Zitat von carlitopix im Beitrag #1
bei kleinbild wünsche ich mir noch ein wenig luft nach oben.
Diese Feststellung gilt in mehrfacher Hinsicht. Erstens ist Formatgröße eben durch absolut nichts anderes zu ersetzen, das ist so wie Hubraum bei Motoren. Zweitens hast Du auch eine Mamiya in Deiner Auswahlliste. Ohne jetzt Dein 180er zu kennen, würde ich diese Linse auf Platz 1 setzen, was die reine Abbildungsqualität betrifft. Von Mamiya kenne ich die 3 Linsen, die es zur M6 gibt, die schlagen alle meine Canon-Objektive (alte FD- und neue EF-Ausführungen), und zwar locker. Den Mamiya-Leuten traue ich daher noch weitere Spitzenleistungen zu. Auf Mittelformat gibt das schier unbegrenzte Möglichkeiten der Ausschnittvergrößerung (was ich persönlich aber so gut wie nie nutze).
Ansonsten kann ich wie auch Jochen bestätigen, dass das Gesamtsystem ausschlaggebend ist. Wenn man die RB67 nicht auf einem schweren Studiostativ sondern freihändig einsetzt, verschenkt man einen großen Teil des theoretischen Abbildungspotentials. Und wenn Du damit auf Fotopirsch gehst, hast Du von dem Gewicht nach einer halben Stunde eine lahme Schulter. Was für mich (als Hobbyknipser und nicht als Profi) zählt, ist: Handlichkeit, Zuverlässigkeit und Haptik des Gesamtsystems, dann erst kommt die Abbildungsqualität, die auch bei den allermeisten KB-Linsen für meine Zwecke ausreicht. Ich mache keinen Posterdruck.
Du liebäugelst mit Zeiss-Linsen? Für einen kleinen Vorteil brauchst Du da einen dicken Geldbeutel. Und Du weißt, dass Du dann auf Deiner EOS-Mattscheibe manuell scharf stellen musst?
Und Diafilm: Der hat den höheren Dynamikumfang nur bei direkter Projektion. Dagegen kann prinzipbedingt ein Papierbild niemals anstinken. Da Diafilm und das ganze drumrum auf einem steil absteigenden Ast ist, würde ich heute die Finger davon lassen und nicht mehr damit anfangen. Diafilm war früher auch beim Ziel eines Papierabzugs verbreitet, weil man den Bildeindruck und die Farbwirkung direkt beurteilen konnte.
Gruß, Manfred