Immer wieder liest man in Angeboten zu gebrauchten Meßsucherkameras Meßsucher / Doppelbild gerade noch zu erkennen. Was bedeutet dies? Das ist doch eine Optik, wie kann die schlechter werden? Oder hat das etwas mit Schmutz zu tun?

Daniel

Der halbdurchlässige Spiegel für das Doppelbild verblaßt mit der Zeit. Bei gutem Licht kann man den Meßsucher noch verwenden, bei schlechtem erkennt man leider nicht mehr viel. Das habe ich bei meiner Regula Cita (60 Jahre alt) und der Retina sowie der Leica (beide 75 Jahre alt).

Viele Grüße
Nils

Das Messsystem sitz ja im Kameraoberteil. Das kann mehr oder weniger gut gegen Umwelteinflüsse gedichtet sein. Bei einfacheren Kameras ist die Abdichtung eher weniger gut. Sucher und Meßsystem können daher mit der Zeit trübe werden. Bei manchen kameras läßt sich das relativ einfach reinigen, aber man muß natürlich sehr aufpassen, daß man den E-Messer dabei nicht dejustiert, oder man muß wissen, wie man ihn wieder justiert.

Eines darf mn nicht vergessen: "Meßsucher" hört sich irgendwie hochwertig an, vielleicht weil dabei jeder gleich an Leica denkt, aber das waren doch ganz überwiegend Kameras für den Massenmarkt.

hatte ich auch schon bei einer Kamera (wie hieß das Schmuckstück noch... sehr netter Falter aus der DDR, ging zurück an den Händler), der Messsucher ist dann praktisch nicht zu gebrauchen. Bei Aufsteck-Entfernungsmessern wird das nicht anders sein.

Bei dem Watameter, das ich mal hatte, war's noch in Ordnung. Mit meiner frühen FED-2 kann ich auch abends bei gedimmter Raumbeleuchtung immer noch fokussieren. So ein Meßsucher kann also durchaus 60 Jahre ohne weiteres durchhalten.

Viele Grüße
Nils

Der ungefähre mechanische und optische Aufbau eines Entfernungsmessers ist mir durchaus klar. Im Sucher muß ein halbdurchlässiger Spiegel sein, der vermutlich aus einem metallbedampften Glas besteht und diese Metallbedampfung leidet möglicherweise mit den Jahrzehnten (oder auch nicht). In der Theorie verständlich.

Daß Leitz in ihren Leicas mit Sicherheit keinen Pfusch verbaut, kann ich nachvollziehen. Aber die Aufsteckentfernungsmesser von Certo, Watameter & Co. dominieren die Bucht, wobei ich da aber auch schon (teurere) Produkte von Voigtländer oder Leitz ("Fokos") gesehen habe. Gibt es da eine Hausnummer, nach der man abschätzen kann, daß bestimmte Hersteller eher langlebigere halbdurchlässige Spiegel bauen und andere eher kurzlebigere? Oder ist die Wahrscheinlichkeit guter Qualität erst im oberen zweistelligen und zuweilen schon dreistelligen Eurobereich zu erwarten?

Daniel

Hier ist noch eine Methode ohne irgendwelche Bastelei:
http://rick_oleson.tripod.com/index-165.html
Das habe ich mal bei einer XA gemacht, und es funktioniert sehr gut.

Aber die einfachste Methode: wenn sowas in der Beschreibung schon steht, dann die Finger davon lassen.