Das leere Dorf
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 01.05.2013 08:10von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge
Dass ich irgendwie einen Draht für Unheimliches habe, hatte ich ja schon gelegentlich in diesem Forum verbreitet. Dass ich das Unheimliche aber meistens gar nicht absichtlich suche, sondern es eher mich findet, hatte ich vielleicht noch nicht erwähnt.
In den letzten Tagen bin zusammen mit meiner Lebensgefährtin ein wenig über Land gefahren, war in der Gegend um das schwedische Östersund unterwegs. Nach einer Abkürzung suchend, folgten wir einer zunehmend ungepflegter werdenden, buckligen Schotterstraße, die uns nach vielen Kilometern Fahrt in ein Tal mit einem langgezogenen, locker bebauten Dorf, besser gesagt einem Weiler, führte.
Die vereinzelten Höfe liegen jeweils so weit auseinander, dass man schon ein sehr gutes Fernglas bräuchte, um sehen zu können, was der Nachbar so treibt. Rein theoretisch allerdings nur, denn tatsächlich weisen vielleicht noch ein Zehntel der Gebäude Anzeichen von regelmäßiger Benutzung auf. Soweit, so gut.
Und jetzt der interessantere Teil.
Viele der offensichtlich verlassenden Gehöfte wirkten auf uns beide wie aus einem unheimlichen Kinofilm der siebziger/achtziger Jahre. Häuser und Hütten, die wohl schon lange keine menschlichen Bewohner mehr gesehen haben. Zugewachsene Schotterwege scheinen Besuchern den Zutritt zu verweigern. Beim Passieren der alten Holzhäuser fühlt man sich beobachtet von den schwarzen, leeren Fensterhöhlen der verfallenden Gebäude oder von etwas, das sich dahinter aufhält und auf dessen Bekanntschaft man bestimmt keinen Wert legt.
Am eindrucksvollsten allerdings empfanden wir die Bäume in den maroden Einfahrten und rund um diese Objekte. Botanisch gesehen für diese Breitengrade sicher nichts Besonderes. Die übliche Mischung eben. Birken, Erlen, Weiden, Fichten, Kiefern usw..
Doch wie sehen diese bloß aus? Selbst zum Teil abgestorben und von Wind und Wetter grau gebleicht stehen sie schief im Wind und manche von ihnen neigen sich auf eine Weise über die Schlaglochpiste, die stark an Gottesanbeterinnen oder Spinnen vor dem Biss erinnert. Vorbei ging die Fahrt auch an einer Art Allee aus verwachsenen Weiden, die eine seltsame Art von taumelndem Tanz aufzuführen schienen.
Wir waren jedenfalls froh, als wir diese Gegend hinter uns gelassen hatten. Die tief hängenden Wolken hatten sich nun aufgelockert und die Stimmung natürlich auch.
In diesem Dorf hab ich nicht fotografiert. Aus zweierlei Gründen. Es war so düster dort, dass die Bilder nur erbärmlich trüb geworden wären. Wenn ich es recht überlege, eigentlich ja genau so, wie es dort aussah, als wir vorbei fuhren. Und dann hatte ich auch nicht die geringste Lust, dort aus dem Wagen zu steigen.
Nicht weit davon entfernt allerdings, da hab ich zwei gefährlich aussehende, tote Kiefern auf Portra 160 gebannt. Der wieder freie Himmel bot dort einen besseren Hintergrund. Ob sie tatsächlich so bedrohlich rüber kommen, wie wir sie empfunden haben, weiß ich noch nicht, bin aber zuversichtlich. Diese Baumleichen sehen wirklich außerordentlich abartig und bösartig aus. Ihr werdet es bald sehen. Hab heute den Film zum Entwickeln abgeschickt.
Gruß
Peter
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RE: Das leere Dorf
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 01.05.2013 08:46von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge
Zitat von clickclackstart im Beitrag #2
Nicht mal ein Düsterbild aus dem Autofenster?
Nein, ehrlich gesagt hätte das Bild nicht so gewirkt, wie ich es gern hätte. Aber wenn die Kiefer-Bilder wirklich so geworden sind, wie sie im Sucher aussahen, dann bereite Dich auf einige schlaflose Nächte vor.
Gruß
Peter
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RE: Das leere Dorf
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 01.05.2013 19:48von BertholdSW • Mitglied | 2.407 Beiträge
He, Du Hasenfuss, da musst Du noch einmal hin!!!
Nimm Dir ne Panzerfaust und Weihwasser mit, und dann werden Bilder gemacht.
Rund 3 bis 4-tausend Kilometer radele ich mit meinem Schatz, auch, um mal etwas marodes zu finden,
und Du kannst sogar mit dem Wagen die Fotoprütteln bis vor die Hütten fahren.
Mann oh Mann.
Fotografen mit sauberer Weste, denen tuen die Trolle sehr selten etwas.
Nimm Dir mal ein BEISPIEL an Deinen Fotokumpeln, die in Minden unter Einsatzes ihres Lebens, Negative belichtet haben.
Ja dass sind noch KERLE.
