Zitat
das sind schon happige Sprünge, der CT Precisa springt von 4,49 nur auf bei € 4,79 ( was irgendwie nun gar nicht zu der These Precisa = Provia zu passen scheint)
Nun ja, mit dem Provia macht man Gewinn und mit dem CT Precisa lastet man die Maschinen aus, zudem müssen ja auch die Chargen irgendwo hin, die den Ansprüchen an einen Provia nicht genügen. Vermutlich liegen die reinen Materialkosten für zusätzliche Filme auch nicht allzuhoch, wenn erst mal die Fixkosten reingeholt sind. Die großen der Branche haben früher - d.h. vor der Krise - immer sehr gut verdient.
Nur mal als Beispiele:
Der Agfacolor-Diafilm kostete vor dem Krieg RM 3,60 und danach DM 13,50 (als keine Nazis mehr auf einen billigen deutschen Farbfilm bestanden). Vergleichsweise sei erwähnt: Schwarzweiß-Rollfilm vor dem Krieg RM 0,95 und nach dem Krieg DM 1,70.
Während man für den Kleinbildfilm 13,50 nehmen "mußte" konnte man den Rollfilm erstaunlicherweise für 9 DM anbieten. Diese 4,50 Differenz dürften für nicht wenige ein Stundenlohn gewesen sein.
Als der CT18 hier Ende der 60er immer noch die besagten preisgebundenen 13,50 kostete, war er bei den Eidgenossen schon für 7 DM zu haben, da dort keine Preisbindung mehr existierte.
Anfang der 90er waren die Filmpreise noch so hoch, daß man in Wolfen bei ORWO eine wohl ansatzweise realistische Chance sah, auch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen über den Preis konkurrieren zu können und zwar im Colorfilmsortiment.
Damit ist wohl einiges über die Preisbildung bei Photofilmen gesagt.