Wenn Du jemanden kennst, der da rankommt, dann würde ich Methanol nehmen.
Ich benutze das seit Jahren zum Reinigen von Laserspiegeln und Optiken. Der Vergütung bzw. dem Coating passiert gar nichts.
Absolut streifenfrei.
Puritaner nehmen dafür Q-Tips aus Holz (aus dem Fachhandel), denn die aus Plastik sollen sich in Alkohol lösen und schmieren.
Extremst-Puritaner nehmen "Lens Cleaning Paper", falten daraus ein Pad, tränken es in Methanol und ziehen es nur einmal in einer Richtung über die zu reinigende Fläche. Dann wegschmeissen, neues Papier nehmen usw. bis die Fläche sauber ist.
Ist mir aber zu fummelig. Ich nehm aber immer die Q-Tips aus Plastik und hatte noch nie Probleme.
Methanol ist giftig und wird auch über die Haut aufgenommen (Handshuhe tragen).
Diese Wunderpads (Eclipse?) sind ja auch nur Methanol in richtig teuer.
Isoprop habe ich auch. Das nehme ich aber nur zum Auswaschen verharzter Verschlüsse (Vollbad). Für Optiken geht es in der Not, gibt aber leichte Schlieren.
Aceton ist leicht zu bekommen, reinigt stark, aber gibt Schlieren wir Sau.
Machmal tuts auch nur Wasser+etwas Spüli. Man glaubt es kaum.
Dass dem Autor des Forumstreads "100%" Isoprop verkauft wurde, ist natürlich Blödsinn. Es gibt viele Arten zwischen 99,5 und 99,98%. Meiner Erfahrung nach ist der Reinheitsgrad völlig wurscht - nur der Preis nicht (Faktor 4). Ich nehm immer das billige "zur Synthese". Aber 70% wäre mir dann doch zu schlecht. Außer wenn mir jemand sagt, was die restlichen 30% sind.
Eine Beschichtung, die sich in Alkohol auflöst, ist mir neu. Im allgemeinen sind die Stoffe aus denen Coatings bestehen, wie z.B. Magnesiumfluorid, nicht oder kaum löslich. Es soll aber auch organische Beschichtungen geben. Für die würde ich die Hand nicht ins Feuer halten.
Ich konnte nun die Bilder dort im Forum nicht sehen, aber es kann natürlich folgendes passieren:
1. Die Beschichtung war von minder Qualität und löst sich vom Substrat. Der Alkohol kriecht dann dazwischen und es gibt Blasen und Flecken unter der Beschichtung. Schlecht haftende Coatings kommen immer wieder vor, wenn das Substrat bei der Beschichtung nicht sauber war. Auch können starke und schnelle Temperaturschwankungen dazu führen, dass eine schlecht haftende Beschichtung abplatzt. Vor allem wenn diese dann mechanisch durch Reiben oder Drücken beansprucht wird.
2. Der Alkohol ist zwischen das Filterglas und das Sensorglas gelangt und gibt da ebenfalls Flecken.
3. Der gute Mann hat mechanisch zu stark gerubbelt und die Beschichtung oberflächlich beschädigt.
4. Es ist keine anorganische Beschichtung und daher löslich in Alkohol (glaube ich eher nicht).
Warum aber fragen die Leute eigentlich nicht beim Kamerahersteller an?
Ich für meinen Teil habe den Sensor meiner EOS20 in 7 Jahren erst einmal geputzt. Mit Methanol und Q-Tips.
Gruß
Joachim