Gruss Berthold.
PS.
Wir sind mal vor rund 30 Jahren in Italien im dunklen durch ein Dorf auf der Suche nach einem
Schlafplatz für unser WOMO gefahren.
Ich dachte an so eine Filmstadt mit alter maroder Kulisse. Toll!
Als ich aber gerafft hatte, das sich da in ein erdbeben zerstörtes Dorf, Udine, in den Scheinwerfern zeigte, gab es nur eines,
Gummi und weit weit wech von diesem Ort.
Natürlich bebte es da nicht mehr aber die zerstörten Häuser und der umgekippte Kirchturm, nee, da war nur Flucht angesagt.
Klar, nur wegen der bösen Geister!
PS2, wegen der Geister.
Für einen Dorfbekannten habe ich ein paar mal alte Teile fotografiert.
Ein UR-Altes Fachwerkhaus aus seinem Besitz sollte abgerissen werden.
Vor der Deele aussen hing eine sehr alte weisse Holzmaske als Abwehr für böse Geister.
So etwas ähnliches hing auch am Dachgiebel.
Ich sollte mir diese abmontieren und vor unser Haus anbringen. Er wollte sie mir schenken.
Die sind/waren bestimmt wertvoll aber nie und nimmer würde ich die ins/ans Haus bringen.
Wenn nur die Hälfte stimmt, was man sich um diese Haus erzählt, dann reicht es schon um unser Dorf zu verlassen.
Solche Geschichten gibt es um unser Haus nicht, obwohl es schon um 1820 erwähnt wurde.
Ich hätte es sonst auch nie gekauft.
Man hat immer 3 Möglichkeiten! Immer!!!
Der Digital-Fotofreund, der auch die Freibad-Geschichte organisiert hat, war vor Jahren (noch vor dem letzten Großbrand) mal hier: http://www.koenigsberg-sanatorium.de/
Nachts. Drinnen hat man wohl plötzlich nichts mehr gehört, Totenstille, das war wohl echt beängstigend, er schauderte noch beim Erzählen. Das war leider, bevor er das Fotografieren als Hobby entdeckt hat, so daß er keine eigenen Bilder hat.
Zitat
"Gerücht 6: Im Sanatorium spukt's!
Tatsächlich erzählten mir mehrere Besucher des Geländes unabhängig voneinander entweder von merkwürdigen, sich physikalischen Gegebenheiten widersetzenden Klopfgeräuschen oder von deutlich vernehmbaren Kinderstimmen bzw. Kinderlachen. Manche Personen beteuern auch, dass sie niemals wieder dieses Grundstück betreten wollen, weil sie das Gefühl hatten, sie wären dort nicht alleine gewesen. Ich würde derartige Phänomene eher der generell schaurigen Atmosphäre zuordnen, die die eigene Phantasie beflügelt. Allerdings erlaube ich mir dazu kein endgültiges Urteil, sondern zitiere aus einer der zahlreichen Zuschriften: "Es gibt etwas dort oben". Wer es herausfinden möchte, sollte sich nachts auf den Weg machen. Allein."
Viele Grüße
Nils
RE: Das leere Dorf
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 01.05.2013 21:20von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge
Ja......mehr davon bitte. Solche Geschichten liebe ich. Am besten dann noch vor einem knisternden Kaminfeuer an einem Herbstabend, wenn es draußen so richtig ungemütlich ist. In der Hand eine heiße Tasse Tee oder vor sich eine Feuerzangenbowle.
Ich selbst lebe in einer etwa vierhundert Jahre alten Blockhütte, die früher Teil eines Bauernhofes war und dann zerlegt und an ihrem jetzigen Standort wieder aufgebaut wurde. Das geht recht gut bei dickem Blockwerk. Es fügt sich ja alles ineinander, wie Bausteine aus dem Legokasten.
Langer Rede kurzer Sinn: Auch bei uns fallen öfters mal Dinge aus den Regalen, die so eigentlich nicht hätten fallen können, ohne herausgezogen zu werden. Man hat aber nie das Gefühl, dass etwas Übles dahinter steckt. Vielleicht sind es ja freundliche Pferdegeister, denn unsere Hütte war angeblich früher der Pferdestall des Bauernhofes.
Oder es sind einfach nur Kobolde. In ländlichen Gegenden soll das ja vorkommen. Die Schweden haben sogar einen eigenen Namen für diese Kerlchen. Das kleine Volk nennen sie es und man sei gut beraten, ihnen gelegentlich etwas von seinen Mahlzeiten nach draußen vor die Tür zu stellen, wenn man weiterhin in guter Nachbarschaft mit ihnen leben möchte.
Grüße
Peter
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Der Silversee
.wikipedia.Dehnepark
Die Ruinenvilla
In den Silbersee gingen meine Großeltern, Eltern und ich und meine Feunde trotz Verbots Baden.
Bis ich etwa 12 Jahre alt war, dann nicht mehr wegen einer Geschichte meiner Großmutter die sie an einen verregneten Sommertag erzählte und die mich so grusseln lies das ich nicht mehr in den See baden wollte.
