Das Problem bei Handbelichtungsmessern ist, dass sie einen sehr weiten Messwinkel, in der Regel von 40° und können nur mit Aufsätzen in dem Winkel begrenzt werden. Damit entsprechen Sie ungefähr einem Normalobjektiv. Wenn Du mit Deiner Kamera mit Tele Belichtungswerte ermittelst, werden die Werte immer genauer sein, weil der Messwinkel damit enger ist, als es ein Handbeli ohne Aufsatz kann.
Da der Messwinkel aber so recht groß ist, ist es schwierig, einen Handbelichtungsmesser auf Distanz korrekt auszurichten. Vielmehr müsstest Du für eine exakte Messung möglichst nah ran an das Objekt.
Aus diesem Grund rate ich Dir - wie oben von mir auch beschrieben - zur Lichtmessung, weil Du hier bei gleichen Lichtverhältnissen eben nicht bis zum Motiv musst, um von dort Richtung Kamera zu messen, sondern eine Annäherung an das Motiv ausreicht.
Es gibt noch einen weiteren Grund, warum die Lichtmessung der Objektmessung überlegen ist. Belichtungsmesser sind ja auf 18%iges Grau geeicht. Misst Du nun mit Deiner Kamera (Objektmessung) bei gleichen Lichtverhältnissen jeweils eine exakt 18%ig graue, eine weiße und eine schwarze Fläche an, erhälst Du immer andere Ergebnisse, weil unterschiedlich viel Licht reflektiert wird. Hier müsstest Du eine Pluskorrektur bei der weißen und eine Minuskorrektur bei der schwarzen Fläche machen, um zu exakten Ergebnissen zu kommen.
Dabei ist das auf diese Flächen auftreffende Licht aber immer gleich. Wenn Du jetzt eine Lichtmessung machst, misst Du ja "nur" das auf diese Flächen auftreffende Licht, unabhängig von der Reflexionsfähigkeit des jeweiligen Materials. Und damit bekommst Du ein viel neutraleres, nicht korrekturbedürftiges Ergebnis raus.
Sven
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"Wenn ich nicht malen kann, fotografiere ich, und was ich nicht fotografieren kann, werde ich nicht malen" (Man Ray)