MF ist linear nicht doppelt so groß wie KB, aber ich sage das mal so: um bei MF auf 1:1 zu kommen brauchst Du einen doppelt so langen Auszug mit allem was wegen des Gewichts der Auszugsverlängerung und des Objektivs dazugehört - also ein entsprechend stabiles Stativ. Mit KB ist das alles viel einfacher. Und das "mehr drauf" ist doch eigentlich nur für das Negativ zutreffend. Bei den fertigen Bildern ist es nicht nur egal, sondern dann wird es noch einfacher, weil Du keinen so großen VErgrößerungsmaßstab brauchst mit KB.

Ach ja,

Zitat von Randle P. McMurphy im Beitrag #9

---

Als Briefbeschwerer ist es wegen seines gewichtes vorzuziehen - für die bildmäßige Fotografie
bring es wegen des größeren Zerstreuungskreises gegenüber 35mm Optiken keinen Vorteil !!

---

So, hat was gedauert. Will doch noch mal nachfragen.

Zitat von bilderknipser im Beitrag #11

---

Und das "mehr drauf" ist doch eigentlich nur für das Negativ zutreffend. Bei den fertigen Bildern ist es nicht nur egal, sondern dann wird es noch einfacher, weil Du keinen so großen VErgrößerungsmaßstab brauchst mit KB.

---

ja, das meinte ich mit "mehr drauf". Wenn Du ein formatfüllendes Bild der Schachtel haben willst, dann brauchst Du in MF einen sehr viel größeren Abbildungsmaßstab. Dann ist die Schachtel auf dem Negativ aber auch schon vergrößert. Gerade das "mehr drauf" ist aber nicht unbedingt ein Vorteil, wenn man z.B. nur eine Blüte aufnehmen will. Den Rest muß Du nachher wegschneiden, und dann ist der Vorteil futsch. Vermutlich ist dann die Bildqualität auch niedriger, weil die MF-Objektive nicht auf eine so hohe Auflösung gerechnet sind. Und wegen der deutlich schwereren Ausrüstung brauchst Du auch ein stabileres Stativ, um zur gleichen Aufnahmequalität zu kommen.

Dann haben wir´s. Ja, die MF-Objektive kommen nicht an die Auflösung heran.
Die beste Aufnahmequalität habe ich bis dato bei der C330 gesehen,
aber 1:1 ist es bei 80mm natürlich nicht. Mit dem 55er soll man ja fast daran
reichen. Wie wohl eine Hasselblad abschneidet?

Gruß, Jörg

Meine praktischen Erfahrungen:
Mein Original-KB-Zeiss-Makro zur Contax habe ich über einen Zwischenring an die Mamiya gekuppelt.
Im Nahbereich ist der Zeiss-Bildkreis auch für 4,5x6cm gross genug.
Auf Unendlich kam ich aber durch den Zwischenring nicht mehr.
Später habe ich dann das Original-Makro von Mamiya bekommen.
Ich konnte recht gut die Qualitätsunterschiede austesten.
Eigentlich war ich vom 4000,-DM Zeiss innerlich mehr als überzeugt, das diese Linsen das Qualitätsrennen deutlich gewinnt.
Dem war aber nicht so. Wenn da jemand Unterschiede sieht, dann nur im Dünnbrettbereich.
Mag sein, dass im Randbereich dass das Zeiss bei offener Blende leicht besser ist.
Im Gelände aber merkt man nichts. Nur kann ich mit dem Mamiya-Makro jetzt auch bis unendlich fokussieren.
Das Zeiss hat mittlerweile einen kräftigen Glaspilz. Mich störts nicht mehr. KB ist nicht mehr mein Ding. Hätte ich auch nie gedacht.
Nach meinem Gefühl habe ich jetzt einen grösseren Negativbereich (KB zu 4,5x6cm) bei ähnlichem Vergrösserungsmassstab,
da beide Brennweiten ähnlich lang sind.
Ich liebe dieses Mamiya (MF für Arme) Makro, je länger ich es einsetze.
Gruss Berthold aus dem Sauerland

Hallo Berthold,
hast du das 120er oder das 80er Makro von Mamiya?
Wie ist es denn mit der Schwere und dem Auszug. Jochen hatte das
ja schon angesprochen. Also starkes Stativ und evtl. mit Schelle?
Gruß, Jörg

Hallo Jörg.