Am Grund dieses angeblich 16 Meter tiefen Sees soll ein Panzer liegen, haufenweise Munition, Autos, ja sogar ein Pferdefuhrwerk. Das Pferdefuhrwerk soll sogar samt Kutscher hier hineingestützt sein und nie mehr wieder gesehen worden sein.
Ihr müßt euch Vorstellen diese Geschichte erzählt Omi am Nachmittag bei Tonner und Regen und in der Stube ist so wennig Licht das man nur Schatten von den Anwesenden sieht und nur bei einen Blitz sieht man ihre Gesichter in denen das entsetzen geschrieben steht.
Zwei Brüder um die 20 Jahre Beide Rettungsschwimer badeten seit ihrer Kindheit im Silbersee.
Es gibt einen Baum von denn man von in etwa 5m höhe ins Wasser springen kann.
Er neigt sich übers Wasser und die Rinde ist so abgetreten von den vielen Füssen die über die Jahre über ihn gingen das sie fast glatt ist.
Leider wurde er gefällt da viele Unfälle beim hineinspringen geschähen und es herrschte immer Badeverbot an den sich niemand hielt.
Eines Tages sprang der jüngere ins Wasser von dem Baum und sein Bruder sah ihm zu dabei es vering einige Zeit und er tauchte nicht auf. Da er ein guter Schwimer war dachte sich sein Bruder noch nichts und schaute wo sein Bruder hin tauchen könne. Nach zwei langen Minuten rief er ihn und meinte der Spass ist jetzt vorbei. Nach einiger Zeit wurde ihm klar das er nicht mehr aufgetaucht ist und sprang ins Wasser um nach ihm zu tauchen. Er suchte Stunden nach ihn aber vergebens. Als es dunkel wurde ging er Heim um seinen Eltern vom Unglück zu erzählen. Der See hat seinen Bruder verschluckt wie vor vielen Jahren das Pferdefuhrwerk samt Kutscher.
Ersucht den ganzen Sommer nach seinen Bruder fand ihn aber nicht mehr. Der See gab in nicht mehr her.
Ein paar Jahre später ging er mit seiner Frau an den Silbersee baden. Er sprang vom Baum ins Wasser und wie er auftauchte, tauchte das Gesicht des Bruders vor seinen auf. Er muß sich an irgend was verhakt haben und ertrank. Durch die Wucht des Sprunges vom Bruder nach all den Jahren muß sich die Leiche gelöst haben und tauchte zur gleichen Zeit mit dem Bruder auf. So holte sich der Silbersee den zweiten Bruder der einen Herzschlag bekam beim Anblick seines verstorbenen Bruders und die Frau mußte beide zu Grabe tragen ihren Mann und seinen Bruder.
Ich hoffe meine Geschichte hat euch gefahlen:)
Die Ruinenvilla von Willi Forst war auch mein Kinderspielplatz und besonderes interesse hatten wir am Schirachbunker und an der Kanalisation.
RE: Das leere Dorf
in Erlebt, Erzählt, Exkursionen 02.05.2013 22:40von Blende 11 • Mitglied | 1.426 Beiträge
Mein lieber Mann - uff - das ist aber "harter Tobak" am frühen Morgen von Dir, Franz! Ja, das ist sehr gruselig.
Wie es scheint, entwickelt sich das hier ja richtig zu einer Ecke des Grauens hier im Forum.
Hatte ich eigentlich schon von der ersten Tour erzählt, die wir Mitte der neunziger Jahre als Kanureiseveranstalter im schwedischen Rogengebiet durchführten?
Es war ziemlich früh in der Saison, so gegen Mittsommer. Das etwa achthundet Meter hoch gelegene, einsame Seengebiet war gerade erst aufgetaut, so dass man Paddeln konnte. Als wir ein nach ein paar Tagen in einen Sturm gerieten, legten wir an einer etwa fünfhundert Meter langen eiförmigen, bewaldeten Insel an, auf der wir zwei Tage lang ausharren mussten, bis der Wind sich wieder soweit gelegt hatte, dass man man weiterpaddeln konnte.
In der ersten Nacht wurden wir (mehere Personen) durch ein unheimliches Geräusch geweckt, dass wohl der Wind in den Zweigen erzeugte. Es klang wie ein vielstimmiger Gesang, wie ein großer Chor von Menschen, entfernt, aber noch gut hörbar. Schön und sehr befremdlich. Keine eigentliche Melodie, dass man sie hätte nachsummen können, aber doch irgendwie angenehm in den Ohren. Fremdartig, unbeschreiblich. Es war so, als wären wir zufällig Zeuge von etwas geworden, das nicht für unsere Ohren bestimmt war. Nein, das war keine Einbildung, denn wir konnten es sehr lange hören, dieses seltsame Geräusch. Es verklang endgültig erst am frühen Morgen, als der Wind sich etwas legte.
Ich möchte das jetzt nicht weiter kommentieren, denn alles, was ich dann noch sagen könnte, wäre nicht mehr sachlich. Man kann eben nicht erklären, was man selbst nicht versteht.
Gruß
Peter
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