist's für Euch vielleicht auch interessant . Zum ersten Punkt war mir nur die Empfehlung bekannt, einen Film nur mit ~80% der Nennempfindlichkeit, nicht aber mit der Hälfte zu nutzen.
Gruß
Sven
-----------------------------------------------
"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)