> hast du das 120er oder das 80er Makro von Mamiya?

Zeiss = 2,8x100mm.
Mamiya = 4,0x120mm.


Wie ist es denn mit der Schwere und dem Auszug. Jochen hatte das
ja schon angesprochen. Also starkes Stativ und evtl. mit Schelle?

Klar, alles ist gegen KB ne Nummer schwerer. Aber die Masse ist nur ein Transportproblem, wenn auch ein gewichtiges.
Die Masse beruhigt aber auch wieder.
Wenn der Spiegel hochgeklappt ist, sind die Schwingungen durch den Verschluss minimal, aber vorhanden.
Die Einheit, Kamera-Objektiv sitzt bei den Mamiyas aber gut ausgewogen über dem Stativgewinde.
Und ohne Spiegelvorauslösung würde ich nie eine Kamera kaufen. Egal ob KB oder MF.
Jedenfalls nicht, wenn ich im Nahbereich oder längerem Telebereich unterwegs bin.
Das Stativ ist auch ein mächtiges und sehr wichtiges Stück Fototechnik, die die Kamera ruhiger zwingen soll.
Ganz gelingt das aber nie. Entweder untragbar sauschwer oder der Kompromiss über Supermaterial.
Mein Karbon-Gitzo mit nem Superkopf zum Vor/Rück-Verschieben der Kamera, kostet den gleichen Preis wie ne Mamiya mit Makro.
Aber es bleibt tragbar. Als Rücksack-Fotograf lieg ich mit diversem Kleinkram + Kamera + Makro + Stativ um 6Kg.
Mehr schaffe ich zum Wandern nicht.
Am Fahrrad ist das anders. Da kommt unter anderem noch ein 3Kg Sandsack als Beruhigungsgewicht hinzu.
Die Qualitätssteigerung mit dem Sandsack sieht man oft in den Bildern.
Aber oft genug kommen noch anderer unbekannte Störfaktoren hinzu, die etwas Unschärfe erzeugen.
Manchmal der Wind, der Untergrund und manchmal auch die Kamera selbst. Oft haperts auch nur am richtigen Fokussieren.
Für mich ist eine Mattscheibe auch ein sehr wichtiges Kamera-Teil. Eine Vollmattscheibe mit Fresnellinse ist schon gut.
Meine Brightscreen zur Mamiya würde ich nie wieder missen wollen.
Mit den Mikroprismenringen incl Schnittbildindikator bin ich bei Nahaufnahmen noch nie so richtig klargekommen.
Die Tiefenschärfe ist zu gering, um über dies Hilfsmitte scharf zu stellen. Jedenfalls bei mir.
Gruss Berhold

Bitte beachten das umso größer das Format umso geringer die Tiefenschärfe ist. Deswegen nutzen viele in der Digitalfotografie dafür lieber eine mit APS-C Sensor statt Vollformat. Ich kann mir vorstellen das man im MF da wirklich Probleme kriegt. Kommt natürlich auch drauf an wie nah man rangeht an das Objekt.

Gruß Alex

Jetzt muss ich doch mal ein Lob auf Mittelformat-Kameras mit Balgen spendieren.
Im 87er Heft von PhotoTechnik International habe ich Datentabellen über MF-Objektive gefunden.

Mamiya TLR C3xx:
80 mm 1:1,5
65 mm 1:1,2
55 mm 1:1,15

Fuji GX 680:
100 mm 1:1,7
80 mm 1:1,5

Mamiya RB67 und RZ67:
65 mm 1:1,4
50 mm 1:1,1

Das 80er für Mamiya TLR ist meiner Meinung nach, das beste MF-Objektiv aus
meiner Sammlung. Jetzt ist noch ein 65er dazugekommen, habe ich noch nicht
getestet.

Gruß, Jörg

Nach erstem Test des 65mm an Mamiya C3 hier mal ein Beispielbild, Hintergrundfarben sind komisch geworden.
Ich finde geht doch, oder?



Portra 400 bei Blende 16. Es ist erst 1:2,4. Weil es war schwierig von oben nach unten mit Paramender. Lupensucher war hilfreich.

Gruß, Jörg